Wo kann man besser seine Wut zum Kochen bringen, als in der heimischen Küche? Hier ist sind schmackhafte Tipps, wie man noch Salz in die Wunde streut.
Ein effektives Mittel zur Minderung Deines Wohlbefindens ist es, wütend zu sein. Die Galle muss kochen und das Auge wild zucken. Nur dann kannst Du Dir sicher sein, jegliche innere Balance aus dem Gleichgewicht zu bringen.
Wenn Du grüner als der unglaubliche Hulk werden willst, gibt es dafür den optimalen Platz – Deine Küche! Genauer gesagt Dein Umgang mit den Gegenständen und Lebensmitteln in der Küche. Spontane Wutanfälle nenne ich persönlich nur noch meine innere Goudapackung. Ungeduldige Menschen sind hierbei übrigens klar im Vorteil, denn durch Hektik passieren mehr Missgeschicke, die eine innere Glut in ein loderndes Feuer verwandeln.
Alles Käse – Goudaverpackungen und andere Dinge in Folien
Wer kennt das nicht? Der Tag war hart, die Kollegen alle affig und man will nur noch nach Hause um Wein mit Käsehäppchen zu konsumieren. Man ist ja schließlich gebildet, Bier zu banal. Guter Käse ist aber leider nicht in Deinem Budget, also greifst Du beherzt zu einem in Plastik verpackten Klotz Gouda. Nachdem Du schon den Korken deines Weines abgebrochen und gefrustet aber mutig gleich den ganzen Flaschenhals an der Tischkante abgeschlagen hast, widmest Du Dich Deinem wohlverdienten Käse. Sei grobmotorisch dabei und unter Garantie wird die Packung nicht sauber aufgehen, sondern nur ein schmaler Streifen abreißen. Exakt wie Dein Geduldsfaden. Macht aber nix. Spül Deinen Ärger einfach mit Glasstückchenwein runter.
Verleih Deinem Leben die richtige Würze
Ein weiteres probates Mittel für das Ergrünen Deiner Haut sind Deine nicht vorhandenen Kochkünste. Nehmen wir mal an, Du hast es tatsächlich geschafft, Spaghetti zum Kochen zu bringen und widmest Dich nun der Tomatensoße, Du kleiner Feinschmecker. Die halbe Küche ist eh schon von all den roten Spritzern versaut und Du selbst siehst aus, als hättest Du die Masern. Da kocht nicht nur das Wasser, sondern auch Deine Wut.
Tomatensoße pur ist aber recht fade, also schnapp Dir Salz und Pfeffer. Es ist ab jetzt übrigens egal, welches der beiden Gläser du zuerst nimmst. Wichtig ist nur, dass der Deckel lose ist und Du beim Würzvorgang (eigentlich magst Du es gar nicht scharf) selbigen in den Topf pfefferst. Samt Inhalt natürlich. Ich muss nicht extra erwähnen, dass das Deine letzten Tomaten gewesen sind?
Wut-Dose ist kein Synonym für Zicke
Irgendwas musst Du ja nun essen und dein Blick fällt auf die letzte Dose Königsberger Klopse. Für harte Zeiten und na ja, das sind sie ja schließlich gerade. Kann ja nicht viel schief gehen. Falsch! Mit einem kräftigen Ruck ziehst Du an der Lasche und reißt sie ab. Das ist übrigens der Moment, in welchem Dir einfällt, dass Du deinen Dosenöffner verliehen hast – zusammen mit Deiner Selbstbeherrschung. Vergiss den Klops, mach Dir halt eine Tütensuppe. Achte aber darauf, dass Du die Packung schräg abreisst und somit den gesamten Inhalt in hohem Bogen in der Küche verteilst. Beruhige Dich erst gar nicht, schnapp Dir auf Deinen Ärger die Eisteepackung, mit welcher Du Dein Gemüt zu kühlen versuchst. Nimm einen tiefen Schluck, um festzustellen, dass oben drauf Schimmel schwamm.
Guten Hunger!
photo: Holiday fire safety – Unattended cooking on stove leads to a fire by State Farm, CC 2.0
Letzte Bearbeitung war am 22.04.2017