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Wespenplage: Endlich mehr saufen und rauchen

Keine Lust mehr, auf der Flucht vor der Wespenplage jedes Jahr zu verreisen? Hier sind lässige und hochprozentige Hausmittel gegen nervige Wespen.

Die Medien sprechen bereits vom „Superjahr“ der Wespen. Die Wespenplage 2015 greift um sich; die Menschen trauen sich gar nicht mehr aus den eigenen vier Wänden und dichten ihre Fenster ab. In diesem Jahr bieten sich optimale Bedingungen für die nervigen Quälgeister, deren Stich diesen Sommer gerade für Allergiker zum Albtraum werden lässt. Während draußen die Sonne gnadenlos brutzelt, verschanzen sich besonders Ängstliche daheim und haben stets Bierdeckel zur Hand, um ihre Getränke abzudecken. Die Angst, vor einer Wespe gestochen zu werden, schimpft sich Akarophobie, wobei das auch Bienen und anderes Getier mit einschließt. Um diese Angst ein für alle Mal zu besiegen, gibt es allerhand Tipps im Netz, die sich auf klassische Hausmittelchen berufen. Doch die wahren Killer gegen die umgreifende Wespenplage sind ganz anderer Natur.

Wespenplage: Nicht einfach wild um sich schlagen

Erst einmal ein paar Grundregeln im Umgang mit Wespen. Falls sich eine dieser nervigen Viecher nähert, sollte man nicht wild um sich schlagen. Die Gefahr besteht, dass Du nicht nur Deine Mitmenschen versehentlich umboxt, sondern auch noch Getränke verschüttest und Tische umwirfst. Außerdem könnte Dich jemand dabei filmen, wie Du wie ein Irrer durch den Garten rennst. Du wärst nicht der Erste, der sich kurz darauf bei YouTube wiederfindet – unter dem Videotitel: „Voll durchgeknallt: Nachbar spackt im Garten ab“. Natürlich wurde zum Zweck die Wespe per Video-Editor rausgeschnitten.

Auch ist es nicht so clever, sich einem Wespennest zu nähern oder gar damit Fußball zu spielen. Wenn jemand mit Deiner Bleibe so umspringt, würdest Du auch aus dem Häuschen sein. Damit Du nicht darüber hinaus ungeschickterweise eine Wespe runterschluckst, wäre es ratsam, Deine Cola und Dein Mittagessen nicht in freier Wildbahn liegen zu lassen. Ein Strohhalm ist die beste Methode, um die Wespe im Rachen zu verhindern – auch wenn es etwas länger dauert, das Mittagessen aufzusaugen.

Messis haben es etwas schwerer bei einer Wespenplage. Sie müssen all ihre angefangenen Snacks und leeren Pizzakartons entsorgen. Wespen sind nämlich häufig in der Nähe von offenen Mülleimern und dergleichen zu finden – weil sie die manchmal mit Menschen verwechseln.

Fuck you, Biene Maya: Die Wespen einfach ausräuchern

Was soll man nun im Falle einer Wespenplage tun? Zum Beispiel sollte man die sonst selbstverständliche Hygiene etwas weniger genau nehmen. Die tägliche Abreibung mit Balea-Produkten (oder ähnlichem) aus der Drogerie stichelt die Wespen nur an. Sie lieben den süßlichen Mandel-Vanille-Duft, der aus jeder Pore eines Dauerduschers empor steigt. Stattdessen bietet sich gerade im Hochsommer die Vernachlässigung der täglichen Duscherei an, auch wenn es den Mitmenschen stinkt. Erst wenn es richtig nach Pumakäfig müffelt, suchen selbst Wespen das Weite.

Eine weitere und zudem todsichere Methode ist es, die sonst üblichen Gewohnheiten des Wochenendes zum Alltagsritual zu machen. Das bedeutet, dass man nicht nur übertrieben rauchen, sondern auch mal hemmungslos bechern darf. Natürlich sollten man in dem Falle zu eher unsüßen Spirituosen greifen, um die Quälgeistern abzutörnen. Kein Red-Bull-Gemisch oder lächerliche Cocktails, sondern Bier und Whiskey. Das schreckt zwar auch die Mitmenschen ab, aber man bleibt von der stichelnden Bedrohung verschont. In Kombination mit zwei, drei Schachteln Kippen – oder direkt einer Kiste Zigarren – bleiben die Wespen fern.

Auch wird normalerweise davon abgeraten, Wespen einfach „wegzupusten“ – das im Atem enthaltende Kohlendioxid gilt als alarmierend. Wenn man sich jedoch einen gewissen Pegel angetrunken hat, wird die Wespe beim geringsten Hauch direkt in der Luft verenden. Und sollte es wider Erwarten doch zu einem Stich kommen, sollten Allergiker Notfallmedikamente zur Hand haben. Für alle anderen dürfte ein Katerfrühstück ausreichen.


photo: wasp by Jiří Zůna, CC 2.0

Oliver Peters

Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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Oliver Peters
Schlagwörter: AlkoholSommerTiere

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