Freizeit
Schreibe einen Kommentar

Unwort des Jahres: 7000 Ballonköpfe für die Lügenpresse

Unwort des Jahres 2014 Lügenpresse

Was? Pegida ist nicht das Unwort des Jahres? Stattdessen haben sie aber die Entscheidung über  das „Unwort des Jahres“ 2014 maßgeblich beeinflusst. Über Lügenpresse, Folter und Russlandversteher.

Läuft in Darmstadt: Nachdem im Dezember 2014 das Wort des Jahres („Lichtgrenze“) gekürt wurde, folgt nun endlich das überfällige Unwort des Jahres. „Erweiterte Verhörmethoden“ und „Russlandversteher“ mussten den ersten Platz für die „Lügenpresse“ räumen. Doch was sollen diese drei mehr oder weniger kreativen Wortkonstrukte überhaupt bedeuten?

Unwörter des Jahres 2015?

Erweiterte Verhörmethoden: Seit geraumer Zeit musste sich die CIA eingestehen, dass ihr offizielles Flachblatt „CIA-Folterbericht“ nicht so gut bei der Bevölkerung ankommt. Um die Abonnenten bei der Stange zu halten, wagten die Verantwortlichen eine Umbenennung in „CIA-Erweiterte Verhörmethoden aktuell“. Ein Erfolg war kaum spürbar machte auch nicht unbedingt sympathischer. Stattdessen in Planung: Ein Wellness-Magazin.

Russlandversteher: Viele Zuschauer vor ihren TV-Geräten wunderten sich, weil sie Wladimir Putin problemlos folgen konnten. Da sitzt der russische Bärenjäger Präsident im Interview und man versteht jedes Wort! Was die meisten nicht wussten: Putin spricht ausgezeichnetes Deutsch und keiner der Bürger hatte über Nacht im Schlaf russisch verstehen gelernt. Dieses bundesweite Missverständnis brachte das Unwort „Russlandversteher“ ins Spiel. Fun fact: Der Ausdruck war auch Kandidat für das Wort des Jahres.

Lügenpresse: Das Unwort des Jahres 2014 hört man aus den Reihen der nervtötenden Pegida-Anhänger. Sie verwenden den Begriff zur Diffamierung unabhängiger Medien und ignorieren dabei den geschichtlichen Zusammenhang und somit auch zum Nationalsozialismus. Man könnte also davon ausgehen, dass der Begriff mit eindeutigem Bezug absichtlich genutzt wird – oder dass die einfach keine Ahnung haben. Um das Unwort des Jahres zu feiern, ließ man ähnlich wie bei der Ernennung des „Wortes des Jahres 2014“ nicht weniger als 7000 Ballonköpfe (sprich Pegida-Anhänger) aufsteigen. Auf Nimmerwiedersehen!

Weitere Un/Worte des Jahres:

Worte des Jahres: GroKo (2013), Rettungsroutine (2012), Stresstest (2011), Wutbürger (2010)

Unworte des Jahres: Sozialtourismus (2013), Opfer-Abo (2012), Döner-Morde (2011), alternativlos (2010)


photo credit: presse by barockschloss


Letzte Bearbeitung war am 16.08.2017

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.