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Wie man beim Lügen nicht ertappt wird

WIe man nicht beim Lügen ertappt wird

Lügen will gelernt sein. Doch wie setze ich im Alltag ein konstantes Pokerface durch? Mit diesen Tipps und Tricks wird selbst Columbo nicht misstrauisch.

Verlogene Studien behaupten, dass ein Mensch durchschnittlich 200 mal am Tag lügt. Mumpitz! Alternative Studien besagen dagegen, dass die Zahl der täglichen Lügen deutlich geringer ausfällt. Das mag zum einen daran liegen, dass sehr viele erfahrene Lügner unterwegs sind, die trotz massiver Schwindelei unentdeckt bleiben. Gerade im zwischenmenschlichen Bereich, genauer in der Kennenlernphase, ist Lügen eine Selbstverständlichkeit, weil sich niemand die Blöße geben will. Der gute Eindruck muss erhalten bleiben, auch wenn geflunkert wird, dass sich die Balken biegen.

Pinocchio ist harmlos dagegen

Ob jung oder alt – alle neigen zur maßlosen Unter- und Übertreibung. Besonders Jüngere lügen besonders häufig. Sei es mit dem Finanzstatus, dem Alter oder gar dem Beziehungsstatus. Es geht darum, in jeglicher Hinsicht beeindrucken zu wollen. Da die Realität meist nicht nur bitter, sondern auch ermüdend unspektatulär ist, lohnt es sich manchmal, die Wahrheit etwas auszuschmücken. Interessant ist zudem, dass im Zeitalter der digitalen Briefe, sprich Emails, die Anzahl der Lügen deutlich zugenommen hat. Fördert der schnelle unmittelbare Weg etwa unseren Wunsch nach Lug und Betrug? Dabei findet sich die Königsdiziplin des Lügens immer noch im persönlichen Gespräch wieder. Um dort besser zu überzeugen, sind hier einige Tricks und Kniffe versammelt, um dem nächsten Eskimo einen Kühlschrank aufschwatzen zu können.

Lügen wie Münchhausen: Das sind idiotensichere Tricks, ehrlich!

Starre unentwegt auf den Boden

Mit der Zeit hat sich der Aberglaube verbreitet, dass Lügner die Blicke des Gegenübers meiden. Tatsache ist jedoch, dass gerade die vermeintlichen Großmeister des Lug und Trugs übertrieben starken Augenkontakt suchen. Dank der Fehlannahme, dass ein ausweichender Blick sie entlarven könnte, starren sie einen extrem psycho an. Dabei ist es doch logisch, dass man bei einem megapeinlichen Geständnis wohl eher beschämt aus dem Fenster oder auf den Boden schaut. Nutze Deine gestellte Scham und schaue überall hin – nur nicht in die Augen! Profi-Tipp: Einfach Licht ausmachen.

Körpersprache beachten

Verstecke Dich nicht hinter Gegenständen oder gar im Kleiderschrank, wenn Du Deine Lüge offenbarst. Barrieren zwischen Lügner und Zuhörer mindern nur Deine Glaubhaftigkeit. Dazu zählen natürlich auch verschränkte Arme oder Hände, die Du vor Deine Visage hältst. Sei offen und agiere so, als ob Du einen Heiratsantrag machen wollen würdest – nur ohne Ring.

Keinen spontanen Stimmbruch kriegen

Achte auf Deine Stimmlage, sowie Rhythmus und Wortwahl. Jeder aufmerksame Mensch wird Dich beim Lügen ertappen, wenn Du sehr hektisch sprichst und dabei leierst. Auch das Gegenteil, das übertrieben langsame Sprechen samt ausufernder Betonungen kann sich negativ auswirken, weil niemand Dir Glauben schenkt, wenn Du für ein „Nein, ich war es nicht“ 15 Minuten brauchst.

Wiederhole nie den Vorwurf

Wenn Dir jemand unterstellt, irgendetwas angestellt zu haben, solltest Du den Wortlaut nicht wiederholen. Beispiel: „Hast Du alle meine Lieblingskekse gegessen?“ – „Nein, ich habe nicht alle Deine Lieblingskekse gegessen!“
Dümmer kann man kaum lügen. Aus Mangel an Kreativität die Anklage zu wiederholen gleicht einer Selbstanzeige. Gewiefte Hobby-Detektive, die sämtliche Columbo-Folgen in- und auswendig kennen, kommen Dir mit solchen stümperhaften Methoden sofort auf die Schliche. Erst recht, wenn Du zusätzlich alles vollgekrümelt hast.

Nie Zeit schinden

„Was hast Du gesagt?“ Mit solchen billigen Tricks wirst Du sofort auffliegen. Sämtliche Taktiken, die der Verzögerung dienen, machen Dich nur verdächtig. Um beim Lügen Zeit zu schinden, wenden Amateure fragwürdige Verzögerungstaktiken der Marke „Kannst Du noch einmal die Frage wiederholen?“ an. Dann besser gar nichts sagen und einfach wegrennen beziehungsweise unter dem Tisch verstecken.

Keine dämliche Vorgeschichte

Es ist ja schön und gut, dass Du Dir die Mühe gemacht hast, Deine Lüge in ein episches Märchen zu packen. Glaubhafter wird Dein Gequake dadurch dennoch nicht. Statt das eigentliche Problem beim Namen zu nennen, laufen Ungeübte beim Lügen ins offene Messer, wenn sie bei Adam und Eva anfangen und den eigentlichen Kern der Geschichte nebenbei einfließen lassen. Unterschätze nie den Zuhörer! Deine Erzählung wird durch Ausschmückung nicht filmreif, sondern eher zum Geständnis.


photo:Extended Family Politics by IntangibleArts, CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 10.03.2016

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