Autor: Oliver Peters

Titel: Solange ich nicht im Koma liege, brauche ich keinen Krankenschein

Solange ich nicht im Koma liege, brauche ich keinen Krankenschein

Schaffe, schaffe, Häusle baue. Nicht nur im Schwabenland gilt die Maloche als das wichtigste Statussymbol. Nur wer arbeitet, hat ein Mitspracherecht und wird von der hiesigen Gesellschaft respektiert. Die Tätigkeit selbst spielt dabei eine entscheidende Rolle. Ärzte und Anwälte gelten als Halbgötter, Beamte als faul und verwöhnt. Einen noch schlechteren Eindruck vermitteln Arbeitslose. Generell gilt: Gutverdiener umgeben sich nicht gerne mit »Hartzis«, wer nicht arbeitet, fällt durch. Wer sich erlaubt, einen Krankenschein bzw. eine AU zu nehmen, muss sich Hohn und Spott gefallen lassen.

Beitragsbild: Hört auf, mich mit Kuchen zu quälen!

Hört auf, mich mit Kuchen zu quälen!

Überstunden, Video-Konferenz, Papierstau … all diese Dinge treiben meine Kollegenschaft schnell und zuverlässig in den Wahnsinn. Meine Augenbraue hingegen zuckt erst nervös, wenn es krümelt. Meine ausgewachsene Aversion konzentriert sich besonders gegen Selbstgebackenes, besonders in der Form eines Kuchens. Der Umstand hat sich zwar schon ordentlich herumgesprochen, aber hat scheinbar wurde nicht jedes Ohr erreicht. Anders kann ich mir nicht die Frechheit erklären, die sich letztens erst zugetragen hat. Da wurde in meiner Abwesenheit frech ein Teller mit einem Stück Käsekuchen auf meinem Schreibtisch platziert. Einfach so! Ich tat das einzig Vernünftige: Ich kündigte.

Beitragsbild: Früher war mehr Lametta

Früher war mehr Lametta

Nein, verdammt! Früher war nicht alles besser. Nur irgendwie anders. Bunter? Näh. Weniger pessimistisch? Ich bestimmt nicht. Aber selbst ein Möchtegern-Miesmacher wie ich musste angesichts der letzten Monate seinen Hut nehmen und sich zurückziehen. Zu gewaltig war die negativ-toxische Bullshit-Welle, der wir kaum entfliehen konnten. Egal, welches Medium ich anwarf, es war ein Sammelsurium an Meldungen, die meinen Tag ruinieren wollte.

Beitragsbild: Das haben Aluhüte mit Winnie Puuh gemeinsam

Das haben Aluhüte mit Winnie Puuh gemeinsam

Beim Namen Huxley dachte ich bislang an die »Schöne neue Welt«, dem Klassiker für Pessimisten. Aldous Huxley schrieb den wahrscheinlich bekanntesten Dystopie-Roman, veröffentlicht 1932. Dass nur ein paar Jahre früher, nämlich 1926, sein Bruder Julian Huxley die berühmt berüchtigten Aluhüte ins Spiel brachte, war mir nicht bekannt. In der Erzählung »Der Gewebekulturen-König« (OT: The Tissue King, aber die deutsche Übersetzung amüsiert mich) ist zum ersten Mal überhaupt von dem Symbol der Verschwörungsschwurbler die Rede.

Beitragsbild: Woran du erkennst, ob dein Yoga-Lehrer ein Sadist ist

Woran du erkennst, ob dein Yoga-Lehrer ein Sadist ist

Man stelle sich vor, der cholerische Drill-Sergeant aus dem Filmklassiker »Full Metal Jacket« wäre Yoga-Lehrer. »Auf den Boden, Du Hund! Arsch hoch, damit ich Dein Gesicht nicht mehr sehen muss!« Artig hält jeder die Luft an starrt in seiner Position auf den Boden. Langsam würde der Kursleiter durch das Minenfeld der Yoga-Matten schreiten und kritisch die Haltungen der Teilnehmer bewerten. »Schmidt! Was ist das für eine Mickey-Maus-Scheiße!? Das soll ein Krieger sein?? Zeig mir Dein Yoga-Gesicht!« Full Metal Yoga.

Beitragsbild: Vergiss Smalltalk! Zeige dein Bücherregal

Vergiss Smalltalk! Zeige dein Bücherregal

Deine Reisen, dein Job, dein Liebesleben – wen interessiert es? All die Worte, mit denen Du Dich beschreibst. Humorvoll, tolerant, ausgeglichen, kreativ, bescheiden, hilfsbereit, empathisch, am Arsch. Wie wir uns selbst beschreiben, ist oft nur Wunschdenken. Kaum etwas entspricht der Wahrheit, es ist viel mehr der Wunsch, wie wir von Anderen wahrgenommen werden sollen. Mehr Aufschluss über Deine Persönlichkeit und somit viel interessanter ist ein Blick in Dein Bücherregal.

Beitragsbild: Wie man auf »Wie geht's Dir?« antwortet, wenn man kein Leben hat

Wie man auf »Wie geht’s Dir?« antwortet, wenn man kein Leben hat

Da ist sie wieder, deine unsichtbare Grenze, die niemand überschreiten sollte. Doch die Leute da draußen verraffen es immer wieder, fangen Smalltalk an und stellen unangenehme Fragen, bevorzugt den einfallslosen Klassiker »Wie geht’s Dir?«. Alter! Nur weil wir uns jahrelang erfolgreich aus dem Weg gegangen sind, muss bei einem Aufeinandertreffen niemand Interesse am Gegenüber heucheln. Erst recht, wenn nur positive Antworten erwartet werden und nicht die schonungslose Wahrheit: das sich eigentlich nichts seit der letzten Begegnung verände

Beitragsbild: Lasst uns aufhören, Trash zu feiern

Lasst uns aufhören, Trash zu feiern

Am 14. September 1992 wurde im deutschen TV ein neues Zeitalter eingeleitet. Hans Meiser lud zum Nachmittagstalk ein, ein Sendeformat in denen ein halbes Dutzend Menschen eingeladen wurden, um über ein bestimmtes Thema zu reden. Das Format war dermaßen erfolgreich, dass es übertrieben viele Nachahmer gab. Die Fernsehlandschaft war von morgens bis zum frühen Nachmittag vollgestopft mit Bärbel, Arabella, Oliver und Johannes.

Beitragsbild: Action 52: Büroklammern zum Abballern

Action 52: Büroklammern zum Abballern

Will man einen gelungenen Abend mit Freunden verbringen, so hat man die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Entweder legt man den guten alten Scheiß von damals auf, oder schaut kultigen Trash zum Ablachen. Richtig schlechte Filme, die so unerträglich mies sind, dass sie geradezu genial wirken. Aber es müssen nicht immer Filme sein, besonders PC- und Videospiele können schlecht, frustrierend und nervig sein. So grauenvoll, dass sie wieder Kult sind.

Titel: Lassen Sie mich durch, ich bin Skeptiker!

Lassen Sie mich durch, ich bin Skeptiker!

Das Internet hat neben der Suche nach Informationen und Pornos eine besonders effektive Befriedigung unserer Bedürfnisse parat: Besserwisserei in sämtlichen Bereichen. Egal, ob es um die Themen Politik, Fußball, Epidemien, Nahrung, Religion, Promis oder weiß der Geier geht, im digitalen Netz kann jeder seine Meinung kundtun und so lange in den sozialen Medien debattieren, bis es passt. Das Wichtigste: Egal, wie absurd die eigenen Argumente auch sein mögen … man hat gefühlt im jeden Fall recht.