Ob in der Politik, den Medien, der Wirtschaft oder im Umfeld – du kannst es drehen und wenden, wie du willst: Arschlöcher sind unvermeidbar und leider allgegenwärtig.
Ein kleines Beruhigungsmittel in Textform an mich selbst: du kannst es drehen und wenden, wie du möchtest – es wird immer und überall ein absolutes Arschloch geben. Es wird dir ins Gesicht lügen und schlimmstenfalls nehmen, was dir lieb ist. Vielleicht reißt es dir gar das Herz raus und hinterlässt bleibende Schäden. Egoismus ist eine Motivation, nicht selten der Treibstoff; es macht ein solches Arschloch aus. Solche Gestalten sind selbstsüchtig, rücksichtslos, habgierig, träge und weisen letztlich jede Verantwortung von sich. Zugeben, dieser Absatz liest sich, als hätte ich ordentlich eins auf die Mütze bekommen. Als ob ich in Selbstmitleid zerfließen würde und die Gelegenheit nutzen möchte, ordentlich Frust abzulassen. Teilweise richtig. Zusätzlich ziehen mich die Erzählungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis runter, die zwangsläufig auch an Arschlöcher geraten sind. Wie geschrieben, diese Zeilen sollen eine Art friendly reminder darstellen. Sie werden jedem begegnen, aber alleine diese Erkenntnis kann deren Einfluss schwächen.
Es wird immer einen geben, der Dir die Vorfahrt nimmt. Jemanden, der die letzte Klorolle verbraucht ohne aufzufüllen. Einen Incel, der alle Frauen bis auf Mutti für sein Scheitern verurteilt. Arme Gestalten, die nichts außer ihrer Heimat nennen wollen, auf das sie stolz sind. Die ihr Handy zücken, wenn Andere ums blanke Überleben kämpfen. Ungeduldige, die nicht am Bahngleis nicht warten können, bis andere Fahrgäste ausgestiegen sind. Gewissenlose Monster, die in der Werbung oder im Bankgewerbe arbeiten. Natürlich auch solche, die ihren Müll unbekümmert auf den Boden werfen. Spießbürger, die sich aus Prinzip über ihre Nachbarn beschweren. Die niemanden aussprechen lassen. Arschlöcher, die das Ende des Buches oder Films spoilern und sich darüber freuen. Oder solche, die sich selbst an ihren Facebook-Kommentaren aufgeilen. Trottel, die dir vorschreiben wollen, was du zu tun hast – oder zu denken. Die dich nur nach deinem Befinden fragen, damit sie über sich selbst reden können.
Die schlechte Nachricht zuerst: Ja, du wirst sie allesamt kennenlernen und sie werden dir ordentlich auf den Zeiger gehen. Doch es gibt auch einen kleinen Lichtblick. Du kannst dich auf solche Begegnungen innerlich vorbereiten, die Nachwirkungen müssen demzufolge bei weitem nicht so dramatisch sein. Vielleicht hilft es, wie Ai Weiwei mit ausgestrecktem Mittelfinger und einem satten »Du-mich-auch« Feeling durch die Weltgeschichte zu stolzieren. Oder wenn du jedes Zucken eines Arschlochs belächelst und ignorierst, denn schließlich findet jeder Albtraum ein Ende. Nimm es nicht persönlich. Baue Distanz auf, ernsthaft: du musst nicht dauerhaft im selben Raum wie dieses Ungeheuer abhängen. Ist das Arschloch zu stark, suche dir Verbündete. Wechsel nicht auf das Niveau des Idioten, bleib du selbst. Streiche es aus deinem Leben und mache weiter. Moment … habe ich gerade eine kurze Anleitung verfasst, wie man zum egoistischen, psychopathischen und mobbenden Vollarsch wird?
Photo credit: Luis Marina on Visual Hunt / CC BY
Spoiler vorab. Die Frage »Und sonst so?« zählt nicht als typische Frage für Deeptalk. Doch…
Es gibt unendliche viele Gründe, den Valentinstag zu hassen. Nicht nur für Singles ist der…
Als Mann muss ich an dieser Stelle gestehen: Ja, auch ich fühlte mich bereits unter…
Das letzte Wochenende war mal wieder fantastisch! Kaum ein Auge zugemacht, die ganze Nacht durchgetanzt,…
Jeder kennt diese eine Person unter den Kollegen, die einem beim Sprechen immer viel zu…
Es gibt diese süße Radio-Station, dessen Name mir gerade entfallen ist. Der Name spielt keine…