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Dinge, die ich nicht verstehe: Bitcoins

Ich ertrage es nicht mehr! Seltsame Ausdrücke wie Blockchain, Kryptowährung und Bitcoins beherrschen die Medien. Dabei bin ich jetzt schon mit meinen Finanzen überfordert.

Eigentlich könnte dieser Text auch »Dinge, die ich nicht verstehe: cvfefe« oder »Dinge, die ich nicht verstehe: hyggelig« heißen. Diese zwei irren Buchstabenkombinationen waren Kandidaten für das Wort des Jahres 2017. Letztendlich ist es das »Jamaika-Aus« geworden. Der Eiertanz um die deutsche Regierungsbildung ist zweifelsohne preisverdächtig, doch ging mir ein anderes Thema deutlich mehr auf den Senkel: Der Hype um die Bitcoins.

Füllmaterial für das »Winterloch«: Bitcoins

Egal ob Spiegel, Focus oder YPS: sämtliche Medien berichten über Bitcoins, Kryptowährungen und Blockchains. Anfangs konnte ich die aufdringlich gestreuten Artikel noch ignorieren, bis irgendwann JEDER Verleger auf den Hype Train aufsprang. Wahrscheinlich wird selbst im Pferde-Lifestyle-Mag Wendy beschrieben, wie viele Shetlandponys man für einen Bitcoin kaufen kann. Die Flut an Artikeln zu dem Thema war (und ist) so gewaltig und unübersichtlich, dass mir jegliche Lust verging, mich überhaupt damit zu beschäftigen.

Bis gerade eben. Wenigstens einmal wollte ich voll informiert sein und jedes noch so absurde Hashtag (Was sollen #ethereum und #xrp sein??) verstehen. Naiv gab ich »I DON’T GET BITCOINS« in die Suchmaschine ein und wurde tatsächlich fündig. Eine zuvorkommende Webseite stellt eine »Erklärung für 5-jährige« zur Verfügung. Klang gut! Irgendwie will der Funke aber nicht überspringen. Das mag daran liegen, dass ich mir unmöglich eine typische Küchenkonversation vorstellen kann, in der es statt Netflix-Serien um Bitcoins gehen soll.

Mindestens so unsympathisch wie Payback-Punkte

Bereits an der Supermarktkasse winke ich entnervt ab, wenn ich nach Payback-Punkten gefragt werde. Und nun soll ich allen Ernstes Bitcoins in meinen Alltag lassen? Besonders anstrengend finde ich, dass es keine einheitliche Medienmeinung zu dem Thema gibt. Die einen Finanzexperten schreiben, dass es sich dabei um den größten Betrug aller Zeiten handeln soll, während die anderen die Blockchain als wegweisend feiern.

Zumal: wenn ich bereits teilweise überfordert bin, was sollen dann erst Personen machen, die gar nichts damit am Hut haben? Zum Beispiel meine Mutter. Die Folge wäre ein absurdes Gespräch. Man stelle sich an dieser Stelle eine robuste ältere Dame vor, die ein Smartphone mit einem Toaster verwechseln würde. Wahrscheinlich würde so ablaufen:

Ich: Schon gehört? Demnächst brauchst du deine Münzrollen nicht mehr zur Sparkasse bringen.
Mutter: Das ist gut, ich habe eh kein Papier mehr zum Rollen.
Ich: Bei Bitcoins brauchste die eh nicht mehr! Alles digital!
Mutter: Bei was? Nein, ich bin bei der Sparkasse. Weißt du doch!
Ich: Ne, Mudda. Das ist die kommende digitale Währung. Läuft demnächst alles über das Internet.
Mutter: Aber ich habe doch gar keinen Computer.
Ich: Aber ein Handy!
Mutter: Was? Handy? Habe ich eins?
Ich: Das Ding da in der Küche.
Mutter: Ach so. Das benutze ich doch kaum. Weißt du, es ging bisher auch irgendwie ohne.
Ich: Du hast eine gute Einstellung. Dieses digitale Zeug hat eh viele Nachteile.
Mutter: Ja? Was denn zum Beispiel?
Ich: Du brauchst zum Beispiel einen Toaster mit Internetzugang. Außerdem … kannst du mir ’ner 10er leihen?

Photo credit: wuestenigel on VisualHunt / CC BY

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Veröffentlicht von
Oliver Peters
Schlagwörter: FinanzenGeld

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