Freizeit

Die besten Songs für Deinen nächsten Wutanfall

Wenn Du innerlich kochst, aber nicht laut »Ihr könnt mich alle!« kreischen kannst

Schnauze voll – nur die passende Hintergrundmusik fehlt? Hier sind aggressive und motivierende Lieder zum Anheizen und Hotelzimmer zerkloppen.

Es gibt so Tage, da verlässt man das Haus und möchte dem Nächstbesten eins auf die Zwölf geben. Manchmal tritt dieser Moment erst ein, wenn der Chef Dir gegenüber eine dicke Lippe riskiert oder Dein DHL-Bote die Postkarte in den verkehrten Briefkasten stopfte. Wie und wo auch immer – wir alle kochen manchmal vor Wut und brauchen geeignete Ventile, um das Fass der Aggressionen nicht zum Überlaufen zu bringen. Was eignet sich zum diesem Zweck besser als die passende Musik? Alle anderen Optionen haben Schmerzensgeld, Revanche oder peinliche YouTube-Videos Deines Ausrasters zur Folge.

Leichter FUCK YOU ALL sagen mit Metal und Punk

Während meiner Recherche nach den »aggressivsten Liedern« ever war es keine Überraschung, dass ein Großteil der beliebtesten Aggro-Songs in den dafür typischen Genres wie Metal und Punk zu finden war. Aus diesem Grund führe ich einige der üblichen Verdächtigen wie Rage against the Machine oder Pantera in dieser überschaubaren Liste gar nicht erst auf. Auch verzichtete ich auf Vertreter der Eurodance-Welle der 90er, obwohl die einen ohne Ende anstacheln. Wer einmal leicht gereizt zur Rush-Hour mit den öffentlichen Verkehrsmittel unterwegs war und dabei »Barbie-Girl« oder »Boom, Boom, Boom, Boom!!« hörte, weiß Bescheid.

Songs für kurze Zündschnüren

The Stooges – Search And Destroy. Iggy Pop wurde vor ein paar Tagen satte 70 Jahre alt; sein Zorn hat ihn somit weit gebracht. Mit seiner damaligen Band The Stooges schaffte er Anfang der 70er einige Hymnen für notorische Choleriker wie zum Beispiel »Your Pretty Face is Going to Hell« und diesen hier.

Metallica – St. Anger. Metallica sollte meiner Meinung nur noch Songs für Wrestler und deren Einmärsche aufnehmen. Insbesondere »St. Anger« wirkt bedrohlich, wütend und lässt bestenfalls alle Mitmenschen die Straßenseite wechseln. Vorsicht: durch zu starkes Headbanging besteht die Gefahr eines Bandscheibenvorfalls.

Beastie Boys – Sabotage. Dieser Song bringt es in bereits mit den ersten Worten auf den Punkt: »I can’t stand it«. Die Beastie Boys lieferten mit »Sabotage« einen Klassiker des musikalischen Wutanfalls und zeitgleich den Beweis, dass der Look der 70er einfach lässig war.

Geto Boys – Die Motherfucker. Bleiben wir beim Hip-Hop und lassen die Geto Boys zu Wort kommen. Der Song »Die Motherfucker« ist bekannt durch eine aberwitzige Szene aus dem Film »Office Space«, in der ein Fax Gerät demoliert wird. Vertonte Office-Rage unterdrückter Teilzeitangestellter, die ständig mit befristeten Arbeitsverträgen abgespeist werden.

Body Count – Born dead. »Born dead« ist ein wenig optimistischer Song von dem Metal-Projekt rund um Rapper Ice-T namens Body Count. Mit Zeilen wie »You think they give a fuck about us?« werden Die da oben angeklagt; diese selbstauferlegte Opferrolle bietet die perfekte Basis für Paranoia, Tinnitus und hohen Blutdruck.

Weitere Songs für geplante Wutausbrüche

Goldie – Temper Temper. Zugegeben: an dieser Stelle hätte auch Aphex Twin mit »Come to Daddy« stehen können. Beide Songs eignen sich für wunderbar als Soundtrack für hitzige Verfolgsjagden. Fun Fact: Noel Gallagher schwingt in diesem Video statt dem Baseballschläger die Gitarre.

Pixies – Something Against You. Die Pixies gelten als eine Inspiration für Kurt Cobain, ehemaliger Frontmann von Nirvana, die auch durchaus auf diese Liste gepasst hätten. Ein Song mit einem Statement. Besonders geeignet für Leute, die sich auf eine ordentliche Wutrede vorbereiten wollen – nur um später nachzuschieben »Where is my mind?«

PJ Harvey – Who The Fuck?. Sind Frauen weniger aggressiv? Vielleicht. PJ Harvey beweist mit »Who The Fuck« das Gegenteil und hat wenige versöhnliche Worte für jeden übrig, der oder die sich angesprochen fühlen möchte. Frust verursacht durch Größenwahn.

Limp Bizkit – Break Stuff. »Break Stuff« ist einer DER Wut-Songs, die Menschen Ende 20 bis Mitte 30 prägten. Irgendwie ist Frontmann Fred Durst mittlerweile in der Versenkung verschwunden. Derzeit bemüht er sich um eine russische Staatsbürgerschaft. Ob sich seine Musik dadurch ändern wird?

Die Ärzte – Ohne Dich. Der einzige deutschsprachige Vertreter dieser Liste. Die Ärzte kann in Sachen Publikumsbeschimpfung eh keiner toppen, also warum nicht mit diesem Lied anfangen?

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

Share
Veröffentlicht von
Oliver Peters

Recent Posts

Fragen, die man beim Deeptalk nicht stellen sollte

Spoiler vorab. Die Frage »Und sonst so?« zählt nicht als typische Frage für Deeptalk. Doch…

11 Monaten her

Wie man den Valentinstag (als Single) überlebt

Es gibt unendliche viele Gründe, den Valentinstag zu hassen. Nicht nur für Singles ist der…

12 Monaten her

Lachen statt Schwanzvergleich

Als Mann muss ich an dieser Stelle gestehen: Ja, auch ich fühlte mich bereits unter…

12 Monaten her

Wie man das fünfte Rad am Wagen ist, ohne zu nerven

Das letzte Wochenende war mal wieder fantastisch! Kaum ein Auge zugemacht, die ganze Nacht durchgetanzt,…

12 Monaten her

Wie geht man Kollegen um, die einem zu nahe kommen?

Jeder kennt diese eine Person unter den Kollegen, die einem beim Sprechen immer viel zu…

1 Jahr her

»Ich kann keine Nachrichten mehr schauen, ohne zu verzweifeln«

Es gibt diese süße Radio-Station, dessen Name mir gerade entfallen ist. Der Name spielt keine…

1 Jahr her