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Alles Schlechte beginnt mit »K«

Krieg, Krebs, Karneval. Ist euch mal aufgefallen, dass die schlimmsten Dinge und Ereignisse unserer Zeit ausgerechnet mit dem Buchstaben »K« beginnen? Ein kritischer Kommentar.

Lust auf ein kleines Spielchen, Kerstin? Was hat dein Name mit einer Katastrophe gemeinsam? Zu simpel, ich weiß. Aufgrund der recht eindeutigen Überschrift dieses Beitrags dürften meine Absichten klar wie Kloßbrühe sein. Die Idee zum Thema formte sich, als ich mich mit einer Kollegin über den typischen Klamauk des Chef ärgerte. Gewohnheitsgemäß flippte er wie irre herum, da ihn scheinbar die Welt mit all ihren tückischen Hindernissen arg überforderte. Der altbekannte Kabelsalat, die verkalkte Kaffeemaschine – all der Kram, der ihn täglich scheitern lässt. Neulich beschimpfte er mich als Klugscheißer, weil ich die besagte Kaffeemaschine ans Stromnetz … aber lassen wir das. Jedenfalls beginnt sein Nachname wenig überraschend mit »K«. So viel zur Motivation.

Der müde Gag mit dem »K« ist natürlich mehr oder weniger ein Insider und während der Schufterei höchstens zur Steigerung der Moral zu gebrauchen. Schnell füllte sich die Liste: Krebs, Korruption, Krieg, Krise, Krankheit, Kindergeburtstag, Kinder generell, Konflikt, Kreditzinsen, Kabelbruch, Katastrophe, Klimawandel, Kündigung, Karies und Krypton. Wort für Wort lauter Dinge, die selbst Superhelden gerne missen möchten.

Harte Konsonanten, noch härterer Klang

Leider habe ich keine Ahnung von Sprachforschung. Weiß der Kuckuck, ob sich im Laufe der Zeit Begriff mit K als perfekt entpuppten, um das Schlechte dieser Welt in Worte zu fassen. Der harte Klang des Konsonanten wird verstärkt, da in der deutschen Sprache meist ein Vokal folgt. Wahrscheinlich wird aus diesem Grund Deutsch als hart und ernst wahrgenommen, was Bands wie »Rammstein« zu Gute kommt. Aber wie soll man die folgenden Dinge und Zustände auch vom Klang her blumiger umschreiben? Keine Chance: Kapitalverbrechen, Koalition, Kollateralschaden, Kadaver, Kommerz, Kannibale, Kapitalismus/Kommunismus, Kokain und natürlich der Ku-Klux-Klan.

Nun ahne ich bereits, dass die Kritiker mit den Hufen scharren: »Aber Miesepeters! Es gibt auch schöne Wörter mit K!« Das ist vollkommen richtig. Es gibt sogar wahre Schmuckstücke im deutschen Wortschatz, wie zum Beispiel der Kurschatten. Oder Katzenjammer. Kavaliersdelikt, Kladderadatsch, Kauderwelsch, Kummerspeck, Kuschelkurs und Kokolores. Wahre Kleinode im alltäglichen Sprachgebrauch. Streng genommen bedeuten selbst diese Umschreibungen nichts Gutes (Bsp: Katzenjammer = Reue, Kavaliersdelikt = Straftat, Kummerspeck = Adipositas), aber darüber wollen wir mal hinwegsehen. Für solche Kinkerlitzchen haben wir keine Zeit, liebe Kerstin.

Denn ich hatte einen hoffnungsvollen Einfall. Könnte es sein, dass man diese furchtbar harten Ks mit einem direkt folgenden Umlaut entschärfen kann? Mir geht so ein Wort wie König durch den Kopf. Oder Känguruh! Künstler, Köln, Kürbis, Küssen! Was soll daran schlecht sein? Demzufolge bleibt dir nur eins, Kerstin. Nenne dich Kärstin und alles wird gut.

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Oliver Peters
Schlagwörter: NamenPessimismusRhetorik

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