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Die 10 fiesesten Fragen beim Bewerbungs­gespräch

Beitragsbild: Die 10 fiesesten Fragen beim Bewerbungsgespräch

Kaum eine Situation ist unangenehmer als ein Bewerbungsgespräch. Es gibt genug fiese Fragen, um den zukünftigen Mitarbeiter ins Schwitzen zu bringen.

Es gibt zwei unmögliche Gegebenheiten, die nahezu jeder von uns mal durchstehen muss. Zum einen ein erstes Date und zum anderen das Bewerbungsgespräch. Heute soll es glücklicherweise nur um das Harmlosere der beiden Übel gehen. Ein Vorstellungsgespräch gleicht einem Revolverduell zu High Noon, bei dem sich beide Protagonisten mit scharfem Blick gegenüber stehen (oder sitzen) und auf ihre Chance wittern. Beide tragen dabei ein Pokerface und lügen dennoch so übertrieben, dass sich die Balken biegen. Plötzlich wird aus dem faulsten Arbeitnehmer unter der Sonne ein fleißiges Lieschen und aus dem Betrieb, der seine Aufträge ausschließlich an Praktikanten und studentische Hilfskräfte vergibt, ein Konzern mit Weihnachtsgeld und Festeinstellung. Das Dumme ist nur, dass der Boss am längeren Hebel sitzt und die Fragen stellen darf. Noch unangenehmer: man kennt diese vorab nicht. Zwar kann man sich im Umfeld umhören, doch da wimmelt es meist von überzeugten Arbeitslosen, die sich mit 43 Jahren noch von den Eltern sponsern lassen. Keine große Hilfe. Damit jedoch der nächste Minijob von Erfolg gekrönt ist, lohnt es sich, gängige Fragen einer Bewerbungsgespräch-Routine zu Gemüte zu führen.

10 unfassbar gemeine Fragen, die nur Chefs stellen können

Wollen Sie auch einen Schluck?

Sollte der zukünftige Chef einen Flachmann zücken, um sich schamlos einen Schluck Hochprozentiges hinter die Binde zu kippen, so sollte man Vorsicht walten lassen. Dies könnte unter Umständen nur ein Test sein, wie stressresistent du bist. Solltest du den Fehler machen, direkt »Hau wech die Scheiße, Prost du Lusche!« zu gröhlen, könntest du bald wieder beim Jobcenter vorsprechen. Natürlich wäre es auch denkbar, dass dir so viel Vertrauen entgegen gebracht wird, dass Schwachpunkte und Abhängigkeiten einfach ausgelebt werden. In so einem Fall solltest du ihm einfach nur zustimmen, wenn er über »das billige Miststück« (aka seine Ex-Frau) abkotzt.

Was sind Ihre größten Schwächen?

Diese Frage ist ein reines Minenfeld. Ein gleicht einem Drahtseilakt, diese unbeschadet zu überstehen. Zumal man im ersten Moment kaum weiß, auf welche Schwächen der Chef anspielt. Meint er die Dinge, mit denen du deine Freundin nervst oder deinen miesesten Charakter deines Lieblings-Rollenspiels? Am besten du wagst dich an total intime Themen, die du sonst niemals laut aussprechen würdest, da so die Chance gegeben ist, dass er nicht weiter nachfragt. Also gib ruhig zu, dass dich die Mainzelmännchen und Vogelnester sexuell erregen.

Wo waren Sie, als die Mauer fiel?

Bei einem Bewerbungsgespräch möchte der Arbeitgeber gerne erfahren, wie du neben Alkoholmissbrauch und dem Gucken von Pornos deine wertvolle Freizeit füllst. Noch wichtiger sind dabei historische Momente, die dir hoffentlich noch heute präsent sind. Heikel wird es nur, wenn du beispielsweise erst nach dem Mauerfall geboren wurdest oder schlicht und einfach noch im Koma von den 34 Tequila-Shots lagst. Lege dir vorab eine einigermaßen glaubwürdige Geschichte zurecht. Wie wäre es mit »Ich weiß noch genau, wie die Mondlandung im TV ausgestrahlt wurde. Besonders der Moment, als Luke Skywalker seinen Lichtsäbel schwang.«

Wie finden Sie mich denn so?

Killerfrage. Kann der Boss nur steigern mit »Wie finden Sie meine Frau?«. Du solltest bei so einer Frage immer Ruhe bewahren und ganz sachlich antworten: »Ich liebe Sie wie meinen eigenen Sohn/wie meine eigene Tochter«.

Können Sie gut mit Kritik und Druck umgehen?

Natürlich möchte der Chef wissen, was für einen Charakter er sich möglicherweise ins Haus holt. Jemand, der sich bei der ersten gestapelten Akte direkt in der Abstellkammer einschließt, wäre unbrauchbar. Auch solltest du als neuer Mitarbeiter kritische Bemerkungen bezüglich deiner Arbeitsweise hinnehmen können. Dass du natürlich innerlich kochst und dir blutige Splatterszenen vorstellst, in denen du deinen Chef durch den Fleischwolf drehst, sind dabei vollkommen normal. Nutze einfach einen kleinen Ball zum Knuffen, um diese Art Gedanken einfach wegzudrücken. Am besten schon während des Bewerbungsgesprächs.

Wie schauen Ihre Lohnvorstellungen aus?

Hier trennen sich Spreu und Weizen. Gibst du hier eine unpassende Antwort, könnte es sein, dass der Chef seine Ohren für jede noch folgende Bemerkung auf Durchzug stellt. Je nach Branche und Position solltest du abwägen, welcher Arbeitslohn realistisch und angemessen erscheint. Informiere dich vorab, indem du dir ein paar Ausgaben vom Manager-Magazin kaufst, um eine realistische Vorstellung deiner Möglichkeiten zu erhalten. Bringe auch ein paar aktuelle Kontoauszüge mit, damit der hoffnungslos überzogene Dispo beim Arbeitgeber Mitleid erzeugt.

Wollen Sie Kinder?

Knifflige Fragen für alle kinderlosen Frauen über 30. Auch wenn ihr schon seit über 10 Jahren bei nahezu jeder Gelegenheit (also auf jeder Feier) betont, dass ihr nie nie nie nie Kinder zeugen oder gar heiraten wollt – glauben wird euch das niemand. Somit auch nicht der Chef, der schon Dutzende dieser Ammenmärchen gehört hat. Seine Grundangst ist die biologische Uhr der Frau, die anscheinend im zunehmenden Alter umso lauter tickt. Da hilft es auch nicht, dem zukünftigen Arbeitgeber den Männerverschleiß der letzten Jahre herunterzubeten oder zu beschwören, dass man sich die Figur mit einer Schwangerschaft nicht ruinieren möchte. Männer sollten bei dieser Frage einfach nur dankend ablehnen.

Woran denke ich gerade?

Diese Frage ist ein Vertreter der üblichen Verwirrungstaktik. Mit solchen Absurditäten versucht der Arbeitgeber dich als total unkreativer und unflexibler Volltrottel zu entlarven. Weitere Fragen dieser Art wären »Welches Tier wären Sie gerne?« oder »Nennen Sie mir zehn Dinge, die man mit diesem Tacker machen kann«. Einfach cool bleiben und ein Siegerlächeln bzw. eine Sonnenbrille aufsetzen und zurückschießen! Frag wirres Zeug zurück wie »Wissen Sie, womit ich mir heute die Hände gewaschen habe?« oder »Riechen Sie das auch?«

Warum haben Sie sich in unserem Unternehmen beworben?

Gemein! Dabei müsste er doch wissen, dass du vollkommen verzweifelt monatelang jede Anzeige dieser bescheuerten und total untauglichen Jobbörse beantwortet hast. Was soll man nun sagen? Dass man bei den anderen 43 Unternehmen höflich vor die Türe gesetzt wurde, ehe man nach dem Urlaub fragen konnte? Diejenigen, die beim Bewerbungsgespräch solche bitterbösen Fragen stellen, haben nichts anderes verdient als die pure und unbequeme Wahrheit. Antworte einfach frei heraus und ungeniert, dass du deiner Mutter noch Geld schuldest.

Wie erklären Sie die Lücken im Lebenslauf?

Oh je, deine Achillesferse wurde entdeckt. Wie sollst du nun drei Sabbatjahre erklären, ohne wie ein fauler Hund zu wirken? Gar nicht! Deshalb lobe unbedingt die wunderbare Inneneinrichtung und schlage vor, für die nächsten 34 Monate morgens den Kaffee zu kochen – in einem unbezahlten Praktikum. Möglicherweise drückt dein neuer Chef dann ein Auge zu und du hast für mindestens drei Monate Ruhe.


Letzte Bearbeitung war am 06.10.2020

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