Herbstdepression: Die Blätter fallen – und Du auch. Adieu wärmender Sommer, hier kommt der nasse, kalte und dunkle Herbst mit seinem Gummistiefel-Blues.

Da die Grippewelle derzeit durchs Land schwabbt, müsste es selbst der letzte Sonnenfanatiker kapiert haben: Es ist aus! Vorbei! Finito! Werft einen Blick auf eure aktuellen Urlaubsfotos, denn die nächsten Monate werden trist und feucht. Der Herbst bietet die perfekte Basis für eine sogenannte Herbstdepression, die Mutter aller depressiven Phasen. Nach den allzu albernen Monaten voller Sommer, Sonne, Sonnenschein rollt nun mit aller Macht der Herbst über uns, um uns nicht nur mit fallenden Blättern zuzudecken, sondern auch unsere Balkone überflüssig zu machen.

Die Symptome für eine Herbstdepression sind selbst für Laien schnell und einfach zu identifizieren. Schlechte Laune, blasses Erscheinungsbild, verschnupfte Nase, rote Wangen und mehr Klamotten als üblich am Leib. Der Hauptgrund für eine Herbstdepression ist eindeutig Lichtmangel. Dies behebt man am besten, indem man nicht nur täglich ins Solarium geht, sondern auch praktische »Sun Glasses« trägt, um eine tägliche Ration Sonnenlicht zu erhalten. Doch was ist, wenn Du Dich längst mit diesem Quartal abgefunden hast und Dich nur bis zum Winterschlaf retten willst? Hier sind passende Ratschläge, wie Du das Beste aus dem Herbst machst. Boom, Boom, Boom.

Herbstdepression: Tipps, wie Du den Blues aufdrehst

Einfach mal schön durch den Park schlendern

Was gibt es Schöneres als einen Spaziergang durch den Stadtpark, wenn der gesamte Gehweg mit Blättern bedeckt sind, auf denen man ausrutschen kann. Mit etwas Glück ist unter dem einen oder anderen Blättchen ein Hundehäufchen versteckt, welches als Zugabe betrachtet werden kann. Zum Glück regnet es stets Hunde und Katzen, sodass Deine Schuhe nicht lange verdreckt sein werden. Dumm nur, dass es so stürmisch ist, dass Du Deinen mitgebrachten und zudem oberspießigen Regenschirm kaum öffnen kannst. Aber hey, im Mülleimer macht er sich auch ganz gut.

Lasse einen Drachen steigen

Oder kaufe Dir eine Playstation wie jeder vernünftige Mensch.

Einfach im Bett bleiben

Fuck the world! Während Du im Sommer noch durch lästige Sonnenstrahlen vor die Türe gejagt wurdest, kannst Du nun endlich liegen bleiben. Lasse die Jalousie einfach unten und den Akku Deines Smartphones krepieren. Auch wenn Deine Freunde und Mama Sturm klingeln und Du dringend die Toilette benötigst, solltest Du Deine Herbstdepression ausnutzen, um Dir mal so richtig die Lasten dieser Welt aus dem Leib zu kuscheln. Stelle Dir einfach vor, Du campierst in Deinem eigenen Schlafzimmer – samt einem Zelt.

Bereite Dich auf Weihnachten vor

Natürlich ist Weihnachten die furchtbarste Zumutung, die Dir Jahr zu Jahr widerfahren wird. Aber da wir uns noch im Herbst befinden und nicht bei der winterlichen Depression, brauchst Du Dir darüber noch nicht den Kopf zu zerbrechen. Stattdessen kannst Du all die nervtötenden Dinge hinter Dich bringen, die dieses Christkindgedöns mit sich bringt. Verschicke Weihnachtskarten mit zugedröhnten Rentieren, trage Deinen Frauen verscheuchenden Norweger-Pulli und stopfe Lebkuchen in Dich rein, bis Du wieder von vorne anfangen kannst. Ein weiterer Vorteil: Du kannst schon Wochen vorher Geschenke einfordern und sie sogar öffnen. Und wenn Du Weihnachten verreist, kannst Du …

Halloween feiern, bis der Kürbis matschig wird

Ende Oktober ist die Zeit gekommen, in der nicht nur Karies seine Hochsaison feiert, sondern auch alle sonst harmlosen Mädels wie Flittchen rumlaufen. Die Rede ist von Halloween, dem absurdesten US-Import nach Canned Chicken und Filmen mit Adam Sandler. Dazu verkleiden sich Fans des Events als Zombies, Piraten, Michael Myers oder Deine Mutter – hauptsache, es schockt und gruselt. Jede Herbstdepression wirkt wie weggeblasen, wenn Du Vampirella mit Elvira rummachen siehst. Außerdem sieht Dich niemand unter Deiner Maskierung weinen, Pennywise.

Entdecke tolle und neue Indoor-Beschäftigungen

Du kannst beispielsweise endlich mal wieder entspannt Serien gucken und dabei Hochprozentiges in Dich reinschütten. Wozu vor die Türe gehen? Oder Du surfst stundenlang im Netz herum, um Katzenbilder zu klicken. Mit den besten Freunden bis spät in die Nacht telefonieren. Wie wäre es mit einer Runde Online-Zocken? Oder vielleicht auch Online-Shopping? Wie? Du machst das alles auch im Sommer und überhaupt? Hmm.

Beobachte Vögel beim Flug in den Süden

Ein herrlicher Anblick, wenn Zugvögel als Schwarm von dannen ziehen. Schaue Ihnen nach und beneide sie. Denn Du wirst hier bleiben. Ganz allein. Für immer.

Siehe auch: Frühlingsdepression – Wenn der Lenz entmutigt
Oder: Sommerdepression – Trotz Sonne verzweifelt

photo: and the illusion was gone by simone turkas, cc 2.0