Dieser Text ist schmerzhaft für etablierte Boyfriends, Ehemänner und Lebensabschnittsgefährten. Eine Abrechnung mit Männern bzw. Gemüse in Beziehungen.
Wer kennt es nicht? Zu Beginn einer Beziehung zeigt sich der Auserwählte als Disney-Prinz in schillernder Rüstung. Aber schon nach wenigen Monaten liegt auf der Couch ein Gemüse, das sämtliche Kommunikationsfähigkeit eingebüßt hat und nur noch in der Lage ist, mühevoll die eigenen Körperfunktionen aufrecht zu erhalten und ein Smart-Phone/Tablett zu bedienen.
Was ist passiert? Hier die typischen Phasen einer Beziehung mit alternativen Tipps, um die Partnerschaft zwar nicht harmonischer, aber unterhaltsamer zu gestalten.
Phase 1 – Zu schön um wahr zu sein
Im Balzmodus erwacht beim Mann der Jadginstinkt. Ohne nachzudenken zeigt er sich von seiner Schokoladenseite. Erfahrene Frauen wissen bereits jetzt, dass um ein realistisches Bild des Partners in einem Jahr zu erhalten, sie einfach das Meiste als gelogen betrachten müssen. Arrangiert man sich mit dem Gedanken zu Beginn der Liaison, ist die Ernüchterung auszuhalten.
Phase 2 – Der Alltag zieht ein
In 100% der Fälle hat frau sich nicht mit dem Gedanken arrangiert und wundert sich nun (immer wieder aufs Neue), warum der Wesenswechsel des Partners vollzogen wurde. Der lächerlich geringe, abgesprochene Hausarbeitsteil des Mannes wird nur nach mehrmaliger täglicher Aufforderung oder nach dem Androhen von Schlägen erledigt. Eigenverantwortung? Fehlanzeige. Mit der Genauigkeit eines schweizer Uhrwerks wird lediglich die Alkoholzufuhr verfolgt, statt die häuslichen Pflichten. In dieser Phase neigen Frauen dazu sich eine Glatze zu schneiden, nur um zu testen, ob der Mann dies bemerkt. Der Blick hebt sich meist nur vom Elektrogerät, wenn Beischlaf ansteht oder das Essen serviert wird.
Phase 3 – Schoki oder schreien?
Variante 1: Resignation mit bedingungsloser Annahme der Situation. Gib auf und konzentrier dich als Trost auf Schokolade. Schokolade stellt keine Fragen, Schokolade versteht.
Variante 2: Hysterie, mit der man das Gegenüber wenigstens dazu bringt sich genauso mies zu fühlen, wie man sich selbst fühlt. Unterhaltsam, aber auf Dauer anstrengend.
Variante 3: Zeig deinem Partner, dass du Humor besitzt und mit schwierigen Situationen umgehen kannst. Hier einige Anregungen.
- Schnapp dir das Tablett und starte sein Lieblingsspiel. Dass du dich nicht auskennst ist halb so schlimm. Was kann man schon kaputt machen, bei dem Pixel-Kram? Klicke wild umher und praktiziere learning by doing. Kurz bevor der Akku leer ist, zeigst du ihm stolz dein Ergebnis und erwartest natürlich Lob dafür.
- Sollte er dich und deine Vorträge über das Aus- und Einräumen der Spülmaschine ignorieren, zieh dir eine Woll-Decke als Cape an und erkläre lautstark in Superman-Pose, dass du nun SUPER-SAUER bist.
- Er sagte dir, dass er »kein Interesse« hat, als du ihn in die Geheimnisse des Kartoffelschälens einweisen willst. Tonfall und Gesichtsausdruck merken und bei jeder Anfrage nach Nahrung oder Zärtlichkeit immitieren.
- Alle deine Freundinnen zu einer spontanen Lillet-Party im Wohnzimmer einladen. Dabei lässt sich wunderbar spielen: »Wer kann dem Couch-Gemüse mit Tunnelblick aufs Tablett die meisten Worte entlocken?« Was ein Party-Spaß!
- Einen Einbruch vortäuschen in dem nur die Elektrogeräte und die Couch gestohlen wurden. Ist er verwirrt, weil er nicht weiß was er mit seiner Freizeit machen soll, schubs ihn in Richtung Besenkammer und beklage den Zustand der Fenster.
Schlussendlich lässt sich sagen: Beziehungen sind nix für Feiglinge. Egal welchen Weg man wählt, es wird definitiv kein Kindergarten. Und nie vergessen, ab und zu auch mal zu meckern, wenn er etwas richtig macht, denn: Erziehung darf kein Muster haben.
Letzte Bearbeitung war am 03.03.2017