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16. Juni: Tag des afrikanischen Kindes

Beitragsbild: 16. Juni Tag des afrikanischen Kindes

Von dem afrikanischen Kind als solchem zu sprechen, ist natürlich eine euphemistische Generalisierung. So etwas würde sich die europäische Herrenrasse niemals bieten lassen. Um dies zu verdeutlichen, hier nun der Gegenentwurf: das europäische Kind. Das europäische Kind, wie soll das denn aussehen? Es ist wahrscheinlich 1,40 Meter groß, wiegt 80 Kilo (wir wollen hier keine Randgruppe unberücksichtigt lassen), hat Sommersprossen (auch hier wurde die Randgruppe exponentiell überberücksichtigt) und ist zweiköpfig (ebenfalls aufgrund der Minderheitenquote). Der eine Kopf heißt René-Jaques-Batista der andere Mark-Stefan-Thor.  René-Jaques-Batista spricht Englisch, Französisch, Baskisch und ein bisschen Italienisch, während Mark-Stefan-Thor so etwas wie Deutsch spricht (er sächselt) und eine Brille trägt. Das europäische Kind kann nicht miteinander kommunizieren. Es hat einen Hamster, spielt Schach, Beach-Volleyball und Mädchenfußball. Außerdem wurde es 2014 für den Grand Prix Eurovision de la Chanson vorgeschlagen, konnte aufgrund einer Alkoholvergiftung und schlechter Noten in Sowi allerdings nicht daran teilnehmen.

Um es kurz zu sagen: Wie soll man sich denn bitte auf ein Kind fokussieren, dass alle Europäer angemessen vertritt? Und wie viel schwieriger ist es für einen Kontinent wie Afrika, der noch viel größer, reicher an verschiedenen Kulturen, Sprachen und Religionen ist, als der Europäische?

Da sich Miesepeters.de trotzdem nicht gegen das heile-Welt-Gekuschel sperren möchte, folgt hier nun eine Liste mit Wünschen für das afrikanische Kind.

Dinge, die wir dem afrikanischen Kind wünschen:

Eine hübsche Weste aus Zebrafellimitat.
Dass vor ihm ein McDonald’s-Laster voller Burger-Frikadellen umkippt, an denen es sich laben kann.
Eine asiatische Brieffreundin.
Dass es sich nicht zu einem Diktator entwickelt, den alle hassen.
Rhythmus im Blut.
Waldorfkindergärten.
Dass viele Europäer selbstgebastelte Spielsachen aus Schrott kaufen.
Dass es beim Wasserholen schneller ist, als das Krokodil.
Einen McLaren F1 aus Platin.
Frühstückscerealien ohne Gluten.
Dass es einmal in einem US-Western die Hauptrolle spielen darf.
Dass ihm Bundespräsident Gauck die Hand schüttelt.
Eine XXL-Packung Kondome.
Dass es immer brav seinen Teller leer isst, damit wir nicht neidisch sein müssen, wenn wir hungern.
Die Abschaffung der Apartheit.
Kostenfreies W-Lan an Bahnhöfen.


Letzte Bearbeitung war am 07.03.2017
Kategorie: Freizeit

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Benjamin Bäder ist dem Chaos nicht gänzlich abgeneigt, doch hofft er auch stets auf die autopoietische Selbstorganisation von Kommunikationssystemen, die dann eigenständig entscheiden können ob sie befremdlich, humorvoll oder was auch immer sein möchten.

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