Sexting ist bisweilen genauso bescheuert, wie es klingt. Das Versenden anrüchiger Nachrichten und Bilder ist aber für Flirtmanöver ein gerne genutztes Mittel, um die Stimmung anzuheizen. Damit es gelingt, sollte man die folgenden Tipps beherzigen.
Es ist eine fordernde Zeit, in der wir leben. Keine Sekunde für Tiefgang, nichts darf verpasst werden. Kein Wunder also, dass besonders zwischenmenschlich der überspringende Funke auf der Strecke bleibt und verpufft. Stichwort Lebensabschnittspartnersuche. Anstatt langsam und schüchtern Vertrauen zueinander aufzubauen, wird via Textnachricht (neudeutsch Sexting) gefragt, ob später am Abend die Fleischpeitsche geschwungen wird – verharmlost mit einem absurden Smiley.
Solche schreckliche Fragen sind bezeichnend für die herrschende Gefahr, sich beim sogenannten Sexting total zu blamieren. Männer stürzen bei diesem Thema in außergewöhnlich viele Fettnäpfchen, indem sie beispielsweise kommentarlos Fotos vom eigenen Unterleib an sämtliche Damen in der Kontaktliste versenden – in der Hoffnung, dass wenigstens eine (!) positive Antwort erfolgt (»Nette Tapete«). So wurde es mir zumindest berichtet. Manche Frauen haben unfreiwilliger eine ganze Penissammlung auf dem Handy, weil sie mit dem Löschen nicht mehr hinterher kommen. Ich selbst habe so gut wie keine Erfahrung in dem Bereich, da ich selbst in meinen wilden Zeiten als Single viel zu schüchtern war und höchstens Zeug wie »Was machst du gerade?« fragte. Wahrscheinlich rechnete ich naiv und horny mit einer Antwort wie »Pornos, warum?«
Auch umgekehrt war ich unfähig. Selbst wenn ich eindeutig zweideutig angetextet wurde, antwortete ich meist mit einem Bier-Bild oder einem »lol«. Also kein guter Einstieg für eine Runde Sexting. Für ein hemmungsloses Techtelmechtel via Messenger und Co. war ich zu verklemmt und schisserhaft. Aus diesem Grund folgt keine Anleitung, wie man seine Chancen auf Beischlaf steigert, sorry. Viel mehr möchte ich auf Fallstricke sowie mögliche Gefahren beim verruchten Rumgechatte hinweisen.
Der wichtigste Hinweis zuerst: solltet ihr ohne Vorwarnung eine schlüpfrige Nachricht versenden und die Reaktion (erwartungsgemäß) negativ ausfallen, so schiebt es auf die Autokorrektur. Wem ist das noch nicht passiert? Man tippt hastig eine Nachricht, die total in die Hose geht und muss sich folglich aus der Affäre ziehen. Schnell wird aus einer fatalen Dämlichkeit eine interessierte Nachfrage, wie man zum Stricken steht. Im absoluten Notfall bleibt nur noch das entschärfte »Sorry, war nicht an dich«. Und um Gottes Willen, schickt euren Schweinkram in keine WhatsApp-Gruppe!
Der zweite Tipp sollte auch unbedingt beherzigt werden: es sollte einem stets bewusst sein, dass jede versandte Nachricht seinen Weg ins Internet finden könnte, wahrscheinlich mit einem bitterbösen Kommentar und dem Hashtag »Fail«. Alles wird sofort geteilt und verbreitet, vergesst Gnade oder Rücksicht. Pro-Tipp: bevor ihr neben Texten auch Selfies schicken wollt, so räumt zwingend die Bude vorher auf. Nichts ist peinlicher als ein Stapel leerer Pizzakartons u.ä., wenn ihr euch ablichtet. Des Weiteren lasst eurer Gesicht besser weg. Ex’en werden das IMMER gegen euch verwenden.
Bei reinen Textnachrichten ist Slang erlaubt, ja sogar wünschenswert. Wer will schon ganze Romane lesen, wenn es um das Eingemachte geht? Niemand will lesen, dass es draußen eine romantische Kulisse gibt, die nur von Krankenwagen-Sirenen und bellenden Hunden gestört wird. Oder hast du Rosenblätter über dich streust, während du keck deine Nippel zwickst. Außerdem haben beim Sexting viele nur eine Hand frei, da kann ewiges Scrollen die Stimmung killen.
Zu guter Letzt: keine Emojis, keine Smileys. Niemand wird deine Anfrage ernst nehmen, wenn du hinter jeder Anmache eine Aubergine setzt. 🍆
Photo credit: WarmSleepy on Visual hunt / CC BY
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