Man sollte seine Texte über den Messenger nicht mit einem Punkt beenden. Sonst wirkt man wie ein Psycho, weil man es mit der Rechtschreibung zu genau nimmt.
Die meisten Leute haben eine ungefähre Ahnung, wie man eine Textnachricht beendet. Entweder man setzt einen aussagekräftigen Smiley oder platziert bei einer Frage aus logischen Gründen ein Fragezeichen am Ende des Satzes. Manchmal hat man aber auch Lust auf ein Ausrufezeichen, falls es die Situation erfordert. Aber von einem Satzzeichen solltest Du unbedingt Abstand nehmen, damit man Dich nicht für einen durchgeknallten Psycho hält. Setze unter gar keinen Umständen einen Punkt. Am Ende wirst Du missverstanden und löst dabei so viel Verwirrung aus, dass ein weiterer sozialer Kontakt nahezu unmöglich erscheint.
Der Punkt macht den Unterschied
Du kennst solche Situationen mit Sicherheit. Du formulierst bei irgendeinem Messenger oder Chat eine lockerflockige Nachricht und setzt gedankenverloren einen Punkt. Für Dich hatte dieser keine Bedeutung; ein Punkt ist ein simpler Punkt und keine Kriegserklärung. Leider sieht es Dein Gesprächspartner anders und fragt nach, ob Du irgendein Problem hast. Dein angeblich überflüssiges Satzzeichen wurde total überzogen fehlinterpretiert und stellt statt einem Satzende eine Symbol des Zornes dar. Aus einer harmlosen Bemerkung wird schnell ein »So! Und nun halt die Fresse, Du Opfer«, weil Deine letzte Aussage aggressiv oder provozierend gewertet wird. Dabei hast Du unter Umständen nur »Danke.« getippt.
Woran kann das liegen? Laut einer Studie wurden knapp über 100 Studenten dazu aufgefordert, Textnachrichten in handschriftlicher Form sowie als Textmessage zu formulieren. Die Erkenntnis: bei der Handschrift wurden Punkte neutral bewertet, während sie innerhalb einer SMS nahezu als psychologische Kriegsführung empfunden wird.
Beispiel A:
»Oooooh Rudi! Es tuuuuuut mir leid!!!! Ich habe Deinen Geburtstag vergessen!!! Alles Gute!! Geschenk folgt! :o) :o)«
Beispiel B:
»Oh, Rudi. Es tut mir leid. Ich habe Deinen Geburtstag vergessen. Alles Gute. Geschenk folgt.«
Lieber eindeutige Emojis statt komplizierter Punkte
Wer Punkte setzt, wirkt somit wie ein Klugscheißer, ein Spießer, ein Monster. Mit so einem Menschen möchte man nicht seine Fotos vom Pausenbrot teilen oder sich gar für den Abend verabreden. Mit solchen Rechtschreibnazis hätte man eh keinen Spaß, oder doch? Dabei würde es bei einer üblichen Konversation ohne störende Gerätschaften erst gar nicht so weit kommen.
Was fehlt, ist Mimik, Gestik und Rhetorik. Doch warum Gesprächspartner davon ausgehen, dass diese Kommunikationshilfsmittel zum Beispiel bei einer Unterhaltung über das Handy auch eine Rolle spielen, bleibt ein Rätsel. Die Art und Weise miteinander zu kommunizieren hat sich freilich dank des Neulands (Danke, Merkel.) gewandelt, doch erscheint es abgefahren, dass ein stinknormales Satzzeichen unhöflich gelten kann. Damit es in Zukunft aufgrund unüberlegter Zeichensetzung nicht zu einer Blockade bei Whatsapp kommt, sollte man stattdessen auf Emojis zurückgreifen, wie zum Beispiel: ??
Letzte Bearbeitung war am 06.02.2017