„Der Ostblock spricht sich ab!“ Der Eurovsion Song Contest 2015 vereinte Schlagerfans in ganz Europa vor den Flimmerkisten. Ab und zu gibt es Vorurteile. Haben die gar Hand und Fuß?
Deutschland hat ein seltsames Verhältnis zur heimischen Musik. Es scheint fast so, als müsse stets ein weibliches Aushängeschild als Opium fürs Volk fungieren. Nicole, Nena, Lena, Helene, No Angels, Angela. Sie alle sind dafür da, um uns zu unterhalten und zu repräsentieren. 2015 soll es nun Ann Sophie sein, die uns Schlagerfreunde beim ESC 2015 vertritt. Zwar trägt sie keinen Wurst’schen Bart, ist aber dafür in London geboren. Durch den Rückzieher von Andreas Kümmert wird sie für Deutschland „Black Smoke“ trällern. 12 Points? Gesangsmäßig erinnert es stark an Lena, musikalisch eher an Aserbaidschan. Wer nun in den YouTube-Kommentaren des Videos stöbert, liest dort jede Menge Zuspruch zum deutschen Beitrag. Natürlich ist das alles nur Gelaber. Stattdessen beherrscht immer noch massives Schubladendenken die ESC-Fans. Hier sind die üblichen Vorurteile über die teilnehmenden Länder des Eurovision Song Contests 2015.
Slowenien: In Slowenien leben nur Spießer und alle spielen tagein tagaus nur Violine. Damit nerven sie nicht nur gerne Nachbarstaaten, sondern auch den slowenischen Untergrund, der lieber Posaune spielen möchte. Abgesehen von einer starken Affinität zu Hüttenkäse fallen Slowenier besonders dadurch auf, dass sie ganz anders sprechen als beispielsweise Franzosen.
Frankreich: Leben wie Gott in Frankreich. Arroganter kann ein Land gar nicht auftreten! Ohnehin gehen in Frankreich alle fremd, weil der Rotwein nie aufhören möchte zu fließen. Franzosen sprechen die „Sprache der Liebe“, doch klingen dabei einfach nur versaut.
Israel: In Israel steht eine übertrieben große Mauer, die extra für einen Zombie-Film aufgebaut wurde. Das spricht für den Verschwendungswahn der Israelis, die neuerdings sogar zwei seperate Buslinien eingerichtet haben.
Estland: Die Bürger Estlands gehen recht neurotisch mit ihren Umlauten um. Nahezu jedes Wort muss mit einem mehr oder weniger sinnvollen Umlaut ausgeschmückt werden. Deshalb schreiben die Estländer lieber „Ästland“.
Großbritannien: Die ewigen Spielverderber der europäischen Gemeinschaft haben sicherlich viele tolle Bands hervorgebracht, wie z.B. „East 17“ oder „Caught in the Act“. Doch dafür stinken sie in kulinarischer Hinsicht extrem ab. Schon mal beobachtet, dass Jamie Oliver mal irgendwas ohne Nudeln kocht? Exactly.
Armenien: Karl May provozierte mal mit der Aussage, dass der „Armenier der schlechteste Kerl von der Welt“ sei. Nur was will man von einem Kerl erwarten, der sich selbst für Old Shatterhand hielt? Außerdem sind Armenier gar keine Indianer.
Litauen: In Litauen leben nicht nur die schönsten Frauen der Welt, sondern auch auch die Blondesten. Kein anderes Land weist derartig hohe Absätze bei Haarfärbe- und Tönungsmittel vor, wie die Litauen. Der Trend zum hellen Haar entstand durch den Import früher Barbie-Puppen.
Serbien: In einem Internetforum ist zu lesen, dass die Serben die „beschissenste Musik“ ganz Europas hätten. Nach intensiver Recherche ist zu vermelden, dass das nur die halbe Wahrheit ist. In Wirklichkeit müsste es „weltweit“ heißen.
Norwegen: In Norwegen wird der Elch als heiliges Tier verehrt. Drum hängt in jedem Klassenzimmer und Krankenhaus stets ein Elch-Gemälde an der Wand. Einmal im Jahr, meist zwischen Ostern und Weihnachten, feiern die Norweger das Elch-Fest, bei dem es ausnahmsweise Moose-Burger gibt.
Schweden: Die Schweden sind beliebt und bekannt für ihre undurchschaubaren Bauanleitungen diverser Möbel und Einrichtungsgegenstände. Drum sind deren Texte meist ähnlicher Natur, wobei sie nie aus dem Schatten von ABBA treten können und wollen.
Zypern: In Zypern leben Zyprioten und Zyprer. Eigentlich können sich die Deutschen nur nicht auf eine Bezeichnung der Einwohner Zyperns einigen. Dies löste in der Vergangenheit nahezu schizoide Zustände aus. Mittlerweile einigte man sich auf „Zyklopen“.
Australien: Australien fühlte sich jahrelang als Außenseiter des ESC und beantragte erfolgreich einen Startplatz beim europäischen Musikantenstadl. Demnächst auch mit von der Partie: China und Hawaii.
Belgien: Touristen besuchen Belgien meist nur aus zwei Gründen: Waffeln und Bier. Aufgrund der unfassbar hohen Qualität beider Produkte gehen andere belgische Köstlichkeiten meist unverdient unter, wie z.B. der belgische Mettigel.
Österreich: Seit dem letztjährigen Auftritt von Conchita Wurst brach in Österreich ein unhaltsamer Trend zum Bart aus. Nicht nur Hipster hatten somit ein Anrecht auf Bart, sondern auch alle anderen – inklusive Deiner Mutter.
Griechenland: Stinkefinger, Pleitegeier, Nicht-Vegetarier. Die Griechen haben derzeit nicht das beste Image. Aktuell wird fieberhaft an einer Image-Kampagne gewerkeltt, die Griechenland von einer vollkommen neuen Seite präsentieren soll. Als Vorbild dient das „Akropolis“ der Lindenstraße.
Montenegro: Montenegro hat einen natürlichen Hang zur Melancholie. Gerne sitzen sie den ganzen Tag herum und blasen Trübsal – und das häufig ohne Grund! Dieses Verhalten ist oft auch in Gruppen zu beobachten; zahlreich deprimierte Leute schauen bedröppelt aus der Wäsche, bis einer aufsteht und anfängt, einen Tanz anzustimmen. Meist tanzen alle mit, bis der nächste Schub Katzenjammer folgt.
Deutschland: Aus Deutschland kommen die perversen Pornos.
Polen: Polen sagt man nach, dass sie keinerlei Humor besitzen. Das geht sogar so weit, dass behauptet wird, dass sie nicht lächeln können. Des Weiteren sagt man den Polen nach, dass sie stets nur betrunken wären. All diese Vorurteile sind totaler Humbug. Viel mehr stimmt, dass sie meist nichts zu lachen haben und gerne einen über den Durst heben.
Lettland: Lettland ist Lettland.
Rumänien: Die Heimat von Graf Zahl Dracula hat unter dem medialen Druck sehr zu leiden. Alle Welt erwartet von Rumänien scharfe bzw. spitze Zähne und einen nie enden wollenden Durst nach Jungfrauenblut. Manche beugen sich den Erwartungen und sprühen sich mit Glitterzeugs ein.
Spanien: Im Grunde wäre jeder Spanier gerne ein Deutscher und jeder Deutscher gerne ein Spanier. Deshalb wird in naher Zukunft ein kompletter Bevölkerungstausch stattfinden, der bereits auf Mallorca erste erfolgreiche Testläufe durchlaufen hat.
Ungarn: Ungarn ist beliebt und bekannt für ihre legendäre Gulaschsuppe, die es mittlerweile in zahlreichen Variationen gibt. Gulaschsuppen-Eis, Gulaschsuppen-Lutscher, Gulaschsuppen-Energydrinks, Gulaschsuppen-Bier und Gulaschsuppe mit Gulasch.
Georgien: Georgische Witze haben Weltformat. Gern gehörte Schenkelklopfer auf jeder anständigen Party und immer wieder zitiert in Komödien aus Übersee. Hier ein Beispiel: „Papa, warum ist meine Gurke so schwer?“ „Weil Du keine Augen hast“ – LOL!
Aserbaidschan: Aserbaidschan hat den ESC mittlerweile so oft gewonnen, dass sich niemand mehr mit denen abgeben mag. Außerdem weiß eh keiner, wie man die richtig schreibt. Asabeidschahn? Asserbaytschn? Whatever.
Russland: Der Wahlrusse Gerard Depardieu lobt gerne und regelmäßig seine neu gefundene Heimat sowie Putin. Früher trank er täglich 14 Flaschen Wein, ohne betrunken zu werden. Auch wenn er gerne „Steuergründe“ für seine Umsiedlung nach Russland angibt, wollte er nur den Pegel via Wodka erhöhen. Nastrovje!
Albanien: Bleiben wir bei Frankreich. Kaum ein Land wird von französischen Filmemachern eher mit mafiösen Strukturen in Verbindung gebracht, wie Albanien. In Wirklichkeit ist alles halb so schlimm. Zum Beispiel kostet dort ein Kilo Tomaten nur 0,35 Cent.
Italien: Bella Italia! In Italien leben nicht nur die schönsten Frauen der Welt, sondern auch … ne, Sekunde. Das italienische Klischee wurde uns Deutschen immer wieder mundgerecht via Pizza, Nudeln und „Ich habe gar kein Auto…“ vorgekaut. In Wirklichkeit ist alles ganz anders. Doch davon wollen wir nichts wissen. Doppelt Käse, bitte!
photo: More Eurovision Strangeness by son of groucho, CC 2.0
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