Erst die Übergangsjacke, dann das Vergnügen
Es wird ja gerade gerne über »Deutschsein« auf vielen Ebenen diskutiert. Gibt es eine deutsche Kultur? Was ist typisch deutsch? Dabei könnte man die Fragen einfach beantworten, indem man schlicht und einfach auf »Kartoffelsalat« verweist. Typischer geht es kaum. Sollte trotz einer satten Portion der traditionsreichen Gurken-Mayo-Kartoffelpampe weiterhin Redebedarf bestehen, könnte man unsere eigenwilligen Sprachschätze schmackhaft machen. Allen voran die sogenannte »Übergangsjacke«, die wie kein anderes Kleidungsstück die Befindlichkeit eines Deutschen darstellt. Dem ewigen Wunsch nach Sicherheit; nach einem Dasein ohne Überraschungen, zu dem im Takt geklatscht werden kann. Übergangsjacken werden theoretisch getragen, wenn es für einen Fakefellkragen-Parka zu warm und für »Oben ohne« zu kühl ist. Ein Kleidungsstück, in welchem laut Zeit.de manche Männer praktisch ihr ganzes Leben verbringen. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Ein »Ja, aber…« zum Anziehen.