Miteinander

Romantik-Killer Strandurlaub

Eine Warnung für alle Meersüchtigen

Strandurlaub soll ROMANTISCH sein? Keine Ahnung, welcher Schwachmat sich diesen Mumpitz ausgedacht hat. Dabei verläuft sich die Romantik eher im Sande.

Wildes Mädchen, schüttle dein Haar für mich

Urlaub am Meer ist nicht toll! Zumindest nicht für mich oder einen Oldschool-Metaller. Ich erkläre euch warum: wir haben lange Haare! Ihr kennt alle diese ach so atmosphärischen Schnappschüsse vor dem Sonnenuntergang am kühlen Nass? Das Haar flattert romantisch im Wind, das Licht ist famos? Von wegen! Du kaust die ganze Zeit deinen Kopfschmuck! Wage es ja nicht zu lächeln. Eine kecke Strähne findet sofort ihren Weg in deine Mampfluke und aus deinem lasziv-verträumten Blick wird der einer Stroh kauenden Ziege. Am Ende des Urlaubs sieht deine Mähne übrigens auch aus wie das Hauptnahrungsmittels dieses Wiederkäuers.

Das Meer ist im-po-sant

Auch der Strandspaziergang wird zur Herausforderung. Es ist egal in welche Richtung du läufst, der Wind ist nicht auf deiner Seite. Und am Meer ist immer Wind. Immer, immer, immer! Entweder läufst du mit dem Wind und verwandelst dich in Vetter It, was zu Folge hat, dass du nichts mehr siehst. Darum erkennst du auch nicht die Steine in der Brandung und brichst dir den Zeh. Oder aber du läufst gegen den Wind und es bläst dir die ganze Zeit Sand in die Augen. Was zur Folge hat, dass du die Quallen am Strand nicht mehr siehst und darauf ausrutschst. So oder so, du landest auf dem Boden.

Brennend heißer Wüstensand

Apropo Boden, der besteht bestenfalls aus feinem Sand. Sand kommt überall rein, wirklich überall. Da bringt auch eine Strandmatte nichts beim romantischen Picknick. All die kleinen Miniwanderdünen kriechen dir in die Ohren und in die Unterhose. Sei mal sexy, wenn es dich die ganze Zeit am Allerwertesten pikst! Und selbst wenn du das überspielen kannst, in dem Moment, in welchem dich dein Liebster mit einem Krabbenbrötchen füttern will und du den Mund öffnest… Genau! Zack, Haare in der Fresse! Ein Kiesstrand bringt da übrigens auch keine Vorteile, da der Gang über die spitzen Steine dem einer betrunkenen Ente gleicht.

Dein Proviant ist übrigens eh nie sicher. Möwen umkreisen einen, wie Geier das Aas und schlagen blitzschnell im passenden Moment zu, während sich dein Bier mit Sand füllt. Mein knallroter Kopf muss da als Angriffssignal dienen, am Meer merkst du nämlich nicht, wie du in der Sonne innerhalb von Sekunden wie ein Brandopfer aussiehst. Und wisst ihr, was Stranddisteln sind? Wusste ich auch nicht, bis sich eine mit meinem Zeh anlegte und ich wie wild auf einem Bein hüpfte. Den Moment nutzte der gefiederte Seeräuber, mir mein Brötchen aus der Hand zu stibitzen und meine langen Haare, mir in den zum Schmerzensschrei geöffneten Mund zu flattern. Ehrlich, nächstes Jahr geht es in die Alpen!

Photo on VisualHunt

Nadine Goutrié

Eigentlich hat sie Geschichte und Kunstgeschichte studiert. Schnell fand sie aber heraus, dass ihre Umgebung statt Gemälde zu betrachten deutlich interessanter ist. Leider gefällt ihr oft nicht alles was sie da sieht, aber hey! Sarkasmus ist eine wunderschöne Sprache. Sie beobachtet euch und dann verwickelt sie euch in ein harmloses Gespräch. Kurze Zeit später findet ihr euch eventuell hier wieder. Glaubt ihr nicht, wenn sie sagt, dass sie euch mit ihren Texten reich und berühmt mache!

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Veröffentlicht von
Nadine Goutrié
Schlagwörter: RomantikUrlaubWetter

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