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Montagsdepression: Ein typischer Ablauf

Montagsdepression: Ein typischer Ablauf

Montag morgens ist der durchschnittliche Arbeitnehmer derartig müde und geschafft, dass er erst um 11.16 Uhr sein erstes erzwungenes Lächeln über die Lippen bringt. Ein kleiner zeitlicher Ablauf einer typischen Montagsdepression.

6 Uhr

Mein Wecker. Mein Handy. Mein Wecker. Mein Handy. Was schalte ich nun zuerst aus? Soll ich liegenbleiben? Mich tot stellen? Warum habe ich so einen scheiß Weckton? Warum so einen scheiß Job? Und auf das Klo muss ich auch. Außerdem ist es draußen noch dunkel. Was soll denn das.
Es ist dunkel … demnach denkt mein Körper natürlich, dass er noch pennen kann. Kann er aber nicht, weil diese fucking Wecker rum nerven. Ob ich einfach ins Bett pinkeln sollte?

6.20 Uhr

Ich bin gestresst. Ich will nicht. Wo ist meine Hose? Und generell, ich hätte bügeln sollen. Oder mich wenigstens rasieren. Ein wenig Zeit habe ich noch, aber ich will erst mal Kaffee trinken. Montage kotzen mich an. Der Kaffee schmeckt nach … Deiner Mutter. Warum fällt mir so ein Schwachsinn ein? Ich kann nicht mal drüber lachen. Es ist noch zu früh.

6.30 Uhr

Brauche neues Duschgel. Es ist kalt, verdammt! Ich muss heute viel erledigen. Wenn ich daran denke, könnte ich schon schon aus dem Fenster springen. Vielleicht sollte ich es einfach tun. Aber vorher was anziehen. Sonst gucken die zuerst auf meine zermatschte Leiche und dann auf meinen Schniedel.
Was zum Teufel … wo ist mein Handtuch!?

6.45 Uhr

Eine SMS vom Kollege Hagenmühle. Er kommt heute nicht. Der macht das richtig. Ich dagegen leider komplett falsch. Müsste eigentlich noch was essen, aber kriege in diesem Zustand nun eh nichts runter. Hoffentlich ist die Bahn gleich nicht überfüllt. Diese ganzen miesgelaunten Rotznasen widern mich an.

6.50 Uhr

FUCK FUCK FUCK FUCK FUCK!!!! FUUUUUUCK!!!!!!!!!!111

7 Uhr

Okay, es geht los. Ich gehe nun aus dem Haus. Kein Zurück mehr. Könnte mich in letzter Sekunde vor den Zug werfen. Da wäre ich wenigstens nicht nackt. Aber nachher hat der Zug Verspätung. Warten kann ich nicht ausstehen.
Ich muss noch mal aufs Klo.

8 Uhr

Angekommen im Vorhof der Hölle. An einem miserablen Montagmorgen. Wenigstens sehen die anderen Zombies genauso daneben aus wie ich. Aber eigentlich interessiert mich das nicht. Nicht mal die Trulla mit dem ewig zu kurzen Rock. An einem Freitag wäre das was anderes.
Die Sonne ist mittlerweile aufgegangen. Aber auf der anderen Seite des Büros. Schöne Scheiße. Die erste Pause ist gegen zehn.

9 Uhr

Im Internet sah ich mal einen Clip, in dem einer seine Tastatur nahm und die auf den Tisch zertrümmerte. Zeitgleich haute er auch noch seinen Monitor vom Tisch. Dieser Mann ist mein Idol. In meinen Träumen sehe ich mich in dieser Rolle. Nur statt auf dem Monitor haue ich auf meinen Chef ein.

10 Uhr

Pause. Ich kann nicht mal freuen. Der Kaffeeautomat ist kaputt und der Chef kündigte Überstunden an. Fuck my life. Der Admin hat auch meinen Facebook-Zugang gesperrt, so dass ich mich nicht mal mit Grumpy-Cat und Co. aufheitern kann. Meine Freundin nennt mich manchmal Grumpy. Aber die ist ja auch arbeitslos.

11 Uhr

Zum Glück habe ich immer meinen Flachmann dabei. Ohne die kleine Ration täglichen Wodkas würde ich den Drill hier nicht überstehen. Dank eines Artikels in dem SZ-Magazin weiß ich, dass man Wodka am besten verheimlichen kann. Zuvor bemerkte mein Kollege meine Frostschutzmittel-Fahne. Kam nicht so gut.

11.16 Uhr

Systemabsturz? MADE MY DAY.

Foto: Emanuele Longo | MultiVittorio | CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 03.08.2017

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