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Weihnachten: Wie feiern die anderen?

Weihnachten - wie feiern die anderen?

Während Deutschland auf den Coca-Cola-Weihnachtstruck wartet, gelten in anderen Ländern (frei nach ‚Andere Länder, andere Sitten‘) oft andere Bräuche und Traditionen rund um das fröhliche Fest.

Die Straßen nach Russland sind eisig. So verzichten die Russen auf den Heiligen Abend, damit sie nicht immer die warmen vier Wände verlassen müssen. Geschenke und dergleichen gibt es eine Woche später – zu Silvester. Ist ohnehin viel praktischer, da man alles in einem Rutsch erledigen kann. Geschenke verteilen, das neue Jahr begrüßen und sich auf der glatten Straße den Hals brechen. Anstelle des Weihnachtsmannes bringt jedoch Väterchen Frost (Дед Мороз Иванович) die Geschenke. Das eigentliche Weihnachtsfest feiern die Russen erst am 6. Januar, wenn alle wieder nüchtern sind.

Australien singt aus ironischen Gründen von einer „White Christmas“, denn dort ist zur Weihnachtszeit Hochsommer. Im Land der Plastikbäume feiert man dann sowieso unter freiem Himmel, was manchmal eher wie eine Grillparty mit Geschenken wirkt. Statt der üblichen Weihnachtslieder wie ‚Jingle Bells‘ singt man lieber Songs der Beach Boys.

In Katalonien gibt es einen Baumstamm/Weihnachtsholzklotz namens Tió de Nadal. Der trägt eine Mütze, hat ein aufgemaltes Gesicht und kleine Äste, die als Beine fungieren. Wer braucht da noch einen Weihnachtsmann? Zumal dieser Baumstamm eh einen viel cooleren Trick drauf hat als der Weihnachtsmann. Der kackt nämlich sämtliche Geschenke aus, statt sie aus dem Sack zu holen. Die Kinder füttern Tió de Nadal vorab in der Weihnachtszeit, der sich sogar unter einer wärmespendenden Decke einkuschelt. Heiligabend singen die Kinder dann ein Weihnachtslied und klopfen mit Stöcken auf den Stamm herum. Sobald die Decke weg gezogen wird, finden sich dort lauter Geschenke samt Süßkram, die der Baumstamm dort losgeworden ist. Lecker.

In Island zählt man besser mit. Denn da kommen ab dem 12. Dezember die 13 Weihnachtszwerge aus den Bergen. Die sehen ein wenig aus wie eine Kreuzung aus Hobbit, Schlumpf und einem Pekinesen. Da sie aber gerne die Spannung in die Länge ziehen, tauchen sie Tag für Tag einzeln auf, bis sie am Heiligen Abend alle beisammen sind, um die Geschenke zu verteilen und sich den Magen vollzustopfen. Nach dem Fest dampfen die kleinen Racker wieder ab. Natürlich auch wieder einzeln, bis am Tag der heiligen drei Könige alle entschwunden sind.

Italien hat das Wichteln erfunden. Oder so ähnlich.
Statt einem Weihnachtsbaum steht bei den Italienern eine Art Lotterie im Mittelpunkt. Da zieht jeder eine Nummer, mit der man erfährt, welches Geschenk geöffnet werden darf. Kann natürlich auch eine derbe Enttäuschung nach sich ziehen, sofern sich nicht alle Gutscheine schenken.
Die eigentliche Bescherung ist am 6. Januar. Aber auch da ticken die Italiener etwas anders, denn es bringt statt dem Weihnachtsmann die Hexe Befana die Geschenke – natürlich nur den artigen Kindern. Die Kinder, die ihre Nummern nach dem Ziehen wieder austauschen wollten, bekommen nur eine Stück Kohle.
Die Hexe Befana hat übrigens keinen eigenen Truck.


 photo credit: joancg via photopin cc


Letzte Bearbeitung war am 06.10.2020

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