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Titel: Doomscrolling - mit Lust und Laune lebensmüde lesen

Doomscrolling – mit Lust und Laune lebensmüde lesen

Kaffee? Nein. Eine kalte Dusche? Mitnichten! Kaum bringt mich mehr auf Trab, als kurz nach dem Aufstehen meinen Nachrichten-Feed zu starten und munter die aktuellen Schlagzeilen zu inspizieren. Krieg! Krankheiten! Katastrophen! Noch mehr Krieg! Neue Krankheiten! Gib mir mehr Katastrophen! Macht das glücklich? Gute Frage. Auf jeden Fall befriedigt es etwas Unbestimmtes in mir, eine Art Drang nach Destruktion. Als ob ich den Lego-Todesstern direkt nach dem mühseligen Aufbau zerstörerisch gegen die Wand werfe.

Beitragsbild: Einmal Schurke sein

Einmal Schurke sein

Ein Schurke zu sein lockt mit angeblichen Möglichkeiten. Freche Antworten, tun und lassen, was man will sowie durch Manipulation und fieser Tricks Vorteile erlangen. Solange kein blonder Langweiler mit seltsamer Frisur oder im blauen Strampler dazwischen funkt, könnte man es so weit bringen. Theoretisch. Wäre ich einen Tag lang ein wahrer Schurke, sprich Teufel oder Endgegner, so würde ich den Tag beginnen, indem sämtliche Regeln breche! Müll nicht trennen, Omas schubsen, Schwarzfahren, Obdachlose auslachen, Kätzchen aussetzen, Steuern hinterziehen, Kaugummi auf den Boden spucken und eine Rolltreppe blockieren für den Anfang. Im Laufe des Tages würde ich zehn verschiedene Größen einer Jacke bei Amazon bestellen, drei Filme illegal runterladen, vor vier ein oder mehrere Bier trinken und jedem Gesprächspartner ins Wort fallen. Ich wäre Staatsfeind Nummer 1. Eine akute Bedrohung! Ich bin Pinky und Brain in einer Person, mir gehört die Welt! Ein derartiges Machtgefühl hatte ich zuletzt beim Mau-Mau Spielen, als ich alle vier Siebener auf der Hand hatte.