"Nächstes Mal bestelle ich Blumen. Oder trenne mich."
Der Valentinstag wird schnell zur Belastungsprobe für jeden Mann, der sich seiner Liebe vielleicht zu sicher scheint. Im Alleingang entscheiden, über was sich die Herzallerliebste freuen würde, artet nicht nur in Stress aus, sondern schafft zeitgleich absurde Momente.
Auf meinen abenteuerlichen Reisen durch die Weltgeschichte beobachte ich derzeit ein unterhaltsames Schauspiel. Ich sah sie in Einkaufsstraßen, in der Shopping-Mall und manchmal sogar an der Tanke. Einzelne überforderte Männer, die entgeistert auf Regale und Warenauslagen starren, mit verschränkten Armen und Schweißperlen auf der Stirn. Die Erklärung ist simpel und einleuchtend: Valentinstag.
Es scheint wie ein Fluch! Manchen Männern fallen bestimmte Termine wie Heiligabend oder eben Valentinstag viel zu spät ein, im schlimmsten Fall einen Tag vorher. Keine Chance mehr auf eine praktische Online-Bestellung, es hilft nur noch ein Ausflug in den Konsum-Dschungel. Dazu ein praktisches Beispiel: Limbecker Platz in Essen. Irgendwelche Agenturensöhne kamen auf die grandiose Idee, konservierte Rosen in eine stylische Schachtel zu packen und diese schweineteuer im Einkaufszentrum zum Verkauf anzubieten. Vor der Auslage stand ein Typ um die 20, dem die Fragezeichen ins Gesicht geschrieben standen. In meiner Vorstellung rang er mit sich selbst und überlegte: »Ob ihr das gefällt? 80 EUR für einen Schuhkarton mit Zombie-Rosen? Ja? Nein? Ich brauche einen Telefonjoker, verdammt! Oder Pralinen? Ach, keine Ahnung, ich geh saufen.«
Der Valentinstag zwingt Männer erfahrungsgemäß zu Verzweiflungstaten. Vergebene Kerle wagen sich auf eine Art Schatzsuche und stellen sich dabei an, als wären sie Hauptcharakter in einem Roman von Jules Verne. Reise zum Mittelpunkt des Floristen oder 20.000 Euro über dem Budget. Singles, die ihren Schwarm überzeugen wollen, begeben sich auf eine ähnlich gefährliche Mission, nur sind noch ahnungsloser. Und vor allem betteln sie um Hilfe.
»Du musst mir helfen, was wollt ihr Frauen??« betteln Typen ihre weiblichen Kontakte an, wenn es um ein Geschenk für die Herzdame geht. Schadenfrohe Frauen legen ihm Einhorn-Tränen, Badebomben und Peniskissen ans Herz. Ganz schön gemein! Wie jeder weiß, sind Männer per se mit Shopping überfordert – selbst wenn es um sie selbst geht. Wer es nicht glauben mag, sollte einen Typen beim Kauf einer Krawatte oder so begleiten. Sofern es sich nicht um Produkte handelt, die keine Stilfragen schaffen (Toastbrot, Bier, 10er Pack Schlüpper), wird kein Mann überlastet.
Liebe Sadisten und Freunde der Realsatire: nehmt euch die Zeit und schlendert am 13.02 oder 23.12 durch die Einkaufsstraßen eurer Wahl und zählt die verzweifelten Kerle, die hilflos vor Regalen und Schaufenstern gestrandet sind. Lauscht der aufkommenden Verzweiflung, dem Wimmern und ergötzt euch am gnadenlosen Scheitern des planlosen Mannes. Und wenn er dem Ende nah ist, sich selbst aufgibt und kurz vor dem Kollaps steht, so haltet ihm ein überteuertes konserviertes Peniskissen mit Einhorntränen in einer Schachtel hin – quasi ein ganzes Jahr Ruhe … zum einmaligen Sonderpreis.
Image by Serhat Erdem from Pixabay
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