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Schlimme Berufe: Tierarzt

Schlimme Berufe: Tierarzt

Schlimme Berufe, die keiner ausüben will – zum Beispiel Tierarzt. Tausend tote Tiere auf dem Gewissen soll er auch noch Küchentischpsychologie drauf haben?

Nur hoffnungslose Träumer gehen davon aus, dass ein Tierarzt den gesamten Arbeitstag über Vierbeiner streicheln und Stöckchen werfen darf. In Wirklichkeit müssen Studenten, die sich der Tiermedizin verschrieben haben, ein Praktikum auf einem Schlachthof abhalten. Da fängt das Debakel bereits an; zwischen zukünftigen Schnitzeln und knietiefen Blutlachen überlegt man sich zweimal, ob man nicht lieber daheim bleibt und »Tiere suchen ein Zuhause« in der Glotze schaut.

Ein Tierarzt muss mehr als Streicheln und Kraulen

Bello, Kitty, Flauschi und Puffi. Sie alle zeichnet neben den vier Beinen auch die Funktion des Kinderersatzes aus. Dutzende liefern täglich ihre zotteligen Mitbewohner beim Tierarzt ab, um deren üblichen Wehwehchen behandeln zu lassen. Deutsche lieben ihre Haustiere und lassen dafür ordentlich was springen – abgesehen von Flöhen. Drum ist es nicht verwunderlich, dass sich ungebremst viele Studenten für die Tiermedizin entscheiden. So viel Mäuse für Streicheleinheiten und Hundekuchen? Klingt nach einem genialen Deal. Leider wird die Rechnung häufig ohne die Kehrseite der Medaille gemacht. Schließlich muss ein Tierarzt nicht nur regelmäßig Tiere um die Ecke bringen, sondern zusätzlich den verheulten Familien beichten, dass Flauschi wohl nie wieder hoppeln wird.

Von wegen Flauschi – Tierärzte leben gefährlich

Neben den üblichen Haustieren gibt es noch die Exoten; während die einen auf Fell bestehen, ziehen andere Schuppen und Reptilienhaut vor. Keine Frage, gefährliche Haustiere wie giftige Schlangen, Spinnen und Skorpione haben eine kauffreudige Lobby, die stundenlang vor sündhaft teuren Terrarien sitzen und auf ein Zucken warten. Auch die Exoten wollen vom Tierarzt behandelt werden! Wie beispielsweise Lumpi, die hochgiftige Viper, die mal wieder Magen-Darm-Beschwerden hat.
Diese Gratwanderung zwischen Lebensmüdigkeit und ärztlicher Pflicht ist eine Zumutung, die jeder Tierarzt ertragen muss. Des Weiteren wird sich herausstellen, dass man als Veterinär bei weitem nicht so viel verdient, wie die Tierbesitzer ausgeben möchten.

Couch statt Napf? Drama in der Tierklinik

Die härteste Herausforderung eines jeden Tierarztes ist jedoch die Verkündung der schlechten Neuigkeiten, wenn ein geliebtes Haustier eingeschläfert werden muss. Wer möchte dem weinenden Kind schon gerne beichten, dass der Hamster nicht nur ein Nickerchen macht? Oder die ewigen Streitereien zwischen geschiedenen und getrennten Partnern, die sich in der Praxis zanken, wenn der Hund zu selten Gassi geht. Als Tierarzt wird man nicht nur Vegetarier, sondern auch Seelentröster für Menschen und könnte theoretisch eine Psychologencouch neben dem Trinknapf platzieren.

Wer weiß, was für berufliche Neuerungen in der Zukunft für Tierärzte angesagt sein werden. Man munkelt, dass bald der erste Schönheitschirurg für Vierbeiner und Besitzer in Düsseldorf eröffnen wird. Dort wirkt man per Skalpell dem Gerücht entgegen, dass sich Haustier und Besitzer mit den Jahren immer mehr ähneln sollen. Oder man lässt sich die Möpse machen.


photo: Veterinarian by Army Medicine, CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 10.03.2016

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