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Multitasking oder Singletasking? Im Büro gekonnt das Image der jonglierenden Krake pflegen

Beitragsbild: Multitasking oder Singletasking?

Stets zur Stelle, jederzeit verfügbar und schon auf dem Weg zum nächsten Termin, obwohl man noch nicht einmal Platz genommen hat. Der Fluch des Multitasking.

Mit der Digitalisierung kam das Multitasking. Was früher noch gemütlich mit Brief und Fax  geregelt wurde, wird heute mit Knopfdruck per Mail erledigt. Viele erkennen die Macht dieses Werkzeuges und terrorisieren ihre Mitmenschen auf diesem Wege häufig. Hauptsächlich mit hoher Frequenz und schlechter Rechtschreibung.

War man damals nicht am Arbeitsplatz, war man telefonisch nicht erreichbar. Heute ist man mit dem Handy nicht nur unterwegs erreichbar, sondern bei Bedarf auch im Urlaub und Krankheitsfall. Es wird gemunkelt, dass bei einigen Firmen die Mitarbeiter bei Kundenmails in der Signatur den Hinweis »Bei Rückfragen stehe ich Ihnen zur Verfügung – gerne auch nachts.« einfügen müssen.

Genieße die Show

Wissenschaftlich gesehen sinkt die Effizienz durch das Jonglieren mit mehreren Aufgaben zur gleichen Zeit. Man selbst fühlt sich aber produktiv und leistungsfähig beim Arbeiten. Warum fühlt man sich sonst am Ende des Arbeitstages ausgebrannt wie ein überfahrenes Eichhörnchen? No pain no gain.

In einer Flut von Aufgaben, die täglich auf uns einprasselt hilft es, nur ein müdes Lächeln für die rotierende Kollegen übrig zu haben und die Show zu genießen. Besagte Kollegen sitzen beim Meeting am Laptop und schreiben mit dem Anschlag einer abrollenden Panzerkette nebenher Mails, trinken Kaffee, essen ein Brötchen und beteiligen sich gleichzeitig noch rege an der Besprechung.

Nicht nur beruflich, auch privat wird dieses Verhalten als extrem unhöflich empfunden. Es darf ruhig darauf hingewiesen werden, dass man beim Essen mit Kollegen das Handy aus der Hand legen darf. Ansonsten ruhig mal einen Versuch starten und beobachten, wie lange es dauert bis das Mobiltelefon wieder aus der Augenhöhle des Besitzers herausgeeitert ist.

Weltrettung sollte genügen

Wir sind produktiver, wenn wir uns mit voller Konzentration einer Aufgabe widmen. Man sieht plötzlich Potentiale zur besseren Umsetzung einer Aufgabe. Gerne verliert man dafür den Blick, wenn man überall beschäftigt ist, einen Schritt weiter zu kommen. Auch für unserer Gegenüber ist es sehr angenehm, wenn man mit den Gedanken beim Gespräch ist. Schöner kann man Wertschätzung heutzutage kaum noch mitteilen.

Ein Hoch auf das Singletasking! Lassen wir uns nicht das Ruder der Priorisierung aus der Hand nehmen und teilen wir die Kraft sinnvoll und effizient ein. Superman hat schließlich auch nicht noch schnell nebenher einen grande creamy caramel Latte fat free soymilk extra shot bestellt und konsumiert, während er die Welt gerettet hat. Vielleicht war es ihm einfach nur peinlich in einem Einteiler zu Starbucks zu gehen, vielleicht wusste er aber auch um die Macht des Singletaskings. Wir werden es nie erfahren.

Ich singletaske mich jetzt durch den restlichen Abend und konzentriere mich aufs Atmen.


Letzte Bearbeitung war am 05.04.2017

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