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Hochzeiten – der kleidertechnische Albtraum aller Frauen

Beitragsbild: Hochzeiten - der kleidertechnische Albtraum aller Frauen

Na? Dieses Jahr schon auf 34 Hochzeiten gewesen? Wie man das Kleid erfolgreich durch die Fress- und Sauforgie manövriert – bis zur nächsten Trauung.

Ich bin nun in einem Alter, in welchem ich nicht nur gefühlt zu 20 Hochzeiten pro Monat von meinen Geburtsjahrgenossen eingeladen werde, sondern auch schon zu den Scheidungspartys. Bleiben wir aber erst einmal beim vermeintlich schönen Teil, dem Schritt Nummer 1 aller Ja-Sager. Prinzipiell mag ich Hochzeiten. Man kann sich mal in einen schicken Fummel werfen, der im Büro nur stummes Kopfschütteln hervorrufen würde und sowohl das Futter als auch das Gesöff sind umsonst (Profi-Tipp: vermeidet Hochzeiten, bei denen man der Braut Kohle ans Kleid tackern muss).

Ach ja, und irgendwelche Leute zelebrieren ihre unendliche Liebe.
Nun ist es aber so, dass nicht nur die Bräute kurz vor dem großen Tag lieber in eine Geschlossene umziehen würden, auch die weiblichen Gäste stehen vor immensen Problemen. Da diese gerne übersehen werden, zähle ich an dieser Stelle mal die Schlimmsten auf.

Kleider machen Leute

Du hast also diese mehr oder weniger originelle Einladung zum angeblichen schönsten Tag im Leben einer Frau (warum eigentlich nie des Mannes?) bekommen. Dein auf der Karte mit-eingeladener +1 versucht, heimlich durch das Badfenster zu flüchten, während du dir denkst: Mist, was soll ich bloß anziehen!!!
Du hast noch dieses eine schicke Abendkleid im Schrank, in welchem du vor 20 Jahren (und 20 Kilos) umwerfend ausgesehen hast. Aber deine blöden Freunde müssen ja unbedingt eine Winterhochzeit feiern und der trägerlose Fummel würde dir nur Erfrierungen dritten Grades einbringen. Also ziehst du los, du kleine Shopping Queen. Nachdem du dich, mittlerweile schweißgebadet, von der gar nicht mehr so netten Verkäuferin aus dem 23. Glitzer-Presswurst-Fummel schneiden lässt, denkst du so bei dir, dass Casual eigentlich auch ganz schick ist und Glitzer eh nur von Tussis getragen wird!

I make you sexy! Nicht!

Der große Tag deiner Freunde ist dann endlich da und du hast eigentlich keinen Plan vom Ablauf der ganzen Geschichte. Dein +1 hält etwa 10 Meter Abstand zu dir, da er keine weiteren blauen Flecken riskieren möchte (offensichtlich hat er es nicht durch das Fenster geschafft). Deine Laune ist nämlich auf dem Tiefpunkt, da du die letzten zwei Wochen gehungert hast, um doch noch in den 20 Jahre alten Fummel zu passen. Deine Begleitung mag Angst vor dir haben, die Familien der frischgebackenen Eheleute jedoch hassen dich, da du das zart gehauchte »Ja« der Braut mit deinem übermäßigen Magenknurren übertönt hast. Also stakst du besser schnell zum Sektempfang und kippst direkt mal zwei Gläser runter (Profi-Tipp: immer durchsichtige Getränke nehmen, denkt an den Fummel, den ihr damit übergießt). Schlagartig hebt sich deine Laune, leider aber auch deine Schamlosigkeit. Deine Begleitung hält mittlerweile 15 Meter Abstand …

Die heiße Schlacht am kalten Buffet

Irgendwann haben sich alle wieder beruhigt und tun so, als wäre alles supi und die Welt ein großer Honigtopf. Es spricht auch keiner mehr darüber, dass du lachend einen Schneeengel im Dessert-Buffet gemacht hast. Nur der Chef des Caterings ist ein wenig pikiert, als du deine blöden High Heels in die Bowle wirfst. Nach ein paar Stunden stellt nämlich JEDE Frau fest, dass durch diese blöden Schuhe irgendwann die Zehen blau anlaufen und die Fußballen ausgewandert sind. Noch pikierter allerdings war der gute Mann, als du deine Quadratlatschen zwecks Abkühlung deinen Stilettos in dasselbe Gefäß folgen hast lassen.

Alles in allem ist der Abend, so dein Sekt umnebelter Gedanke, dann doch noch ganz wundervoll verlaufen. Immerhin ist deine Begleitung wieder in deiner Nähe. Extrem nah sogar, wie du dich noch wunderst, aber egal, du hakst dich unter und säuselst ihm verliebt das Versprechen ins Ohr, niemals heiraten zu wollen, damit man so peinliche Hochzeitsgäste wie die da drüben an Tisch fünf vermeidet. Dass dein Fummel nach zwei Wochen Hungerkur und der darauf folgenden Völlerei am Hintern geplatzt ist und er lediglich versucht, deinen Arsch vor fremden Blicken zu schützen, bekommst du nicht mit. Barfuß Zuhause angekommen (Profi-Tipp: niemals die Schuhe aus den Augen lassen) holt er eine Schere, um dich aus dem Rest deines Fummels zu schneiden.

Bild: „Bridesmaides“ von EllnB, CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 19.09.2016
Kategorie: Freizeit

von

Avatar for Nadine Goutrié

Eigentlich hat sie Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Schnell fand sie aber heraus, dass ihre Umgebung statt Gemälde zu betrachten deutlich interessanter ist. Leider gefällt ihr oft nicht alles was sie da sieht, aber hey! Sarkasmus ist eine wunderschöne Sprache. Sie beobachtet euch und dann verwickelt sie euch in ein harmloses Gespräch. Kurze Zeit später findet ihr euch eventuell hier wieder. Glaubt ihr nicht, wenn sie sagt, dass sie euch mit ihren Texten reich und berühmt mache!

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