Unbequeme Fakten über Bartträger
Bartträger sind begehrter, wirken kompetenter und tragen quasi die Keime einer zugeschissenen Bahnhofstoilette im Gesicht. Diese und weitere ernüchternde Fakten für Rasurmuffel.
Ein Mann, ein Bart. Nichts repräsentiert den Wunsch nach ausgeprägter Männlichkeit mehr als prächtig herangezüchteter Bartwuchs. Selbst wenn du die reinste Milchbubifresse hast und dazu die Stimme eines Chipmunks, so wird dir ein Vollbart den herbeigesehnten Respekt verschaffen. In den letzten Jahren wurden Bärte zum modischen Muss für alle Männer, die etwas auf sich halten. Hipster in den Metropolen der Welt (oder eben im Internet) machten es vor – die faulen Burschen in der Provinz ahmten es nach.
Die Vorteile der gekräuselten Männlichkeit liegen auf der Hand. Frauen fühlen sich von Bartträgern stärker angezogen, es müssen nicht ständig diese überteuerten Rasierklingen gekauft werden und man kann eine Axt mit sich führen, ohne eine Massenpanik auszulösen. Doch bringt das Tragen eines Bartes nicht nur Vorteile mit sich. So herrscht unter Männern oft ein hässlicher Bartneid (»Deiner ist lang, meiner ist fleckig!«), der fiese depressive Zustände verursachen kann. Manche Typen profilieren sich mit ihrer Behaarung; dabei sind sie streng genommen nur auffallend faul und hielten es nicht für nötig, sich ordentlich zu rasieren. Hier sind weitere Argumente, falls du dich erst kürzlich rasiert haben solltest.
Schwächelt der Bartwuchs, so hilft die Klopp’sche Methode der Haartransplantation. Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass sich sogar Viertklässler temporär Bärte ins Gesicht nähen lassen, um in Berlin Kreuzberg nicht unangenehm aufzufallen. Ein Drei-Tage-Bart ist noch relativ günstig, während ein ausgewachsenes Exemplar á la ZZ Top um die 7.000 EUR kosten kann.
Quiz: Hipster oder Chassidisch?
Unbändige Männlichkeit oder bloß ein Disneyland für Bakterien? So geistert zumindest seit einigen Jahren eine Studie irgendwelcher US-Forscher durch das Netz, in der behauptet wird, dass in analysierten Bärten die gleichen Krankheitserreger wie in Fäkalien entdeckt wurden. Obwohl diese Behauptung mittlerweile widerlegt wurde, hält sich das Gerücht hartnäckig. Meine persönliche Meinung: eine ganz gerissene Werbestrategie. Die ganzen Pflegeprodukte wie veganes Bartöl und Moustache-Shampoo müssen ja auch an den Mann gebracht werden. Wer will schon ein Dixi-Klo in der Visage tragen?
Die stets absurde Website »Jolie.de« bringt es mal wieder auf den Punkt: »Männer ohne Bart kamen nicht mehr in Frage«. So entstand der Fetisch der »Pogonophilie«. Pogonophile sind Leute, die am liebsten den ganzen lieben Tag in irgendwelchen krausigen Gesichtsmatten wühlen würden – wahre Bartfetischisten eben.
Zwar hinterlassen Bärte anscheinend einen besseren Eindruck beim anderen Geschlecht. So finden Frauen in der Regel Bartträger deutlich attraktiver, siehe Zach Galifianakis und Gandalf. Auch unter heterosexuellen Männern wirken Bartträger respekteinflößend; so ist es keine Seltenheit, dass man den Hipster im Freundes- und Bekanntenkreis mit »Papa« anredet.
Aber bei mir ist das natürlich was anderes. Ich bin so geboren worden.
Wettbewerbe sind so ein Männerding, befürchte ich. Wer kann am weitesten spucken, am meisten trinken und hat den längsten Bart. Allen Bartträgern, die sich gerne auch als Preisträger sehen würden, lege ich diese Liste der Bart-Wettbewerbe ans Herz.
Auch wenn du dich für einen Holzfäller hältst: du brauchst für das authentische Tragen eines Bartes auch die dazugehörige Garderobe. Lass dich von den »The Just for Men® National Beard and Moustache Championships®« inspirieren.
Bartträger sind arme Würstchen, nur die Elite kann sich einen Barttrimmer leisten. So ein Eindruck entsteht zumindest, wenn man sich die aktuelle Forbes Liste der »reichsten Menschen 2016« vor Augen führt. Von den 20 dort aufgeführten Superreichen tragen gerade mal zwei (!) Typen Bart. Eindeutig, zu viel Gesichtsbehaarung ist schlecht fürs Geschäft.
Bild: Unsplash, CC Zero
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