»Endlich mal mitbekommen, wovon ein Film handelt.« Das können nur diejenigen behaupten, die sich trauten, mal etwas alleine zu unternehmen. Do it (by) yourself!
Es soll ja Leute geben, die wie bestellt und nicht abgeholt dort verweilen, wo sie der letzte menschliche Kontakt absetzte. Diese Leute sind nicht nur extrem anstrengend, sondern quatschen auch in jeder spannenden Filmszene rein. Berichten mit vollem Mund über ihre verhasste Ex-Partnerschaft. Und hinterlassen auf Deiner Hausparty neben stapelweise Müll auch noch Erbrochenes auf Deinem WC, nachdem Du sie dreimal nach Hause geschickt hattest. Dabei könnte alles so simpel sein, zugleich so viel schöner. Du könntest schlicht und einfach alleine los ziehen; sehen, wohin der Wind Dich weht. Wäre da nicht die ewige Angst. Die Angst, dass Dich alle anderen für den totalen Freak halten.
Es kostet zunächst Überwindung. Den inneren Schweinehund samt des Echos im Kopf auszuknipsen, um das große Abenteuer zu wagen – alleine unter Leute gehen. Mit Anhang kann ja jeder.
Warum man lieber mit der vertrauten Clique loszieht, leuchtet schnell ein. Vorrangig geht es um die Beseitigung gewisser Ängste, die man unter „Was sollen nur die anderen denken“ zusammenfassen kann. Ist man von anderen Menschen umgeben, die sich sogar aktiv mit einem beschäftigen, strahlt das eine gewisse Intregität aus. Das Verhalten anderer Menschen beeinflusst das eigene Empfinden und Agieren massiv, so dass ein authentisches Wirken nach außen in Frage zu stellen ist. Einfacher gesagt: Bin ich mit meinen Kumpels unterwegs, hält mich niemand für einen kompletten Versager. Im vertrauten Kreisen kann ich lachen, feiern, auch mal ernst sein und ohnehin einfach „dabei“ sein. Ein Ausdruck von Lebendigkeit. Wäre ich nun alleine irgendwo unterwegs wäre die Liste der Vermutungen lang – auch wenn sie irrational und nicht selten an den Haaren herbeigezogen wirkt.
Die Erwartungshaltung spielt eine große Rolle. Mittlerweile gibt es Studien, dass man alleine sogar mehr Spaß haben kann, als in der Gruppe. Du musst Dein Leben nicht aussitzen, bis Dich jemand abholt und begleitet. Die Sorgen und Ängste, dass man dabei als »unsozial« abgestempelt wird, sind meist unbegründeter Unfug. Selbst wenn Du alleine irgendwo Zeit verbringt, erregt das gewiss nicht so viel Aufmerksamkeit, wie Du Dir einbildest. Es sei denn, Du handelst »gegen den Strom«, so dass Du auffallen musst. Ein Beispiel wäre alleine UND nackt ins Restaurant gehen. Aber dann wärst Du selber schuld. Meist erregt Dein Solo-Auftritt sogar einen umgekehrten Eindruck: »Wow, der ist bestimmt superwichtig. Busy und so. Sonst würde der niemals alleine irgendwo abhängen. Oder er ist doch ein Dealer.«
Wobei Du heutzutage selten wirklich allein bist. Du hast meist Dein Smartphone stets griffbereit und selbst wenn bei Whatsapp keiner antwortet, sind Twitter und Facebook nur wenige Klicks entfernt. Immer in Kontakt, niemals vollkommen auf sich alleine gestellt. Und vielleicht demzufolge auch niemals frei.
Es gibt gewisse Erfahrungen, die Dir in der Gruppe selten widerfahren werden. Drum lohnt sich der Selbstversuch, mal alleine unter die Menschen zu gehen oder das zu tun, was Dir Spaß macht. Das Schlimmste, was Dir dabei passieren könnte: Du willst nie wieder was mit Deinen Kumpels unternehmen. Hier eine kleine Liste der Vorteile:
photo: „Sadder than destitution, sadder than a beggar is the man who eats alone in public…“ by Guian Bolisay, CC 2.0
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