Think positve! Schwierig, wenn man das Radio einschaltet und sich die Playlist gönnt. Dabei könnte es insgesamt positiver klingen, wenn man es wie Dolly Parton macht.
Fragt mich nicht wieso, aber ich füllte meine Playlist in den vergangenen Wochen mit jede Menge Oldies, wie »Orange Colored Sky« oder »Straighten Up And Fly Right«. Beim Hören begeisterte mich, dass die Aussagen der Lyrics oft simpel und trotz aller Wortspiele positiv wirkten. Es geht natürlich meist um Herzensangelegenheiten, sprich Sehnsucht oder Herzschmerz. Doch selbst beim Besingen des gebrochenen Herzens darf es ruhig ein wenig Doo Wop oder Swing sein, sodass ich kaum stillsitzen konnte.
Schau ich mich heutzutage in der Musiklandschaft um, geht es merklich anders zu. Nehmen wir zum Beispiel die gängige Playlist einer jeden Radiostation in diesem Land. Selbst vermeintlich positiv gestimmte Songs wie »Zukunft Pink« von Peter Fox teilt gegen Elon Musk aus, indem es heißt: F… dein Mars-Projekt, scheißkalt und arschweit weg. Ich frage mich: Waren Songs früher positiver? Leichtfüßiger? Oder war die Welt einfacher?
Die einfache und direkt einleuchtende Antwort wäre wahrscheinlich … ja? Früher gab es nun einmal keinen Porno-Rap oder Blackmetal. An dieser Stelle möchte ich die typische Diskussion »Alte Musik« vs. »Neue Musik« vermeiden. Stairway To Heaven gegen Gangnam Style! Smells Like Teen Spirit gegen Hyper Hyper! Wie lässt sich das vergleichen? Keine Chance. Stattdessen suchte ich bei Musikern, die bereits etliche Jahre im Business sind, nach einer besseren Antwort: Dolly Parton. Ja, die US-Country Sängerin mit der Frisur, jeder kennt mindestens einen Song von ihr. I Will Always Love You, bekannt geworden durch Whitney Houston.
Forscher an der Wilfried Laurier University (Kanada) haben das Schaffen von Dolly Parton analysiert, besprochen und ihre Ergebnisse veröffentlicht. Immerhin mussten dafür über 60 Jahre Musik-Karriere durchleuchtet werden. Tatsächlich lässt sich zusammengefasst sagen, dass sie trotz aller Strömungen und Änderungen im Geschäft sich selbst treu geblieben ist. Selbst deprimierende Themen wie Depressionen, Suizid etc. präsentiert sie mit ihrer eigenen Art; ihre beschreibenden Worte sind trotz der Thematik hoffnungsvoll und demzufolge positiv. Das lässt sich kaum über ihre Kollegen und Kolleginnen in diesem Genre sagen. Wie in den meisten Stilrichtungen auch wurde selbst der Ton in der stilisierten Countrywelt rauer.
Und welcher deutsche Musiker kann das schon über sich behaupten? Wer ist überhaupt so lange im Geschäft? Heino. Selbst er coverte vor einiger Zeit populäre Songs, um irgendwie den Johnny-Cash-Effekt zu imitieren. Positive Aussagen überwiegen auf diesem Album nicht: »Eckstein, Eckstein, alles muss versteckt sein«, »Fuck it all, wie soll es weitergehen?« oder »No, this is not a love song«. Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass Dolly Parton Kanye West oder Billy Eilish covert. Aber vielleicht lausche ich in Zukunft lieber meiner Playlist als dem Radiogedudel. Flash, bam, alakazam!
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