Nach 20 Jahren soll Schluß mit der Sendung sein, die Hackfleischsex in der Badewanne populär machte. Jürgen Domian hängt das Mikro an den Nagel und will im Laufe des nächsten Jahres endlich wieder ausschlafen.
Jürgen Domian gehört für viele nicht nur zum Alltag, sondern auch gewissermaßen zur Familie. Oft ist es seine Stimme, die einen in den Schlaf säuselt. Umgeben von Themen wie Drogenentzug und Parkplatzsex bietet er gerade den Menschen ein Ohr (und Sendezeit), die schon alle Psychologen in ihrer Gegend durchgeklappert haben. Die Fangemeinde scheint unendlich. Dank Twitter und Facebook tauschen sich die Domian-Jünger in Echtzeit in einer Art und Weise aus, die sonst nur mit dem Tatort vergleichbar ist. Nun wird eine der wenigen Sendungen, für die sich die GEZ-Gebühr noch einigermaßen lohnt, ein Ende finden.
Jürgen Domian hat nach 20 Jahren Talkradio genug Fetische und Abnormitäten gesammelt, um unzählige Sexualratgeber zu füllen. Außerdem möchte er mehr schlafen und „mal wieder häufiger die Morgensonne sehen„. Eine Schocknachricht für alle Trucker und Nachtschwestern.
Stellt sich die Frage, was man stattdessen nachts um 01:00 Uhr anstellen kann. Schnelldenker werden direkt „Schlafen!“ ausrufen. Alleine schon, um den Augenringen und fahlen Teint entgegen zu wirken. Doch wozu wurde Kaffee erfunden? Außerdem ist Schlaf viel langweiliger als die sonst üblichen Geschichten, die man bei Domian mitverfolgen konnte. Ersatz muss her! Hier nun ein paar Vorschläge.
Nach 20 Jahren ist die Chance groß, dass man das eine oder andere Gespräch (vielleicht aus gutem Grund) vergessen hat. Da schafft das Nachtlager Abhilfe. Dort sind nicht nur unzählige komplette Sendungen zu finden, sondern auch noch diverse einzelne Highlights, wie der berühmt-berüchtigte Hackfleischfreund. Des weiteren bleibt natürlich YouTube. Unzählige Clips, aber auch einige Troll-Videos, die aber durchaus amüsant sein können.
Was würde ich an dieser Stelle gerne die ganzen Serien runter rattern, die heimlich aus uns Normalos kleine Geeks und Nerds werden ließen. Breaking Bad, Games of Thrones, Mad Men, True Detective, The Walking Dead, Sherlock und und und. Da die Liste schier unendlich scheint und vor allem immer länger wird, dürfte es an Nachschub kaum fehlen.
Jeder, der regelmäßig mit den öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, wird das kennen. Es gibt bei manchen Fahrgästen keinerlei Hemmungen, das Privatleben zwischen zwei Provinzbahnhöfen auszubreiten. Nun wäre es den Sendeanstalten doch ein Leichtes, das bestehende Format mit den „schönsten Bahnstrecken“ um Fahrgast-Tonaufnahmen zu erweitern. Das wäre vergleichbar mit Domian, nur das am Ende die Vermittlung an die Psychologen fehlt.
Warum immer nur passiv teilhaben? Werde selbst zum Thema! Einfach bei der Telefonseelsorge anrufen und das aktuelle Leid klagen. Idealerweise sollte man nicht alle paar Minuten erwähnen, dass es „nicht so gut wie beim Jürgen sei“, denn das verletzt den Ersatz-Domian gewiss. Vorschläge für akute Probleme, falls es einem viel zu gut geht:
Wie dem auch sei. Vielleicht kürt Domian ja einen Nachfolger, der das Talkradio im nächsten Jahr weiterführen kann. Wie wäre es zum Beispiel mit Markus Lanz? Oder irgendein Ex-Dschungelcamp-Kandidat?
Ich persönlich wäre ja eine Mischung aus Talkradio und Castingshow. In der die üblichen drei Jurymitglieder die „krassesten und derbsten Stories“ per Recall in die nächste Runde, sprich einem zweiten Gespräch nach einer gewissen Weile, gewähren lassen. Oder wie wäre es, wenn Domian selbst beim nächsten Radiotalker anruft? „Du, ich habe da ein Problem … ich höre seit 20 Jahren Stimmen … und ich habe unglaublichen Appetit auf Hackepeter …“
Photo: By Michael von Aichberger (Own work) [GFDL or CC BY 3.0], via Wikimedia Commons
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