Was wären wir nur ohne die Helden unserer Kindheit wie Knight Rider, MacGyver und die Gummibärenbande? Sie zeigten uns, wie wir bessere Menschen (oder Hüpfbälle) sein können. Doch heutzutage zeichnen aktuelle TV-Serien ein eher düsteres Bild von TV-Helden. Wie würden unsere damaligen Idole sich heute zeigen?
Hach, die guten alten Tage der anspruchslosen TV-Unterhaltung. Erinnert sich noch wer an He-Man und Konsorten, als sie am Ende jeder Folge jungen Zuschauern wertvolle Tipps für den Alltag vermittelten? Nach dem Motto: Kids, putzt euch nach dem Essen die Zähne. Sonst seht ihr aus wie Skeletor. Heutzutage kann man solche Hinweise vergessen. In Zeiten von Netflix und Co. herrschen nur noch Schurken und zwielichtige Gestalten über die Mattscheiben und haben die Guten abgelöst. Vorbei sind die Zeiten der harmlosen Geschichten samt Happy-End, jene klassische Kämpfe im Sinne von Gut gegen Böse. Stattdessen verrohen Mafia-Bosse, Drogenmischer und machthungrige Politiker als neue zweifelhafte Idole unsere Jugend.
Egal, ob »Game of Thrones«, »Breaking Bad« oder »Dexter«, sie alle pfeifen auf Moral und vielleicht sogar Zähneputzen. Die TV-Macher haben in den vergangenen Jahren erkannt, dass man mit Schurken wie dem »Joker« deutlich mehr Einnahmen verbuchen kann als mit dem »Airwolf« oder einer Oma, die Kriminalfälle löst (»Mord ist ihr Hobby«). Da frage ich mich, wie einige populäre Formate meiner Jugend aktuell produziert werden würden. Wäre das berühmte »A-Team« im Jahr 2018 eine knallharte Terrortruppe, die aus Mülltonnen Kampfdronen bauen und die »Schnorchels« ein dystopischer Klimawandel-Thriller? Letztens erst gab es ein Remake des Klassikers »MacGyver«, doch was könnte uns noch erwarten?
Ich stelle mir neue Folgen von »Knight Rider« so vor: Michael Knight aka David Hasselhoff fährt mit seinem sprechenden Auto K.I.T.T. durch eine von Mad Max inspirierte Wüstenlandschaft – auf der Suche nach Benzin. K.I.T.T. ist schon lange drogenabhängig und muss jede Woche etwas Butan haben, da er sonst ungemütlich wird und Mr. Hasselhoff auf seine – nennen wir es mal – »Gesangskarriere« anspricht. Auf ihrer Reise durch das Ödland treffen sie viele Feinde … hauptsächlich sogenannte Wüstenzombies. Diese überfahren sie meist, da K.I.T.T. bekanntlich auf Droge und Michael Knight vom Junkie-Gelaber abgelenkt ist. Wenn sie mal keine Zombies umnieten, treffen sie irgendwelche C-Promis, die sie bis zur nächsten Tanke mitnehmen. Während der Fahrt zelebrieren sie letztlich Carpool Karaoke und trällern mit Vorliebe Songs, welche beim Mauerfall populär waren.
Eine moderne Fassung der »Cosby Show« würde sich gewiss an Scripted-Reality und Doku-Soap-Formaten wie »The Osbournes« orientieren. Die Zuschauer bekommen Einblick in das arg gescheiterte Familienleben des Vorzeige-Ugly-Sweater-Trägers. Soll heißen, dass Bill Cosby schon lange nicht mehr der beliebte Familienvater ist, sondern sich mit den Vorwürfen sexueller Belästigungen auseinander setzen muss. Die krasse Änderung der Sichtweise auf den Hauptcharakter führt zu allerhand unangenehmen Situationen. So möchte zum Beispiel kein Familienmitglied mehr alleine mit ihm in einem Zimmer sein oder gar mit ihm tanzen. Zuschauer sind angehalten, die laufende Sendung via Hashtag bzw. Social Media zu kommentieren, wie unter anderem: #dontgointhere.
Statt dem außerirdischen Sprücheklopfer mit dem unverkennbaren Lachen und Flausch wäre derzeit nur eine abgewandelte Form denkbar. So würde die Geschichte rund um Alf rückwärts erzählt werden – aus der Sicht der Kinder Lynn und Brian Tanner. In Rückblenden würden sie davon erzählen, wie ihr Dad Willy Tanner sie partout von der Existenz eines Aliens in ihrer Garage überzeugen wollte und sie aus Scham das Theater mitspielten. Eher im Horror-Genre angesiedelt, würden die Tanner-Kinder berichten, wie sie tote Katzen vor das Garagentor legten, damit sie nachts nicht selbst vom fiesen Alf gefressen werden. Die erste Staffel würde mit einem Cliffhanger enden: Willy Tanner vollzieht kostümierte Rollenspiele mit seiner Frau Kate (Stichwort »Furry«), als sie von Brian ertappt werden.
In der 2018er Fassung der Disney’schen Gummibärenbande herrscht ein Krieg um den Gummibeeren-Thron zwischen den Königreichen Dunwyn, Drekmoor und dem Gummibärental. Die Gummibären sind eine Legende und nur wenige Menschen glauben an ihre Existenz. Das sagenumwobene Gummibärental, in dem die Gummibärenbande ihr Unrecht treiben soll, befindet sich im Norden, direkt hinter eine gewaltigen Mauer. Diese trennt die menschlichen Königreiche Dunwyn und Drekmoor von den hüpfenden Fabelwesen und durch eine komplexe Erzählweise werden die unterschiedlichen Schicksale der drei Anwärter auf den Thron in unzähligen Handlungssträngen dargestellt. Diese nun zusammenzufassen erscheint schier unmöglich, deshalb fasse ich mich kurz: in der ersten Staffel wird Cubbi geköpft, in der dritten gibt es die berüchtigte Folge »Der Zaubertrank von Castamaer« und in der sechsten (Folge »Die Schlacht der Ungeheuer«) macht Toadie alle (!) platt.
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