Sexismus in der Werbung, Frauenquote und eine weibliche Besetzung für die Ghostbusters Neuverfilmung: Frauenfeinde haben es derzeit nicht leicht.
Liebe Frauen, an dieser Stelle solltet ihr nicht weiterlesen. Der vorliegende Benimmratgeber ist für Frauenfeinde bestimmt und solche, die es werden wollen. Sprich Männer, die mit Schlagwörtern wie »Gleichberechtigung« und »Frauenparkplatz« nichts anfangen können. Warum ein Knigge? Wir Kerle haben es beileibe nicht einfach; nicht nur werden wir derzeit von einer Frau regiert, sondern müssen uns auch noch wegen Ausnahmezuständen wie Männerschnupfen verspotten lassen. Nun kommt auch noch dieser Frauenversteher Heiko Maas daher und fordert, dass sexistische Werbung verboten gehört. Also keine Hausfrauen mehr, die beim Staunen über den Ganzkörper-Dildo »Meister Propper« den Mund kaum noch zu bekommen. Ich bin gespannt, wie die prüde Politik das wolllüstig gelutschte Magnum-Eis zensieren wollen.
Frauenfeind – vom Aussterben bedroht
Was machte einen Frauenfeind aus? Ganz einfach: das waren exakt die Typen, welche die Handtasche ihrer weiblichen Begleitung lieber in den Dreck fallen lassen, als sie auch nur eine Sekunde zu tragen. Die Leute, die Frauen im Chefsessel absurd finden. Und natürlich die Kerle, die eine Frau nur als Objekt sahen. Heutzutage sieht das alles schon anders aus. Frauen können uns ihre Handtaschen nicht mehr aufdrücken, weil wir selber Men’s bags mit uns rumtragen. Wir finden jede Person im Chefsessel geschlechtsunabhängig absurd, da wir Teil der Generation Y sind. Und dank unzähliger Superhelden-Verfilmungen und Hipster-Medienwellen wurden wir selbst zu Objekten. Dumm gelaufen.
Dieser kleine Knigge soll Männern dienen, die sich gegen die weibliche Übermacht wehren wollen. Wer will schon Zucchini grillen, sich die Beine rasieren und die gesamte Disney-Filmesammlung ertragen?
»Lass mich! Ich kann das!«
Ein wahrer Frauenfeind geht davon aus, dass weibliche Hände in ihrer Empfindlichkeit Porzellan ähneln. Deshalb nehmen manche Männer dem schwachen Geschlecht gerne alles ab, was körperliche Anstrengung erfordern würde. Das Öffnen des Gurkenglases, das Aufhalten einer Türe und das Tragen der Einkaufstaschen sind dafür alltägliche Beispiele. Fortgeschrittene Frauenfeinde gehen sogar davon aus, dass Frauen keinerlei Kenntnisse über die Bedienung eines Stuhles besitzen, deshalb helfen sie gerne beim Hinsetzen aus und rücken die Sitzgelegenheit in eine passende Position. Ähnliches gilt für die Be- und Entkleidung. Frauen brauchen männliche Unterstützung, wenn sie einen zum Beispiel einen Mantel anziehen wollen. Andernfalls verirren sie sich aufgrund mangelhafter technischer Kenntnisse in den komplizierten Irrwegen ihres übertrieben teuren Kleidungsstücks. Kleiner Exkurs: Frauen haben per se keine gute Übersicht über den Inhalt ihres Kleiderschranks. Stets kaufen sie tütenweise Nachschub in Form von Handtaschen und sonstigem Schnickschnack aus Fernost und verzweifeln regelmäßig vor getürmten Kleiderstapeln, weil sie keine Ahnung haben, was sie anziehen sollen. Sollten sie sich doch für ein Outfit entscheiden, brauchen sie unsere Wertung, damit sie in der Klamotte auch das Haus verlassen. »Steht mir das? Sehe ich darin fett aus?« sind gern gestellte Fragen, die entnervte Männer rasant überfordern können. Nun zum Entkleiden: Frauen sind mitunter so faul, dass sie absichtlich aufreizende Wäsche unter die zu enge Oberbekleidung verbergen, um uns Männer zu motivieren. Erfahrene Frauenfeinde suchen deshalb dementsprechende Etablissements auf, in denen Frauen sich gegen Geld entkleiden.
Faule Frauen mit frischen Nägeln
Frauen sind mitunter zu dumm zum essen. Das merken wir daran, dass sie ihnen im Restaurant eine großzügige Karte voller Köstlichkeiten geboten wird, sie sich jedoch nur für einen Salat entscheiden. Nach dem Essen wird es besonders peinlich: Frauen haben nämlich keine Ahnung, wie man mit Geld umgeht. Aus diesem Grunde überlassen sie uns Männern sämtliche Rechnungen und schämen sich noch nicht einmal dafür! Aber weil der Klügere nachgibt, zahlen wir den übertrieben teuren Wein, den sie zwar nicht kannte, aber der sich ihrer Meinung nach schön anhörte. Der zukünftige Frauenfeind sollten sich auch auf den umgekehrten Fall einstellen. Manche Weibsbilder schätzen unsere Großzügigkeit nicht und wollen partout selber zahlen. Solchen undankbaren Geschöpfen rufen wir lieber ein Taxi. Nicht direkt, aber halt später.
Im Arbeitsleben überrascht jede Frau mit totaler Hilflosigkeit. Sie verzweifeln bei jedem Windows-Absturz und können nicht tippen, weil sie ihre Fingernägel frisch machen ließen. Generell sind sie ein faules Pack, wie wir schon aus den damaligen gemeinsamen Sportunterricht wissen. Manchmal machen sie sich für viele Monate aus dem Staub, weil sie unbedingt Nachwuchs zeugen wollten – und dann nicht mal mit uns. Dabei zahlen wir als ewige Besserverdiener mehr Steuern und müssen malochen ohne Ende. Die Konsequenz unserer Nachsicht und Kooperation ist die Frauenquote. Wir Kerle sollten es hinnehmen und weiterhin heimlich auf alle Hinterteile starren, die sich am Kopierer oder in der Arztpraxis finden. Alle weitere Fragen zu diesem Thema werden in anderem Artikel geklärt: Sexismus im Büro.
Da soll einer die Frauen verstehen
Die womöglich größte Hürde zwischen Mann und Frau findet sich in der Kommunikation. Wir reden stets aneinander vorbei und keiner weiß genau, um was es überhaupt geht. Seitdem Frauen auch noch Smartphones als Sprachrohr für sich auserkoren haben, gestalten sich Dialoge umso schwieriger.
Drum versteht der kultivierte Frauenfeind auch nicht, wenn eine Frau ihren Wert nicht anhand der Länge des Rocks oder ihrer Oberweite Jugend misst. Er kapiert auch nicht, dass Frauen angeblich nicht so zugänglich oder gar verfügbar sind, wie all die Produkte, die sie halbnackt bewerben.
Letzte Bearbeitung war am 06.10.2016