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Die Demotivationsfrage: Soll ich alle Vernunft über Bord werfen und mir den Alltag mit Drogen versüßen? Was Politiker können, kann ich schon lange!

So langsam habe ich die Schnauze voll. Am liebsten würde ich den Wald gehen und mir einen Fliegenpilz oder eine Kröte zum Ablecken suchen. Die zermürbenden Pflichten meines Alltags rauben mir den letzten Nerv, sodass ich beinahe zu Drogen verpflichtet bin! Angefangen bei meinem Job; ich bin so etwas wie ein Communication Marketing Manager bei einer NGO und weiß bis heute nicht, was eigentlich genau meine Aufgabe ist. Den ganzen Tag pimmel ich zwischen Kopierer und Telefon herum und hoffe, dass der Chef mich weiter ignoriert. Am besten genau so wie meine Frau, die mich seit der Hochzeit links liegen lässt und lieber mit ihrem Handy denn mit mir spielt. Was bleibt denn da noch? Da nun sogar Politiker ungeniert zu Hitler-Drogen greifen, erlaube ich mir mal das Gedankenspiel unter die Junkies zu gehen. Wird dann alles kunterbunt und erträglich? Kugel ich mich dann vor Lachen, wenn ich die nächste überteuerte Rechnung blechen soll? Tanze ich Melbourne Shuffle, wenn mein Chef mich beim Nichtstun erwischt? – Felix H. aus Nürnberg

Drogen genießen einen zwiespältigen Ruf. Für kreative Geister ist es ein Pool der Ideen und für die erwähnten Politiker das beste Argument, den Job zu wechseln – zum Beispiel in die Wirtschaft. Wobei da bereits einige verweilen, also in der Wirtschaft, um dort ihren gewohnten Pegel zu ersaufen. Für Otto Normalbürger wie uns waren Drogen schon immer abschreckend, da wir ungern an Bahnhöfen rumlungern und ohnehin Angst vor Spritzen haben. Die meisten kamen über den einen oder anderen Joint auf dem Schulhof und das Komasaufen am Wochenende kaum hinaus. Doch sind Sie sicher, dass Sie wirklich noch mehr Drogen brauchen, als Sie eh schon konsumieren? Möglicherweise unwissend?

Ihr Kaffee am Morgen, das frisch gestrichene Zimmer, das Feierabendbier, die Zigarettenpause, der minütliche Smartphone-Check, die Antidepressiva, Schlafmittel und natürlich Zucker – und nun wollen Sie auch noch koksen? Nun werden Sie mal nicht gierig!

Davon abgesehen, dass regelmäßiger Drogenkonsum kostspielig werden kann, hat sich ja bereits herumgesprochen, wie insbesondere die in den Medien recht populäre Droge Crystal Meth den Sexappeal massiv sinken lässt. Sind Sie bereit, täglich nach Sonntagmorgen auszuschauen? Ihre Frau wird sie unter Umständen nicht nur ignorieren, sondern schreiend vor Ihnen davonlaufen.

Falls Sie dennoch Drogen als Lösung für all Ihre Alltagssorgen auserkoren haben, üben Sie sich besser in Geduld. Gewiss wird in den nächsten Jahren Cannabis legalisiert. Alleine schon, um die erhitzten Gemüter der German Angst zu bändigen. Im Zuge der bundesweiten Verkiffung brauchen Sie sich nicht einmal der Beschaffungskriminalität hingeben, sondern können nach oder vor der Kneipe schnell im Coffeeshop vorbeischauen. Bis dahin spülen Sie Ihren Kummer am besten mit dem gewohnten Cocktail aus Vodka und Beruhigungsmitteln herunter.

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photo: Magic Pills by Jonathan Silverberg, CC 2.0

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