Mit Hilfe der Spiegeltechnik wirst Du problemlos Mitarbeiter des Monat. Äffe einfach Deine Kollegen nach, um sie nachhaltig zu beeindrucken.
Herr Zitzel hört gespannt zu, als Kollege Burbach von seinem gestrigen Abend berichtet. Burbach hatte es sich daheim gemütlich gemacht, indem er sich eine Pizza Calzone gönnte und dabei sämtliche Katy Perry Videos ansah. Am Höhepunkt seiner Schilderung vollführt er gar einige Tanzschritte, die er begeistert mit »Schwisch Schwisch!« kommentiert. Herr Zitzel zögert nicht lange und äfft die recht eigensinnige Burbach’sche Choreographie nach. Alles richtig gemacht, Zitzel! Was im ersten Moment wie ein selbst verschuldeter Rufmord erscheint, ist auf dem zweiten Blick der erste Schritt zur Beförderung. Er nutzte den sogenannten Chamäleon-Effekt, auch bekannt als Spiegeltechnik. So werden Imitationshandlungen genannt, in denen man beispielsweise Kollegen spiegelt, um Sympathien aufzubauen.
Teste es im nächsten Dialog. Popel Dir flüchtig im Ohr herum, während du über deinen letzten Zoobesuch plapperst, um zu beobachten, wie dein Gegenüber diese Bewegung nachahmt. Solche Imitationen sind ein Zeichen für Sympathie, welche Dir im Berufsalltag hilfreich sein werden. Mit einfachen Mitteln ist es möglich, konkurrierende Kollegen mental zu »hijacken«. Sie denken, du bist deren Bro, würdest den Versagern sogar einen Kaffee vom Automaten mitbringen, nur weil du ebenfalls regelmäßig deine Nase kratzt. In Wirklichkeit willst du die Karriereleiter erobern, ist doch klar. Starte den Selbstversuch, indem Du Deine Sympathie zum Abteilungsleiter symbolisierst, indem Du all seine Handlungen nachahmst. Gähne ihm dreist ins Gesicht! Sollte er Dich mögen, wird er dies erwidern und Du kannst eine fetten Gehaltserhöhung einplanen.
Folgende Mikrogesten der Spiegeltechnik eignen sich besonders für eine nachhaltige Manipulation: Lächeln, Kratzen, Gähnen und wenn Du etwas trinkst. Nur auf die richtige Reihenfolge achten! Unser inneres Bedürfnis nach Harmonie und Zugehörigkeit zwingt uns allerhand seltsame Verhaltensweisen auf. So sollen laut moderner Forschung selbst absurdeste Begrüßungsformeln bei der ersten Begegnung nachgeahmt werden – nur weil niemand ausgeschlossen sein will.
In der Psychologie spricht man von drei verschiedenen Verhaltensweisen hinsichtlich der Spiegeltechnik: Matching, Pacing und Rapport. Matching beschreibt eine Reflexion von ungefähr 50 Prozent des Gegenübers, während Pacing die Körpersprache, Gestik, Mimik und Sprache nachahmt. Rapport beschreibt hingegen die vollständige Symmetrie; also wenn sich beide durch das Verhalten aufeinander beziehen.
Achte nur darauf, dass du nicht ähnliche dumme Anfängerfehler wie meine Wenigkeit begehst. Um meinen Kollegen zu imponieren, zückte ich alle Register meiner lang antrainierten Spiegeltechnik, um sie vollends von mir zu überzeugen. Leider übertrieb ich etwas, indem ich mir zeitgleich die Nase schnäubte und meinen Chef aus seinem Sessel kloppte, da er ja unbedingt sitzen wollte. Vielleicht hätte ich auch nicht seine weinerliche Stimme nachahmen sollen (»Muss das sein?«) und vor allem nicht einen ähnlich hässlichen Anzug wie er tragen sollen. Aber was tut man nicht alles für den Ruhm.
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