Du möchtest also ein Superschurke werden, hmm? Damit du bestens vorbereitet bist und dich nicht vor Batman und Co. blamierst, gibt es hier die passende Anleitung.
Jede gute Geschichte braucht einen Schurken. Das sind nicht meine Worte, sondern diese Behauptung wurde bereits so oft wiederholt, dass Geschichten ohne einen Bösewicht kaum noch Leute begeistern. Ohne Hannibal Lecter, den Joker oder Sauron gibt es erst gar keine Story. Niemand muss gerettet werden, kein Attentat verhindert werden, und die Welt geht auch nicht unter. Langweilig, oder? Aus diesem Grund solltest du die Zügel in die Hand nehmen und selbst in die Rolle des Übeltäters schlüpfen. Möglicherweise liegt dir diese Rolle bereits, weil du rote Ampeln aus Prinzip ignorierst oder deinen Müll nicht trennst. Nutze den folgenden Leitfaden, um dich von den Ketten zu lösen und endlich böse zu werden.
Zuallererst musst du dir mehrere Fragen stellen: Warum überhaupt? Motiviert dich der Wunsch nach Macht, nach Geld oder der Drang, deine Karre endlich auf Behindertenparkplätzen abzustellen? Oder sind es Ziele wie Rache und Vergeltung, weil dich irgendwer in der Vergangenheit auf dem Kieker hatte — zum Beispiel dein Mathelehrer? Wenn du die Antworten gefunden hast, ist der erste Schritt zu deinem neuen Fiesling-Leben bereits vollendet. Nun musst du nur noch die anderen Punkte abarbeiten und dabei deine Begründung stets vor Augen halten.
Dieser Teil ist etwas knifflig, wenn du aus gutem Hause kommst und einen Doppelnamen trägst. Jeder Schurke braucht eine gewisse Tragik in seinem Leben, die ihn oder sie dazu ermutigte, sämtliche Moral aus dem Fenster zu werfen. Deine gesamte Familie wurde von Aliens entführt? Du bist als Kind versehentlich in ein radioaktives Fass gefallen? Du wurdest von Frettchen aufgezogen? Das sind deutlich geeignetere Voraussetzungen für eine glaubwürdige Umsetzung.
Die passende Bezeichnung für dein neues Ich ist deine Visitenkarte. Deshalb ist es umso wichtiger, dass du einen Namen wählst, der a) nicht so schnell vergessen wird und b) ordentlich Eindruck macht. Vergiss niedliche oder obskure Namen wie Einhorn-Udo oder Bobby Gurke. So werden deine Feinde sich nie vor Angst in die Hose machen! Wählst du unbedingt einen Tierbezug, dann nimm ein gefährliches Tier, vor dem sich die Allgemeinheit fürchtet. Ein Beispiel: ein Kugelfisch — hochgiftig und verstörend rund. Lass deiner Fantasie freien Lauf und schmücke diese Basis aus: Baron Kugelfisch, Darth Kugelfisch etc.
Warst du immer der unbeliebte Schüler, der sich unsichtbar auf dem Schulhof bewegte? Die Zeiten sind vorbei, wenn du dich für eine Karriere als Halunke entscheidest. Du brauchst folgsame Marionetten, die dich auf deinem Weg zur Weltherrschaft unterstützen und feiern. Besser noch: solche, die sich die Hände für dich schmutzig machen. Keine Fragen, keine Reue. Betrachte es wie einen nigelnagelneuen Insta-Account, den du erst mit Followern füllen musst, um Reichweite zu gewinnen. Du wirst sehen: Wenn du mit deinem Content überzeugst (z. B. mit Gewinnspielen), werden sie dir folgen wie die Schafe.
Jeder Superschurke braucht ein überzeugendes und einprägsames Lachen. Bwahaha — oder besser noch: BWA-HARR-HARR! Niemand, nicht einmal deine Untertanen, werden dich und deine Vision ernst nehmen, wenn du wie eine empörte Robbe klingst. Vor allem muss es laut und grotesk sein! Hilfreich ist, wenn du dabei (je nach Möglichkeit) böse guckst, während du dich kranklachst. Übe vor einem Spiegel, um deine Mimik zu überprüfen: Augenbrauen runter, Mundwinkel rauf. Beachte unbedingt das richtige Timing — setze deine Schurkenlache nicht zufällig ein, zum Beispiel auf der Toilette.
Der erste Eindruck zählt! Niemand wird einen Bösewicht für voll nehmen, der auffällige Farben (also alles außer Schwarz) oder lächerliche Accessoires wie eine Federboa trägt. Du brauchst maßgeschneiderte Anzüge wie ein Banker oder Politiker; bessere Vorbilder findest du höchstens in James-Bond-Filmen. Motive wie Totenköpfe oder Atompilze kommen in Betracht, aber übertreibe es nicht. Optional: Tattoos. Achte auf passende Symbolik; bei Gesichtstattoos sind Herzchen, Hello Kitty und Regenbögen tabu.
Ob der Todesstern, Snake Mountain oder Arkham Asylum — jeder Bösewicht braucht einen Ort, an dem fiese Pläne geschmiedet werden können. Wähle einen Ort, der vorzugsweise nur dir bekannt und möglichst schwer zu erreichen ist. Schwere Panzerung, unzählige Fallen und ein furchterregender Thron für deinen Allerwertesten dürfen nicht fehlen. Für das passende Ambiente und zusätzliche Sicherheit brauchst du jede Menge Regen — oder besser noch Gewitterstürme. Die meisten Helden haben keinen Regenschirm; Mary Poppins ausgenommen.
Bleibt noch das notwendige Übel — deine Widersacher. Je gemeiner und dreister deine Bösartigkeiten sind, desto eher wirst du Personen provozieren, die dich stoppen wollen. Deine Gegner können Superhelden, Vertreter des Gesetzes, Moralapostel oder einfach Klugscheißer sein, die aber allesamt ein und dasselbe Ziel verfolgen: dich handlungsunfähig machen. Dabei wissen all diese Nervensägen, dass sie ohne dich nicht könnten; sie wären praktisch arbeitslos. In vielen erfolgreichen Franchises erhält der Schurke sogar ein eigenes Spin-off, also streng dich an und übe endlich deine Schurkenlache.
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