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Was Dein Musikgeschmack über Dich verrät

Beitragsbild: Was Dein Musikgeschmack über Dich verrät

Dein Musikgeschmack ist ein Einblick in Deine Seele – oder in Deine persönlichen Abgründe. Finde heraus, was Deine Lieblingsmucke über Dich aussagt.

Frage mich nach meinem Musikgeschmack und das sagt Dir, wer ich bin. Es gibt kaum eine bessere Methode, um Leute schnell in Schubladen einzuordnen. Fans von Adele sind Tagträumer, Schlagerfreunde klatschen gerne zum Takt und Leute, die Led Zeppelin mögen, sind definitiv über 50 Jahre alt. Um im schnelllebigen Alltag den Überblick zu behalten und nicht zu viel Zeit mit Kennenlernfragen zu verschwenden, empfehlen sich folgende Vorabeinschätzungen. Sicherlich fehlen in dieser kleinen Liste noch einige wichtige Musikrichtungen, wie zum Beispiel Polka und Grindcore, aber die werden bei einer Fortsetzung gewiss noch einmal aufgegriffen. Bis dahin einfach von Menschen mit Akkordeons fernhalten.

Alternative & Indie

Oh, ja. Das, was Chris Martin da singt, würdest Du Dir am liebsten auf das Handgelenk tätowieren. Leider ist für »I will try to fix you« kein Platz, da dort bereits »And I told you to be fine « von Bon Iver steht. Dein Leben wird von solchen Phrasen bestimmt; für jede Situation in Deinem Alltag hast Du den passenden Song, da Du die Extraportion Drama brauchst.

Klar, Du bist etwas kreativer und offener als die anderen. Das macht aber Deinen größten Fehler nicht harmloser: denn Du bist unendlich faul. Zu bequem, um irgendwie aus Deiner Haut zu fahren. Immer schön Piano, wenn die Kacke am Dampfen ist. Drei bis vier Akkorde für alle Ewigkeit.

Pop

Es gab Zeiten, da waren Pop-Fans eindeutiger zu benennen. Heute ist Pop(uläre) Musik ja eh nur noch Hip Hop und R’n’B und neben Helene Fischer der aktuelle Mainstream. Ist das Dein Musikgeschmack? Dann hast Du eigentlich gar keinen Geschmack. Mainstream zu hören ist so, als würdest Du Leitungswasser als Dein Lieblingsgetränk benennen.

Freunde des Pop sind von Haus aus nervös und wechselhaft, da sie alle paar Minuten neue Tracks auf iTunes entdecken. Ohnehin sind sie Sklaven der Medienwelt, die den Ton angibt. Pop-Hörer wie Du hören den ganzen Tag EinsLive oder Radio Energy. Du lachst über Carolin Kebekus, isst gerne Nudeln und bist auch in jeder anderen Hinsicht total uninteressant.

Metal

Metalheads wie Du haben ein Imageproblem. Wissenschaftlich ist es längst belegt, dass sie ähnlich clever wie Klassikfreunde sind. Dennoch wechseln Omas die Straßenseite, wenn Du mit Deiner Kutte und Deinem Bandshirt um die Ecke kommst.

Auch wenn die Texte Deiner angebeteten Bands eher blutrünstiger Natur und stets Satan verherrlichen, bist Du eigentlich ein flauschiger Kuschelbär. Wenn Du mal keinen Disney-Filmmarathon startest, bängst Du fröhlich mit Deinem Kopf. Neben Bier ist Kitsch Dein bester Freund. Niemand darf je von Deiner Bon Jovi CD erfahren.

Hip Hop

Auch wenn es keinerlei wissenschaftliche Belege dafür gibt: Hip Hop Homies sind viel aggressiver und tätowierter als Fans von Jasmin Wagner aka Blümchen. Demzufolge bist Du nicht nur hochgefährlich, sondern kennst mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Ausdrücke für Cannabis als jeder andere. Hip Hop fasziniert Dich mit gewagten Texten, die in der Regel folgende Wortgebilde in regelmäßigen Abständen wiederholen: bitch, muthafucka und check it out.

Ende der 90er wurde Hip Hop aus der Gosse geholt und somit salonfähig. Harte Lyrics – »throw your hands in the air« – unterstreichen Deine eingebildete Maskulinität und laut Deiner Auffassung müssen sämtliche Ladies ununterbrochen twerken. Als Rap-Hörer bist Du häufig ein extrovertierter und anstrengender Typ, der jeden Gedanken sofort ausspricht, der zwischen Deinen Ohren entsteht. Man kann von Glück reden, dass Du die meisten Texte nicht verstehst.

Jazz & Klassik

Du magst also Musik, die nicht mit albernen Lyrics  ablenkt, wie zum Beispiel »99 problems, but a bitch ain’t one«. Diese Mut zur Lücke beflügelt angeblich Deine Kreativität, sodass man fast behaupten könnten, dass Du Klassikliebhaber ein besonders smarter Zeitgenosse bist. Natürlich bist Du eher eine nonkonforme Partybremse, die sich neunmalklug vorkommt – nur weil man Dir »Andante« nicht als Nudelsorte unterjubeln kann.

Auch als Jazzer bist Du kein Stück cooler, auch wenn Du mit Miles Davis auf den Ohren durch den Großstadtdschungel ziehst. Hänge Dein Cordjacket an den Nagel und werfe Deine Woody Allen Brille weg, denn ein Saxophon steigerte nur Film-Soundtracks der 80er den Sexappeal. Noch ein Klischee? Jazz- und Klassikhörer sind introvertiert, trinken gerne Rotwein und rollen mit den Augen, wenn jemand die 5. Sinfonie als Klingelton unter »Mozart« gespeichert hat.


photo: In Her World by Nana B Agyei, CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 09.03.2016
Kategorie: Freizeit

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Notorischer Schwarzmaler und Weltmeister im »Böse gucken«. Geboren am Niederrhein, verdorben durch den Rest der Welt. Mag Pandas, verabscheut Pendeln. Kontakt: Facebook, Twitter oder Email.

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