Sollte Sie heute jemand um Feuer gebeten hat, seien Sie dankbar. Dieser Raucher rettet unser Land vor dem Bankrott. Müssen Griechen nun auch mehr qualmen?
Raucher werden ausgegrenzt. Vor lauter Verzweiflung wissen sie gar nicht, wo sie überhaupt noch herumstehen und ihrer Leidenschaft fröhnen dürfen. Innerhalb von aufgemalten gelben Rechtecken werden sie an Bahnhöfen geduldet, andernfalls qualmen sie sonst jegliche Eingangsbereiche zu. Was die meisten Verächter des Glimmstängels nicht wissen: Diese Raucher bewahren uns vor der Pleite. Unsere Staatskassen würden deutlich weniger prall gefüllt sein, wenn ab sofort jeder wüsste, was man statt Rauchen anderweitig mit seinen Händen anfangen könnte.
Rechnen wir mal schnell durch. Laut einer aktuellen Studie sterben Raucher in der Regel fünf Jahre früher als Passivraucher und beziehen demnach auch nicht so lange Renten und sonstige Gelder. Hinzu kommen die obligatorischen Tabaksteuern, die bei jedem Kauf hinzukommen. Würden nun alle so crazy drauf sein wie die realitätsfernen Wellness-Heinis, würden wir ähnlich rote Zahlen schreiben wie Griechenland. Und das alles nur, weil die narzisstische Gesellschaft lieber Yoga und Sojamilch zum Frühstück mag, denn eine Schachtel Marlboro und literweise schwarzen Kaffee.
Danke, Raucher! Jede Kippe rettet meinen Wohlstand
Natürlich kritisieren Krankenkassen die genannte Raucherstudie. Es liegt auf der Hand, dass die Kassen Interesse daran haben, wenn ihre Kundschaft möglichst bis ins hohe Alter Beiträge zahlt. Raucher sind dagegen völlig selbstlos und opfern sich freiwillig, um die finanzielle Zukunft der nachfolgenden Generationen zu sichern.
Kurioserweise wurden Raucher selten so sehr gemobbt und gedisst wie heutzutage. Überall sieht man Verbotshinweise und wenn sich jemand im falschen Umfeld eine Zigarette anzündet, wirkt es mittlerweile so, als hätte er sein Geschlechtsteil rausgeholt. Ohnehin spricht man im Zuge von Rauchen schnell von Sucht und Krankheit, während alle anderen, die beispielsweise kiloweise Schokolade mampfen und täglich sechs Stunden auf das Handy starren sich für vollkommen normal halten. Dabei sind unsere wandelnden Aschenbecher die heimlichen Retter unserer Renten.
Raucher haben mehr vom Leben – zum Beispiel mehr Pausen
Ist es vermessen, wenn man den Gedanken nun weiterspinnt? Wie könnte man die Staatskassen noch entlasten? Ein schwieriges Unterfangen, wenn man sich umschaut – schließlich wäre Suizid für den Staatshaushalt etwas zu viel des Guten. Aber man könnte der peniblen gesunden Lebensweise abschwören und einfach mal das Leben genießen, anstatt sich streng an die Regeln der Krankenkassen zu halten, damit man irgendwann zugedröhnt mit Schläuchen Adieu sagen kann.
Her mit dem ungesunden Kram! Trinken die eine Tasse Kaffee mehr, auf die Sie Lust verspüren. Essen Sie ruhig den XXL Burger mit Jalapeno-Sauce, yolo! Und verdammt noch mal, rauchen Sie mal wieder eine. Sie werden sich wundern, dass man während einer – ein weiterer Vorteil – Raucherpause auch außerhalb eines Smartphones Gespräche führen kann. Haben Sie mal Feuer?
Letzte Bearbeitung war am 10.03.2016