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Wie man die Arbeitsmotivation senkt

Wie man die Arbeitsmotivation senkt

Bestimmt kennen Sie das Problem: Sie haben einfach zu viel Spaß an ihrem Job. Hier eine Anleitung, wie Sie dauerhaft ihre Arbeitsmotivation senken.

Aktuelle Studien scheinen sich einig: Die Arbeitslosenzahlen stagnieren, doch die Arbeitnehmer sind hochmotiviert und überraschend glücklich. Ein Dilemma ohne Gleichen, da mit wachsender Begeisterung über die ausgeübte Tätigkeit kein Platz für frische Mitarbeiter geschaffen wird. Die hohe Arbeitsmotivation verhindert eine Belebung des Arbeitsmarktes, da für Arbeitssuchende nur Stellen bei Fahrradwachen und als Gassigeher verfügbar sind. Um endlich auch Arbeitslosen eine Chance zu gewähren, müssen motivierte Arbeitnehmer samt ihrer Arbeitsmoral gebremst werden.

Arbeitsmotivation – Wenn Feierabend ein Fremdwort ist

Zahlreiche Arbeitnehmer nehmen ihren Feierabend gar nicht mehr ernst. Immerzu erreichbar per Smartphone, Tablet und Knopf im Ohr sind sie Teil ihrer Firma – auch über die Arbeitszeit hinaus. Mitarbeiter identifizieren sich mit ihrem Unternehmen, werden Teil dieses Komplexes und tragen das stolz nach außen. Diese Haltung verhindert jedoch frisches Blut unter den Angestellten, die ohnehin immer später in die Rente geschickt werden. Nicht der Geldmangel bzw. die schwache Rente motiviert zum Schuften, sondern die Verbundenheit zum Unternehmen. Drum ist es den führenden Köpfen hinter vorgehaltener Hand daran gelegen, die Arbeitsmoral dauerhaft zu senken. Doch tun Sie sich sich doch selbst – und dem Nachwuchs – den Gefallen und demotivieren Sie sich mit folgenden Tipps selbständig.

Arbeitsmoral am Boden – eine Anleitung

Kollegen und Vorgesetzte nicht mehr ernst nehmen. Nichts ist leichter, als es sich mit den Kollegen zu verscherzen. Löschen Sie einfach just for fun die komplette Festplatte ihres nächsten Kollegen – Lol! Was sich zunächst wie der Jux des Jahres anfühlt, wird schnell mit hasserfüllten Blicken und Mobbing belohnt. Sie könnten auch einfach ihren Vorgesetzten extrem intime Details erzählen, damit Sie gar nicht erst motiviert sind, überhaupt auf der Arbeit zu erscheinen. Die Möglichkeiten scheinen hier nahezu endlos, also fangen Sie direkt an und beschimpfen Sie Ihren Chef.

Flexible Zeiten ignorieren. Haben Sie Gleitzeit? Pfeifen Sie drauf! Nehmen Sie sich feste Zeiten vor, am besten unmenschlich früh. Wenn Sie noch vor der Putzfrau morgens im Büro antanzen, hält man Sie für wohnungslos oder frisch geschieden. Außerdem werden Sie Kollegen mit Sicherheit auf Ihre ungesunde Optik und tiefschwarzen Augenringe ansprechen. Ihr Motivation, sich einzuloggen, wird im Nu verschwunden sein.

Nach der Arbeit gibt es nicht.All jene, die nach der Arbeit noch Hobbies pflegen oder mit befreundeten Kollegen was trinken gehen, müssen bei der Senkung der Arbeitsmotivation harte Einschnitte machen. Nach der Arbeit ist vor der Arbeit. Somit gibt es weder ein Bier zum Feierabend noch irgendwelche Freizeitaktivitäten. Der ideale Zustand tritt ein, wenn man Arbeit von Freizeit nicht mehr unterscheiden kann.

Gesundheitsförderung adé. Nicht wenige fühlen Sie wertgeschätzt, wenn der Arbeitgeber gewisse gesundheitliche Förderungen springen lässt. Erteilen Sie Vorschlägen wie Fitnesskursen und Vorsorgeuntersuchungen eine klare Absage. Sie wollen schließlich so effektiv wie möglich die Motivation senken. Ein Ding der Unmöglichkeit, wenn man vor Endorphinen sprudelnd auf einer Yoga-Matte rumhampelt oder gar ein Zumba-Video bei YouTube anwirft.

Raumgestaltung auf Zeit. Ist der Arbeitsplatz voll schicker Deko und geschmackvoll eingerichtet, obwohl es fast nur männliche Vorgesetzte gibt? Sobald der Arbeitsplatz nicht an ein Wartezimmer beim Urologen erinnert, ist Vorsicht geboten in Sachen Motivation. Da wehrt man sich am besten, indem man überall Uhren – statt Kunstdrucke – aufhängt, die einem gnadenlos daran erinnern, wie lange man noch in der Firma verweilen muss.

Runter mit der Motivation!

Teamarbeit macht unglücklich. Wenn man sich auf andere verlässt, ist man häufig verlassen. Deshalb streben Sie zu jederzeit gemeinschaftliche Arbeitsabläufe mit der Kollegschaft an. Fördern Sie Teamwork so gut es geht und verzichten Sie auf Eigeninitiative. Dank Ihrer Zurückhaltung ernten andere die Lorbeeren und Sie fühlen sich benachteiligt. Wenn Sie so weitermachen, werden Sie bald befördert – zum Türstopper.

Keine kostenlosen Getränke. Es ist ein Irrtum, wenn Sie glauben, dass Kaffee oder gar Leitungswasser umsonst auf dem Arbeitsplatz zu haben sind. Meist sind die Arbeitgeber nur daran interessiert, die Mitarbeiter mit Koffein vollzupumpen, damit sie mehr Leistung erbringen. Doch die Arbeitsmoral lässt sich zeitgleich senken, indem man horrende Preise für den essentiellen Kaffee am Morgen verlangt. Nur Tschibo ist teurer!

Abgestorbene Pflanzen, demotivierende Tiere. Pflanzen und Bürotiere sollen ja Freude bescheren und die Motivation steigern. Um das Gegenteil zu erreichen, empfiehlt sich die Anschaffung von nahezu abgestorbenen und unattraktiven Sträuchern und knusprig-vertrockneten Palmen. Erst wenn alle Büropflanzen die Blätter hängen lassen, ist von Demotivation die Rede. Darüber hinaus eignen sich auch lächerliche Haustiere wie Wollmäuse oder Silberfische, um den Arbeitsalltag zu verderben.

Boshafte Geschenke. Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft. Auch unter Kollegen und zum Vorgesetzten kann ein freundschaftliches Verhältnis geben. Dies lässt sich optimal unterbinden oder gar zerstören, indem man einfach keine Geschenke kauft. Ist man in einer Zwangslage aus kalendarischen Gründen doch eine Kleinigkeit zu besorgen – wie beispielsweise Weihnachten – so lässt sich stets ein Geschenk finden, welches negative Folgen hat: Tampons für den Herren – Rasierer für die Damen.

Aufgaben visualisieren und schlecht reden. Doch die simpelste und erfolgsversprechende Methode die persönliche Arbeitsmotivation zu senken ist die Visualisierung der noch folgenden Aufgaben und die anschließende Verteufelung. Haben Sie noch einen Berg Akten vor sich oder müssen Sie mit ungeliebten Kunden telefonieren? Malen Sie sich das Szenario so realistisch wie nur möglich aus und gehen Sie einen Schritt weiter – malen Sie es schwarz. Stellen Sie sich vor, dass der Stapel niemals kleiner wird und der Kunde am Telefon Dirty Talk Ansätze macht. Dazu stets der müde Blick zur Uhr. Oh ja, Sie sind noch lange nicht fertig.

photo: shoot the breeze by macinate, cc 2.0


Letzte Bearbeitung war am 11.09.2017

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