Es gibt Lieder, die berühren deine Seele. Aber es gibt auch Songs, die einfach nur aggressiv machen. Hier ist die unterstützende Playlist aller Hitzköpfe.
Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum, sagte einst Nietzsche. Er konnte ja nicht ahnen, dass irgendwann Schlager erfunden wird und Melodien seitdem auch andere Funktionen erfüllen können. Heute gibt es Playlisten für Schäferstünden, für Masochismus im Fitnessstudio und für die Feierlichkeiten nach der Unterzeichnung eines Ehevertrages. Jede Lebenslage hat einen Soundtrack. Doch was ist mit jenen zwanghaften Pazifisten, die sich heimlich nach Bang Bang und Weißglut sehnen? Um der Apokalypse ein Stück näher zu kommen habe ich hier eine Playlist mit dem bescheidenen Titel »Musik für jene, die die Welt brennen sehen wollen« erstellt. Die Lieder dieser Liste machen innerhalb weniger Takte aggressiv und garantierten einen schnell eintretenden Wahnsinn, der einem axtschwingenden Jack Torrance im Hotel »Overlord« in Nichts nachsteht.
Freilich könnte man JEDEN Gassenhauer aufführen, der im berüchtigten Musikantenstadl ein Stelldichein gab. Dieser Song soll stellvertretend all jene Momente repräsentieren, in denen ordentlich abgefüllte Musikfreunde wie von Sinnen »JAAAAAAAA« schreien und dazu klatschen. Diese wild gewordene Meute schreckt nicht mal vor sensiblen Themen wie Tod zurück. Man beachte den rasenden Gesichtsausdruck diverser Rentner, wenn der Typ mit dem Akkordeon zum #aufstehen aufruft.
Ein früher Beitrag von der Ökostrom-Band »Wind« zum Klimawandel. Das Lied klingt beim ersten Hinhören übertrieben positiv, doch ruft der Song zur Resignation auf. »Geh ins Licht hinein« – wer soll da nicht aggressiv werden? Wenn die Untergangspropheten mit den Schulterpolstern das Weltende beschwören, sehnt man sich ein wenig nach guter alter Atomkraft.
Gelangweilt schrammelt die biedere Nicole auf ihrer Gitarre und singt von Frieden und kreischenden Vögeln. Weil sie der Text wahrscheinlich selbst zornig machte, sang sie die Hälfte auf Niederländisch. Spielt man nur, wenn man auch den letzten Partygast loswerden will.
Die Kelly Family polarisiert. Auf der einen Seite stehen die treuen Fans, die sich bereits in ihrer Jugend selbst aufgaben und auf der anderen Seite die Spaßvögel, die den Song beim Karaoke ruinieren. Laut einer aktuellen Bundeskriminalstatistik wurde dieses Lied von nahezu jedem Kriminellen während seiner Jugend gehört.
Oho! Das ist nicht der Urvater aller Messenger namens ICQ sondern der Schlachtruf der unerträglichen Teletubbies. Die bunte Truppe mit dem Sexspielzeug auf ihren Häuptern sind auch heute noch creepy hoch zehn.
Zwei Negative sollen ja ein Plus ergeben. Doch wenn das animierte Kaninchen mit dem dämlichen Rufnamen Schnuffel zur Häschenparty aufruft und ausgerechnet Dinslakens Aushängeschild Michael Wendler zur Verstärkung an Bord holt, hilft nur noch Suizid. Fun Fact: Den Song gibt es auch ohne den Wendler und klingt dennoch scheiße.
Erinnerst du dich an den Moment, als du in der Dorfdisco einen auf dicke Hose machtest und die unangenehme Janine dich zum Tanzen aufforderte? Mit Sicherheit lief dazu der Hitmix der Gruppe PUR – und du hast jede Sekunde davon gehasst. Der treibende Beat und die sinnentleerten Lyrics ließen dich wie einen Idioten über die Tanzfläche hopsen und deine Grobmotorik wurde nur durch ebenfalls leidende Brüder im Geiste gebremst, die ebenfalls zu spät die Toilette aufsuchten. Spüre den Schmerz erneut!
Manchmal braucht man keine Worte, um die Wut anzustacheln. Bemitleidenswerte Kreaturen, die neben einem Flughafen oder einer Großbaustelle leben, wissen wovon ich rede. In dieselbe Kategorie fällt der Song Doop von der Band gleichen Namens. Selbst ruhige Gemüter werden innerhalb weniger Sekunden zum Amoklauf angestachelt.
Dieter Bohlen ist auch so ein Kandidat, der locker diese Liste der Zorn-Garanten hätte füllen können. Warum dieser Mensch wegen Volksverhetzung noch nicht angeklagt wurde, bleibt mir ein Rätsel. Als Beispiel sei hier Brother Louie aufgeführt, der eh wie jeder andere Modern-Talking-Hit seiner Zeit klingt. Achtet mal auf die geschwungene Faust von Bohlen. Ich glaube, er hält es selbst nicht mehr aus.
Jahre bevor Eiffel 65 Blau neu definierten, schunkelte ein niederländischer Greis mit einer Horde von blauen Geschöpfen zu einer Melodie, die selbst heute noch hochgefährliches Ohrwurm-Material darstellt. Hat Waterboarding als Foltermethode schon vor Jahren abgelöst.
Photo credit: Ich bin O.K. on Visualhunt.com / CC BY-ND
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