Freizeit

Jugendwort 2025: Boomer, Digga und anderer Content

Sagst Du noch Schabernack, als wäre es 1997? Hast Du auch keine Ahnung, warum Diggah auf einmal wieder modern ist? Keine Bange, ich ebenso wenig.

Beim Lesen der Webseite rund um das Jugendwort des Jahres 2025 habe ich (wie sagte man einst?) Spaß in den Backen . In jedem Absatz findet sich ein wilder Ausdruck, der wie ein Fremdkörper wirkt. Gamechanger, Level-Up oder voten. In altbewährter Tradition werden ungefähr zur Mitte des Jahres die Kandidaten für das Jugendwort des Jahres bekannt gegeben, was unweigerlich zu hitzigen Debatten führt, meist zwischen unterschiedlichen Generationen: „Digga war bereits vor 30 Jahren ein Jugendwort, ihr Lappen“.

Checkst Du Boomer- und Jugendwörter?

Manchmal ist mir nach Sabotage, deshalb rufe ich gezielt nutzlose Fakten in die Diskussionsrunde: „Ihr kennt vielleicht das Jugendwort, aber kennt ihr auch das Boomer-Wort?“ Alleine die Nennung des Wortes „Boomer“ löst bei einigen Kandidaten Schnappatmung aus. Allen, die es interessiert, möchte ich an dieser Stelle die Kandidaten 2025 nennen: Baujahr, Rechner, Trick 17, mein lieber Herr Gesangsverein, Firlefanz und Schabernack. Feel old yet?

Erst vergangene Tage nutzte ich das Wort „Mumpitz“, was mich zweifelsfrei als Boomer klassifiziert. Aus diesem Grund habe ich die Vorschläge für das diesjährige Jugendwort des Jahres kritisch beäugt. Von der offensichtlichen Nennung des uralten Diggahs verwunderte mich die Nominierung für „Checkst Du?“. Für mich ist das bekannte „abchecken“ schon etliche Dekaden bekannt und sowieso nicht erst seit gestern im Duden aufgeführt. Ganz schön lowkey!

Meine persönliche Empfehlung für das Jugendwort 2025

Bevor der Text hier in einen vorhersehbaren Rant ausartet, wollte ich einen eigenen Kandidaten für das Jugendwort 2025 nominieren: und zwar das Wort „Content“. Leider handelt es sich hierbei um ein Wort, was ebenfalls von Agenturen und Meinungsmachern (looking at you, Langenscheidt) gerne als Schlagwort verwendet wird; dennoch behaupte ich, dass die tatsächliche Jugend diesen Begriff ganz natürlich für ihre derzeit liebste Freizeitgestaltung übernommen hat: Die Selbstinszenierung im Internet.

Dieses Bedürfnis, den erlebten Alltag (und sich selbst) aufzupeppen und zu inszenieren und ist wahrhaftig jugendlich. Diesen Wunsch nach Selbsterfahrung kann man langatmig mit „Ich möchte gerne meine Grenzen testen“, „Ich möchte andere Personen an meinen Glück teilhaben lassen“ oder „Geld verdienen“ umschreiben. Man könnte aber auch einfach sagen: „Für Content“. Und so sprechen Jugendliche tatsächlich und ohne ironischen Unterton. Habe ich zumindest gehört.

Hinweis: Der nun folgende Abschnitt zeigt die Interpretation des oberen Textes durch AI. Ich war so frei und fragte die künstliche Intelligenz: Kannst Du mir den Text (s.o.) in Jugendsprache übersetzen? Das Ergebnis ist … lost.

Beim Scrollen durch die Seite zum Jugendwort des Jahres 2025 war ich voll am Viben. Jeder Absatz droppt so ‘nen krassen Begriff, der irgendwie nicht so recht passt, so random. Gamechanger, Level-Up oder voten – echt wild. Wie immer so Mitte des Jahres werden die Kandidaten fürs Jugendwort gedroppt, und das triggert direkt Beef zwischen den Gen Z, Millennials und den OGs: „Diggah war schon vor 30 Jahren lit, ihr Noobs.“

Peilst du die Boomer- und Gen-Z-Wörter ab?

Manchmal hab ich Bock auf Chaos, also schmeiß ich random Facts in die Runde: „Ihr checkt vllt das Jugendwort, aber kennt ihr auch das Boomer-Wort?“ Allein das Wort „Boomer“ lässt einige schon hyperventilieren. Für alle, die’s interessiert, hier die 2025er Kandidaten: Baujahr, Rechner, Trick 17, mein lieber Herr Gesangsverein, Firlefanz und Schabernack. Feeling old yet, oder was?

Letztens hab ich „Mumpitz“ gesagt, und zack – Boomer-Stamp druff. Deshalb hab ich die Vorschläge fürs Jugendwort 2025 mal kritisch gescannt. Dass „Diggah“ wieder nominiert wurde, hat mich null gecatcht, und „Checkst Du?“ hat mich auch nicht vom Hocker gehauen. „Abchecken“ ist doch schon seit Ewigkeiten im Duden, so oldschool und total lowkey.

Mein persönlicher Banger fürs Jugendwort 2025

Bevor der Text hier in ‘nen typischen Rant abdriftet, wollte ich meinen eigenen Banger fürs Jugendwort 2025 pushen: „Content“. Klar, das Wort wird auch von Agenturen und den Big Playern (shoutout Langenscheidt) als Buzzword gemolked, aber die echte Jugend hat’s einfach in ihren Vibe übernommen. Content ist, wie sie ihre Fav-Freizeitbeschäftigung nennen: sich selbst im Netz abfeiern.

Dieses Ding, den Alltag und sich selbst aufzuhypen und zu flexen, ist echt so ‘ne Jugend-Vibe. Diesen Drang, sich selbst zu spüren, könnte man lame mit „Ich will meine Limits checken“, „Ich will anderen meinen Glow zeigen“ oder „Cash machen“ umschreiben. Oder einfach: „Für Content“. So reden die Youngsters echt, ohne Shade. Hab ich zumindest gesnapt.

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Veröffentlicht von
Oliver Peters

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