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Test: Bist Du eine Persona non grata?

Es häufen sich Buhrufe und Beleidigungen, wenn du den Raum betrittst? Finde mit Hilfe dieses lässigen Tests heraus, ob du eine Persona non grata bist.

Sicher, manche Leute behaupten, man sei sich selbst der größte Kritiker. Doch ist dem wirklich so? Am Ende bist du gar nicht so scheiße, wie einige böse Zungen behaupten. Stattdessen symbolisierst du ein Vorbild, eine Klasse für sich. Eine Straße wurde nach dir benannt und du bist demnächst in einer Cameo-Rolle bei den Simpsons zu sehen. Neid und Missgunst formten die etlichen Vorurteile, die hinter vorgehaltener Hand getuschelt werden. Dumm wie Brot, weint bei Bambi, kleiner Penis. Andererseits könnte auch was dran sein und du bist ein nervtötendes Scheusal, welches man aus Prinzip meiden sollte. Deine eigene Selbstbeurteilung leidet unter diesen möglichen Fehleinschätzungen, sodass du jeden Morgen dein Spiegelbild lang und ausgiebig betrachtest, um eine Antwort auf die brennende Frage zu finden. Bist Du eine Persona non grata? Mache diesen Test, um es endgültig festzustellen und auf deine Pinnwand zu posten.

Fragebogen: Persona non grata – bist du ein Ekel?

1) Du bist auf einer Taufe eingeladen. Abgesehen von der Mutter, mit der du Anfang der 90er eine Liaison hattest, kennst du keine Sau. Du musst dort wohl antanzen, weil dir niemand abkaufen wird, dass dein Vater noch einmal verstorben ist. Was schenkst du dem Sprößling zur Taufe?

A: Etwas unfassbar Billiges. Am besten vom Euroshop. Das Kind ist noch nicht von dieser konsumgeilen Welt verdorben und wird sich total über eine Packung Büroklammern oder Strohhalme freuen.

B: Deine Katze. Die wolltest du schon immer loswerden, da sie immer auf den Läufer kotzt. Kinder lieben Spielzeuge mit Special-Effekt.

C: Du bist ein empathischer Mensch und stellst dir all die Zusammenhänge, die so eine Schwangerschaft (vor allem in der Verbindung mit der Kirche) mit sich bringen, außerordentlich detailliert vor. Kurz vor dem mentalen Dammbruch, entschließt du dich gegen das Austragen eines Kindes und wendest dich lieber Satan zu, als auch nur einen Fuß in die Kirche zu setzen. Zum Ausgleich und  Trost likst du alle Facebook-Bilder der Taufe.

2) Oh No! Du baust Bockmist auf der Arbeit, aber du hast noch Glück. Denn dein Kollege wird dafür beschuldigt. Was tust du, um ihn etwas aufzubauen?

A: Du sagst nichts und wartest, bis der Sturm vorüber ist. Spätestens bei der Weihnachtsfeier entschuldigst du dich und versicherst, dass du nie mehr seinen/ihren Rechner benutzt.

B: Du atmest tief durch und traust dich kaum, aus lauter Angst vor zusätzlichen Ärger vom Monitor aufzuschauen. Die perfekte Gelegenheit, um eine Runde Candy Crush zu spielen. Das ist so heftig krass, wie dein Kollege seine erste Abmahnung erhält.

C: Nachdem dein Kollege den Tränen nahe das Büro vom Chef verlässt, verkündest du mutig, dass du den Ablauf des Geschehens schriftlich festhalten wirst. Nur so kann der Kollegschaft und dem Vorgesetzten signalisiert werden, wer wirklich schuld an diesem Schlamassel ist. Natürlich schickst du diesen Bericht nie ab und machst dafür den E-Mail Verteiler verantwortlich.

3) Deine Schwester hat einen neuen Freund, nachdem ihr letzter Macker mit ihrer Pilates-Trainerin durchgebrannt ist. Nun will sie ihn dir vorstellen. Wie verhältst du dich ihm gegenüber?

A: Du fragst ihn, ob er irgendwelche Erfahrungen mit Geschlechtskrankheiten hat. Alleine schon aus reinen Informationszwecken.

B: Du deutest an, dass Du ihn bei Tinder gesehen hast. Nackt.

C: Beim gemeinsamen Abendessen zitierst du Hannibal Lector und erwähnst alle paar Minuten, wie viel schärfer deine Messer daheim sind.

4) Oh oh. Deine Freundin lässt ihr Handy einfach liegen und verlässt den Raum. Dummerweise hat sie es nicht passwortgeschützt und es werden neu eintreffende Nachrichten angezeigt. Was tust du?

A: Du rufst ihr hinterher, dass sie dir noch ein Bier mitbringen soll. Und an der Tanke Zigaretten kaufen. In der Zeit kannst du alles in Ruhe lesen.

B: Du ignorierst das Handy, weil eh ein Backup des Chatverlaufs heimlich an deine Mailbox verschickt wird.

C: Möglicherweise ist es eine wichtige Nachricht! Deshalb nimmst du das Handy zur Hand und antwortest für sie. Leider sind es nur irgendwelche Nacktbilder und dämliche Jammerereien. Du antwortest jedem: »Verpiss dich aus meinem Leben, du Opfer« und gibst deiner Freundin einen Kuss, als sie vom Klo wieder kommt.

5) Du triffst zufällig auf Doc Brown und seinem Trans Am, der ausgerechnet mit dir eine Zeitreise veranstalten will. Wohin verschlägt es dich und was würdest du am ehesten anstellen?

A: Hitlers Geburt. Du würdest aber nur kurz checken, ob er wirklich nur ein Ei hat. Für alles andere wärst du zu ängstlich, weil du alle drei Teile von »Zurück in die Zukunft« gesehen hast und weißt, was Eingriffe anrichten können.

B: 15 Jahre zurück, als du noch jünger und 20 Kilo leichter warst. Und noch mehr Haupthaar vorweisen konntest. Du würdest aber heimlich ein Smartphone mit lauter angesagten Apps mitnehmen und dich im Gestern als Erfinder ausgeben. Ausgesorgt!

C: Einmal 50 Jahre zurück, um eine Zeitkapsel mit lächerlichen Inhalt zu verbuddeln. Zum Beispiel einen Selfie-Stick, ein Tamagotchi, eine Licki Brush und einen Zettel, wo »LOL« draufsteht.

Auswertung: Und bist du so schlimm, wie alle denken?

Hast du am ehesten A geantwortet?

Ja, du bist ein wahrhaftes Ekel. Aber das ist okay. Das sind die meisten Leute. Auch wenn sie es selbst nicht wahrnehmen.

Oder lieber B?

Du bist eine recht unangenehme Erscheinung. Vielleicht solltest du dein Karma aufwerten, indem du dich in der Gesellschaft irgendwie nützlich machst, anstatt einfach du selbst zu sein. Wobei zweifelhaft ist, dass dich irgendwer freiwillig beschäftigt. Halte dich wengistens von Kindern, Tieren und Handys fern.

Meistens Antwort C?

Moment, du bist mit Abstand die mieseste Person, die man sich überhaupt vorstellen kann. Du stehst in einer Reihe mit den Bad Guys der Geschichte und Gegenwart. Hast du bereits einen Therapeuten? Wenn nicht, dann ist nun der beste Zeitpunkt, einen aufzusuchen. Aber kleiner Trost am Rande: von nun an kann es nur noch bergauf gehen.


Photo: Donald Trump by Gage Skidmore, CC 2.0

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Veröffentlicht von
Oliver Peters

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