Arbeit

Was sollte in einer Bewerbung stehen?

Lust auf einen neuen Job? Dumm nur, dass meist zuvor eine Bewerbung abgeschickt werden muss. Damit es mit der nächsten Stelle klappt, habe ich Informationen und Tipps bereitgestellt, um die Chancen einer Einladung um 100, ach was sage ich, 1000 Prozent zu erhöhen.

Meine persönlichen drei Todfeinde sind die öffentlichen Verkehrsmittel, Kröten und Bewerbungen. Gerne würde ich nun über viele Zeilen hinweg meinen Hass auf diese widerlichen Kröten ausdrücken. Jene sinnfreien Viecher, die im Grunde wie matschige Brötchen aussehen. Oder über Frechdachse, die Zugverspätungen mit »Störungen im Betriebsablauf« begründen – eins meiner Lieblingsthemen. Doch soll es in diesem Beitrag tatsächlich um Letzteres gehen: das Schreiben von Bewerbungen hinsichtlich der komplizierten Frage, was eigentlich genau drin stehen sollte.

Vor dem Reichtum kommt die Unterwerfung

Du bist auf der Jobsuche, weil du a) unterbezahlt bist b) noch nie einen Job hattest oder c) deine Eltern dich nach 39 Jahren überraschend doch vor die Türe setzten. Kein Problem, laut der aktuellen Medienberichterstattungen gibt es freie Stellen wie Sand am Meer. Aufschwung, Baby! Du könntest demzufolge einen kleinen Schmierzettel »Ich bin die Lösung eurer Probleme« kritzeln, in einen mäßig frankierten Briefumschlag stecken und als Bewerbung einfach an beliebige Arbeitgeber schicken. Die Einstellung sowie eine Option auf den Chefsessel sind so sicher wie das Amen in der Kirche.

Ob es am Ende tatsächlich so easy peasy ist, überlasse ich euren Realitätssinn. Leider haben mir die Brüder und Schwestern von diversen Jobcentern geflüstert, dass Arbeitgeber dummerweise ein paar Details mehr wissen müssen, ehe sie euch die Geschäftsführung überlassen. Demzufolge habe ich zwei kleine Listen gebastelt, die beim Schreiben einer Bewerbung hilfreich sein können.

Das gehört alles in eine Bewerbung

Adresse: Hilfreich, wenn man dich – aus welchem Grund auch immer – kontaktieren möchte
Foto: Auch wenn es die meisten nicht zugeben wollen, ein schniekes Foto entscheidet alles
Lebenslauf: Erfinde schöne Umschreibungen für deine Jahre als arbeitsloser Taugenichts (»Selbstfindungsphase«)
Ordentliche Anrede: Auch wenn es vor 10 Jahren noch so witzig war, schreibe nie WHAAAASUP Herr/Frau Soundso
Gute Argumente: Warum sollte man dich einstellen? Im Zweifelsfalle einfach lügen. Eine Bewerbung ist eh nur ein Märchen

Das hat keinen Platz in deiner Bewerbung

Tippfehler: Du willst 5.000 Brutto und kannst nicht einmal seit von seid unterscheiden?
Hobbies: Niemanden interessiert, dass du gerne Podcasts hörst
Keine langen Sätze: Spare dir deine ellenlangen und sinnlosen Kommentare für irgendwelche Katzenvideos
Fragen nach Raucherpausen: Schön, dass du am liebstem vom Balkon aus arbeitest – aber nö
Peinliche E-Mail Adressen: Wenn du dich schon online bewerben willst, dann verzichte auf deine olle Mailadresse Horny_Baerchen79@yahoo.com

Beispiel eines perfekten Bewerbungsschreibens

Zur Verdeutlichung präsentiere ich hier ein Muster für eine Bewerbung, die 100% Erfolg verspricht. Spot an!

Es war einmal … oder sollte ich sagen »Sehr geehrte Damen und Herren«?

Freilich muss ich ein längeres Meeting im heimischen Konferenzraum (WC) abgehalten haben, als mir Ihre Stelle beim Umblättern ins Auge fiel. Diese Anforderungen! Dieses Profil! Es schien mir so, als würden Sie mich höchstpersönlich ansprechen. Dass Sie jedoch so eine mit absurder Werbung vollgestopfte Wochenzeitung für ihre geizige Anzeige wählten, muss eine Art Hilfeschrei sein. Doch keine Bange, die Lösung ist nah. Zur Rettung Ihres Imperiums ist jedoch eine klitzekleine Hürde zu überwinden: Sie müssten mich zu einem Kaffee in Ihrem Hause einladen.

Warum ich der Richtige für den von Ihnen ausgeschriebenen Job bin? Weil ich mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einzige bin, der zwischen den Zeilen Ihrer viel zu hoch gesteckten Anforderungen lesen kann. Sie wünschen Sie keine Fachkenntnisse oder gar Soft Skills wie Teamfähigkeit oder Lernbereitschaft. Viel mehr sehnen Sie sich nach dem nächsten Fackelträger, der das Unternehmen erfolgreich über die Zielgerade bringt. Ich bin ihr Mann. Oder wie es Freddy Mercury trällern würde: The Show must go on.

Ich will einen Firmenwagen (No Diesel), mindestens zwei Angestellte und eins dieser schnuckeligen Headsets, damit ich bei einer Runde Billard mit den Kollegen lässig mit Tokio schwatzen kann. Deal? Deal.

Rufen Sie mich an
Herzlichst, ihr BlahBlaBlah

Photo on Visual hunt

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Veröffentlicht von
Oliver Peters
Schlagwörter: BewerbungJobs

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