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Beitragsbild: Schlechte-Laune-Songs für Morgenmuffel

Schlechte-Laune-Songs für Morgenmuffel Mit dieser Musik startest du miserabel in den Arbeitstag

Aufstehen, die Arbeit ruft! Um die Schmach gebührend zu zelebrieren, könnte man den einen oder anderen Schlechte-Laune-Song spielen. Missstimmung garantiert!

Ehe man sich morgens in den Stau oder Zug quetscht, wird man von seinem Weckton ironisch verhöhnt. Katharina and the Waves trillern unrealistische Scheiße (auf Sonnenstrahlen laufen, Hallo?) und James Brown fühlt sich nur so gut, weil er das Elend bereits hinter sich hat. Um sich auf zermürbende Tretmühle (Arbeit) musikalisch einzustimmen, bedarf es eines passenden Soundtracks.

Die folgenden Lieder eignen sich auch wunderbar als Mixtape des Schmerzes, welches man passend auf dem Weg zur Arbeit hören kann … besser kann man sich kaum einstimmen bzw. die Laune verderben. Eine Ausnahme ist aber gegeben: den letzten Titel dieser Liste kann man zu jedem Feierabend hören.

Songs, die das Aufstehen versalzen

Highway to Hell
Steht mal wieder ein Gespräch mit dem Vorgesetzten oder gar eine Supervision an? Drehe den Gassenhauer »Highway To Hell« der liebsten Rockband aller Bankkaufmänner und Politiker (AC/DC) auf. So kannst du dir während des Gelabers vorstellen, welch zündende Idee ein Benzinkanister in Verbindung mit einem Feuerzeug sein kann.

Final Countdown
Seit Tagen geht dir nur ein Wort durch den Kopf: Deadline, Deadline, Deadline! Leider warst du dermaßen mit der Verarbeitung des Termins beschäftigt, dass du den Auftrag nicht zum Abgabetermin erledigen konntest. Tröste dich. »The Final Countdown« von der Frisurenmetal-Band Europe versetzen dich wenigstens musikalisch zurück in der Zeit.

Loser
Deine Hymne zur Schulzeit »Loser« von Kanye Wests Lieblingsmusiker Beck – warum nicht für den Arbeitsalltag wieder aufwärmen? Da du eh pausenlos gemobbt wirst, kannst du dich so langsam mit den Tatsachen anfreunden und den Refrain laut mitsingen.

Where is my mind
Erinnerst du dich an die letzte Szene von »Fight Club«? Dort erklingt »Where is my mind« von den Pixies, während lauter Bankkomplexe in sich zusammenbrechen. Du hast dir geschworen, dass du im Falle einer Kündigung ähnlich reagieren wirst.

I Don’t Like Mondays
Okay, ich mag die Band The Boomtown Rats ebenso wenig wie Montage, aber mit dem Song hatten sie leider recht. Warum haben sie nie Folgehits aufgenommen? Wie »I Don’t Like Tuesdays« oder »I Don’t Like Wednesdays«? Wenigstens ist der Song nicht hektisch, sodass man in Ruhe seinen für Montage typischen Kater ertragen kann.


Fun Fact: Mein heimlicher Favorit in Sachen Arbeitsmotivation

Noch mehr Lieder, welche die Arbeit erschweren

Fitter Happier
Radiohead hat mit dem von Steven Hawking inspirierten Song »Fitter Happier« ein Standardwerk für Burnout-Kandidaten abgeliefert. Die hässliche Seite unseres Arbeitsalltags ist so realistisch und vor allem deprimierend eingefangen, dass man am liebsten im Bett bleibt und weiter von einem bedingungslosen Grundeinkommen träumt.

Alles von The Smiths
Morrissey hat schon immer unseren Nerv getroffen. Sei es »What Difference Does It Make?«, »These Things Take Time« oder »Heaven Knows I’m Miserable Now«.

Let it be
Nein, du kannst sie nicht ändern. Weder deinen Chef, noch deine Kollegen. Akzeptiere die miese Bezahlung, die Überstunden, den schlechten Kaffee und pfeife dabei nimmermüde den Beatles-Klassiker »Let it be«. Resignation hat einen Soundtrack, der aus allen Löchern pfeift.

Bitch Better Have My Money
Nicht alle wachen depressiv auf. Manche haben die Phase des Magengeschwürs schon lange hinter sich und kochen nur noch Wut. Für diese Kollegen eignet sich der Rihanna Song »Bitch Better Have My Money«, der jede Diskussion um eine Gehaltserhöhung einleiten sollte.

Celebration
Urlaub? Eine AU eingereicht? Dann ist endlich Ceeeeelebration-Time, Baby! Come on!

Photo: 40+23 – $(*$#&% !! by bark, CC 2.0

Beitragsbild: Ein Virus, der blöd macht

Ein Virus, der blöd macht Haben wir endlich eine Erklärung für den Erfolg von Trash-TV?

US-Forscher fanden heraus, dass ein Algen-Virus uns Menschen verblödet. Ist das die Erklärung für unseren wahnwitzigen Alltag oder … oh, ein Eichhörnchen!

Donald Trump sollte US-Präsident werden. Ich spiele analog Candy Crush, indem ich Snickers zerdrücke. Was ist das für 1 Life. Keine Sorge, ich bin nicht total durchgescheppert, sondern wahrscheinlich nur von einem Virus befallen. Ein ominöser Algen-Virus könnte laut kompetenter Wissenschaftler schuld daran sein, wenn Mitmenschen nachhaltig verblöden. Ist insgeheim schon längst eine Epidemie ausgebrochen oder ist das nur der nächste Clou der Pharmaindustrie?

Algen sind schlimmer als Zucker

Das wird besonders die Sushi-Liebhaber unter uns schmerzen. Der Algen-Virus ATCV-1 i soll die kognitiven Denkprozesse lahmlegen und – in einfachen Worten ausgedrückt – Infizierte verdummen. Dies behaupten zumindest die US-Forscher der John Hopkins Medical School der Universität Nebraska, wobei die genauen Vorgänge noch rätselhaft bleiben. Demzufolge ist aufgrund der Wirkung möglicherweise mit handfesten Ergebnissen vorerst nicht zu rechnen. Anfangs wurde naiv angenommen, dass der Virus für uns Menschen ungefährlich sei.

Leider ist dem nicht so; die ersten Tests ergaben, dass der Virus zum Bleistift die Aufmerksamkeitsspanne negativ beeinflusst. Lalalalalala, guck mal … ein Eichhörnchen. Zusätzlich wurde festgestellt, dass auch die räumliche Wahrnehmung durch den Virus manipuliert wird. Jeder, der gerne einen über den Durst trinkt, wird diesen provozierten Nebeneffekt kennen. Letztendlich laufen Denkprozesse langsamer ab als bei gesunden Menschen. Dieser Zustand ist wiederum vergleichbar mit einer Konfiguration der Sicherheitseinstellungen bei Facebook.

Der Balla Balla Virus und seine Folgen

Das besonders Gemeine an diesem Virus ist, dass er meist unerkannt bleibt. Da gruseln wir uns seit geraumer Zeit vor einer Zombie-Apokalypse (die auch durch einen Virus verursacht werden könnte), dabei ist eine Dunkelziffer vielleicht schon lange erkrankt. Hinweise gibt es noch und nöcher. Ein Lichtblick wäre ein Idioten-Schnelltest. Einfach kurz eine Probe im Labor abgeben und checken lassen. Sollte der vermeintlich Infizierte statt einer Speichelprobe einen Klumpen Ohrenschmalz abgeben, könnte das als erster Hinweis gewertet werden.

Fragt sich nur, was im Falle einer eindeutigen Verdummungsbestätigung geschieht. Wird dem Erkrankten das Wahlrecht und der Führerschein entzogen oder schickt man ihn zurück auf die Schulbank? Ohne einen solchen Test ist es schwierig, möglicherweise Erkrankte zu erkennen. Als Diskussionsgrundlage die Auflage der BILD Zeitung und die Einschaltquoten der Privaten ins Spiel zu bringen, erscheint mir persönlich zu einfach.

Gesäte Dummheit

Die Fraktion der Aluhüte reibt sich bereits die Hände: so soll nun neben Fluorid im Leitungswasser und Chemtrails am Himmel nun der nächste Übeltäter verantwortlich gemacht werden. Ein Virus, der alle Querdenker in ihrer Weltsicht bestärkt und alle anderen abstraft? Na ja. Das erinnert mich an Szene, an der ich letztens begeistert teilhaben durfte. Durch ein geöffnetes Fenster konnte ich das Treiben auf einer nahe gelegenen Einkaufsstraße akustisch mitverfolgen und hörte lautstark einen Unbekannte rufen: »Mein Gott! Seid ihr alle scheiße!« Damals hatte mich das stark amüsiert. In Anbetracht dieser Verdummungstheorie frage ich mich, ob ich nun einen oder hunderte solcher Idiotentests verteilen müsse. Wie sagt man so schön? Gegen Dummheit ist kein Kraut gewachsen. Dafür aber eine Alge.

Beitragsbild: Moderne Zeiten oder wie meine Eltern sich ein Smartphone kauften

Ein Leben ohne Handy ist auch ganz schön Moderne Zeiten oder wie meine Eltern sich ein Smartphone kauften

Schon mal mit kryptischen Nachrichten bombardiert oder zur späten Stunde wach geklingelt worden? Passiert, wenn sich Mutter ein neues Smartphone zulegt.

Bis heute bin ich mir nicht so ganz sicher, ob die moderne Technik nun Segen oder Fluch ist. Versteht mich nicht falsch, ich gehöre zu den Kiddies, bei denen die Eltern noch das nächtlich-heimliche Online-Junkietum anhand der Telefonrechnung bemerkten – inklusive des entsprechenden Ärgers. Kennt ihr das noch? Einwählen per Modem? Nein? Egal, ihr habt alle Mütter und Väter und darum geht es eigentlich. Denn genau dieser Menschenkreis hat ganze 20 Jahre gewartet (bis Mr. Jobs das Zeitliche segnete), um laut beim nächsten Familientreffen in euer Ohr zu tirillieren: ICH WILL SO EIN I-SMART-DINGS!!!

Ah, jetzt seid ihr wieder bei mir, nicht wahr? Die nächtlichen Anrufe »mir ist da was rein gerutscht, was heißt eigentlich dälätä, ich hab es mal gedrückt (gedrückt, nicht geklickt!)«? Ich bin kein leidgeplagter Einzelfall (meine Eltern mögen mir verzeihen), ich kenne das von all meinen Freunden …

Bin ich jetzt schon drin?

Eins vorweg: ich kann das nicht nur verstehen, ich bin doch eigentlich genau so. Da kommt irgendeine neue, spektakuläre Technik auf den Markt und ich muss sie haben. Verdammt. Der Trieb steckt ergo in uns allen. Und verweigern ist heutzutage eh nicht, alle sind bei Whatsapp und wirklich niemand will flüstern: »Nein, schreib mir bitte eine SMS«. Okay, bis auf die Linux-Jünger und Großkonzern-Bekämpfer. Aber um euch Schnuckis, sorry, geht es heute nicht. Also bekam ich zwei Tage nach dem spektakulären Kauf einen Anruf von der einzig wahren Frau in meinem Leben:

»HILFE! MEINE HANDTASCHE LEUCHTET! STÄNDIG!«

Ich muss zugeben, dass ich vor der Belustigung kurz verwirrt war. Das Mysterium klärte sich schnell auf. Meine viel-gepriesene Lebensspenderin war (wie auch immer) auf den Taschenlampen-Button gekommen … und leuchtete damit permanent ihre Handtasche aus.
Profi-Tipp: immer behaupten, dass man so den Haus-Auto-Wasauchimmer-Schlüssel besser findet.

Meine Mutter nennt mich mittlerweile Noob statt Schatz

Android Verfechter mögen nun weghören: meine Mom hat sich ein iPhone gekauft. Im ersten Moment war ich erleichtert, ist doch die Bedienung augenscheinlich recht intuitiv. Hauptsache Smartphone und Whatsapp, nicht wahr? Dann entdeckte sie FaceTime und die ungeahnten Möglichkeiten. Sie kann mich sehen! Beim Telefonieren! Wie toll ist das denn bitte, wohnt ihre Tochter doch distanz-gefühlt in Alaska! Auch ich fand die Idee erst mal prickelnd. Ihr kennt diese PC-Problem-Anrufe? »Tochter! Unser Bildschirm ist schwarz! Löse das Problem!« Die klassische Antwort ist ja eigentlich »Dad, mach den Stecker wieder rein«, aber wir hatten spontan die wahnwitzige Möglichkeit, dass ich alle technischen Probleme live sehen konnte. Dummerweise gewöhnen sich meine Altvorderen bis heute nicht daran, dass nicht nur sie mich, sondern auch ich sie sehen kann. Mama, Papa, nochmal! Ich kann das sehen. Wenn ihr mir den Vogel zeigt! Profi-Tipp: behaupten, es hätte am Kopf gejuckt.

Hihihi, das ist mir da so rein gerutscht

Irgendwie war es dann doch nicht das Gelbe vom Ei und die Herrschaften besorgten sich ein neues Handy (ja, das ist wie mit dem Ehekonto, man benutzt auch ein gemeinsames Handy, drei gemeinsame Autos und drölf gemeinsame WoW-Accounts). Selbstverständlich muss das neue technische Objekt der Begierde sofort begutachtet werden. Leider haben sie bis heute nicht so wirklich gelernt, was TOUCH Screen eigentlich bedeutet. Aber kein Problem. Ich lass mich gerne nachts um drei Uhr wecken, anonym. Und dann noch mal auf dem Festnetz. Und dann, weil es so schön war, nochmals auf dem Handy, diesmal mit Nummer. Um Zuhause anzurufen (in voller Panik), welcher Notfall denn eingetreten wäre.

»Ach Töchterchen, alles ok, wollte nur mal schauen, was das Handy so kann. Ist mir wohl aus Versehen was rein gerutscht. Schlaf gut, ja? Ich muss jetzt weiter zocken!«

Wtf!11!!?

Photo: Setting Up Smartphone by Travis Wise, CC 2.0

Beitragsbild: Gute Gründe, um seinen Geburtstag nicht zu feiern

»Ich kann mich auch ohne Anlass betrinken …« Gute Gründe, um seinen Geburtstag nicht zu feiern

Happy Birthday! Löst dein Geburtstag keine Begeisterung aus, sondern nur den Wunsch, aus dem Fenster zu springen? Kein Problem: Hier sind gute Gründe, um die nächste Geburtstagsparty sausen zu lassen.

Herzlichen Glückwunsch! Der Tod rückt immer näher! Schade eigentlich, dass niemand so zum Geburtstag gratuliert. Dabei wäre das eine unbequeme Wahrheit und vor allem eine willkommene Abwechslung. Wahrscheinlich bleibt den meisten unter uns deshalb nur der Ausweg, den Jahrestag rauschhaft hinter sich zu bringen. Entweder ertragen sie das ganze Theater nicht oder sie haben ernsthafte Probleme mit den offensichtlichen Alterserscheinungen.

Ich bin keine 12 mehr

Ich für meinen Teil hatte erst vor kurzem Geburtstag und kam in den Genuss, mit folgenden Worten beglückwunscht zu werden: »BALD 40, lol!«. Ja, das fortschreitende Alter schwebt wie ein Damoklesschwert über meinem Haupt. Daran erinnerte mich auch die Erinnerungskarte für eine Vorsorgeuntersuchung meiner Arztpraxis, die ich neben zwei Geburtstagskarten im Briefkasten vorfand. Geburtstage sind eine unbarmherzige Angelegenheit. Man wird gezwungen, auf die vergangenen Jahre zurückzublicken und bis zur nächsten runden Zahl zu denken. Kein Wunder, dass man solche depressive Gedanken mit Alkohol oder Bergen an Zucker vertreiben muss.

Es gab sicherlich eine Zeit, in der Geburtstage das Highlight schlechthin waren. Meine Eltern zahlten alles (Geschenke, Party, Notarzt) und die Volljährigkeit war etwas, auf das ich mich wirklich freute. Mittlerweile bin ich nur noch gut drauf, wenn ich den Tag einigermaßen unbeschadet überstehe. Ich bin einer dieser typischen »Geburtstage-feier-ich-nicht« Typen, die mit der plötzlich aufkommenden Nettigkeit überhaupt nicht umgehen können und sich am liebsten im dunklen Kämmerlein verschanzen, bis der Tag vorbei ist und alle Geburtstagslieder verstummt sind. Dass ich dafür gute Gründe habe, kann ich an dieser Stelle auflisten. Hier sind Motivatoren für alle Geburtstagsmuffel, ihren Geburtstag nicht zu feiern.

Copy & Paste: Danke

Du musst den ganzen Tag »Danke« sagen
Zu 90% bist du an jedem Geburtstag damit beschäftigt, dich für jede Aufmerksamkeit zu bedanken. Du freust dich affektiert darüber, dass Leute an deinen special day denken bzw. den Hinweis bei Facebook richtig deuten konnten.

Deine Kollegen erwarten eine Pizza von dir
Du betrittst das Büro und gierige Blicke folgen dir. Ob es nun tatsächlich eine Pizza sein muss oder gar eine Runde in der Eckkneipe nach Feierabend, deine Kollegen sind an Geburtstagen freundlicher als sonst. Besonders clevere Mitarbeiter behaupten einfach, dass sie zwischen Weihnachten und Silvester Geburtstag hätten – Pech gehabt, verfressenes Pack.

Und jetzt alle!

Du bist gezwungen, dich mit einem Geschenk zu revanchieren
Du gehörst mit Sicherheit auch zu den Menschen, die sich direkt nach Erhalt eines Geschenkes fragen: »Scheiße. Nun muss ich was zurückschenken. Nur was?« Besonders anstrengend wird es, wenn das erhaltene Geschenk auch noch exorbitant kostspielig war. Fang schon mal an zu sparen, es folgen noch mindestens 19 Geburtstage in diesem Jahr.

Es werden furchtbar schiefe Geburtstagslieder gesungen
Diesen Reflex habe ich noch nie verstanden. Es ist ja schon unangenehm genug, ganztägig im Mittelpunkt stehen zu müssen. Aber wenn die versammelte Meute auch noch extrem schief Häppie Börschdäii leiert, möchte man seinen nächsten Geburtstag nicht mehr erleben. Da wünscht man sich fast, dass der Song doch (wieder) urheberrechtlich geschützt wird.

Dein Smartphone gibt keine Ruhe
Es ist unmöglich, auch nur eine Runde Candy Crush zu zocken oder ein superflauschiges Pandavideo zu schauen, weil permanent jemand anruft oder ein bescheuertes Spruchbild per Whatsapp schickt. Ich brauche eine Art Anrufbeantworter für Whatsapp.

Noch ein Jahr älter, fetter, ärmer

Du musst jede Menge essen
Vergiss deine Diät, an deinem Geburtstag wirst du gemästet. Es gibt Kuchen, alkoholische Getränke, jede Menge Kuchen, eine Pizza (die du spendieren musst) und … etwas Kuchen. Dankend ablehnen ist tabu, da alle etwas Liebe mit reingebacken haben. Im Grunde ist das der Beweis, dass Liebe fett macht.

Dein Alter wird immer unangenehmer
Das ist schon ein paar Dekaden her, als man noch mit dem Alter protzen konnte. Mit steigendem Alter erhöht sich das Mitleid der anderen. Ab einem gewissen Punkt (ab 30) startet man eine ausgewachsene Lebenslüge und zählt rückwärts.

Deine Geschenke zahlst du selbst
Dies schmerzt vor allem die Eltern. Wenn man es genau nimmt, müssen sie durch familienbedingtes Sponsoring für jedes erhaltene Geschenk selbst blechen. Wer sich also etwas Brauchbares vom Nachwuchs wünscht, sollte kurz vor dem Geburtstag das Taschengeld erhöhen.

Jedes Jahr die gleiche Scheiße
Hand aufs Herz, war dein letzter Geburtstag tatsächlich so sensationell? Wahrscheinlich war es das gleiche Trauerspiel wie die Jahre zuvor. Eigentlich hast du immer noch keine Ahnung, was du – abgesehen von Komasaufen – mit diesem Tag anfangen sollst. Kleiner Trost: in absehbarer Zeit gibt es Pizza.

Beitragsbild: 29. September Welt-Tollwut-Tag

29. September: Welt-Tollwut-Tag Wenn die Wut kalendarisch überschäumt

Es ist Welt-Tollwut-Tag. Hatten wir dieses Jahr schon? Ja und? Dann ist heute eben wieder Welt-Tollwut-Tag. Das ist schließlich fast so gut, wie zweimal im Jahr Weihnachten zu feiern.

Ursprungsland Tschechien

Der zweite Welttollwuttag wird nicht an Mariä Geburt gefeiert, sondern am Sankt-Wenzel-Tag. Er wurde von WHO, FAO und OIE ins Leben gerufen.

Sankt Wenzel ist einer der Exportschlager Tschechiens, neben der Maschinenpistole »Skorpion«, Bier und Karel Gott. Sogar in Amerika gibt es 30 Sankt-Wenzel-Kirchen, allerdings noch mehr Maschinenpistolen und Bier. Nur Karel Gott ist wahrscheinlich nicht über die deutsche Westgrenze hinaus bekannt. Schade eigentlich. Ein bisschen mehr Biene Maja und etwas weniger Schnellfeuerwaffen würden den amerikanischen Kindern sicher nicht den Tollwuttag verderben.

Welt-Tollwut-Tag im Alltag

Die meisten Leute wissen weder genau was Tollwut ist, noch haben sie je ein tollwütiges Tier gesehen. Um auf diese Diskrepanz hinzuweisen kann man am Welt-Tollwut-Tag seinen Fuchs, seinen Hund oder einen Mungo nehmen und dessen Maul mit Rasierschaum einschmieren. Das derartig präparierte Tier kann dann an einem vielbelebten Ort wie einem Einkaufszentrum, im Kino oder während eines Konzerts der Wildecker Herzbuben frei gelassen werden. (Für alle Tierschützer, die diese Idee gar nicht lustig finden: Natürlich könnt ihr anstelle des Rasierschaums auch Schlagsahne nehmen. Aber dann müsst ihr euch beeilen, sonst schlabbert das Tier alles weg und das ist sicherlich nicht im Sinne des Welt-Tollwut-Tages.)

Alternativ kann man sich auch in ein Biene Maja-Kostüm werfen, mit einer Skorpion-Maschinenpistole eine Bar überfallen und »Tollwut, Tollwut!« schreien. Das hat zwar wenig mit Sankt Wenzel zu tun, wird aber in Deutschland als tschechische Folklore durchgewunken und löst etwa die gleiche unbegründete Panik aus, wie die Angst vorm bösen (tollwütigen) Wolf.

Die dritte Möglichkeit auf den Welt-Tollwut-Tag hinzuweisen ist, sich selbst einen Schaumbart zu verpassen (die Varianten Bierschaum, Rasierschaum oder Schlagsahne sind freigestellt), auf der Straße herumzuscharwenzeln und willkürlich Mitmenschen zu beißen. Die Mitmenschen werden darauf hin sicher dankbar rufen: »Ach ja richtig, heute ist ja Welt-Tollwut-Tag, fast hätte ich es vergessen.«

Was bringt der Tollwuttag?

Diese Frage ist leicht zu klären. Laut Initiatoren: Aufklärung.
Für alle, denen diese Antwort zu simpel ist und die lieber einen markanten Slogan grölen möchten, als komplizierte Inhalte weiterzugeben, sind hier zum Abschluss die besten Parolen aufgelistet:

»Sankt Wenzel, Ahoi!«
»Achtung, Werwolf!«
»Bier!«
»Der beißt nicht, der will nur spielen!«
»Biene Maja, Querstreifen machen breit!«
»Tollwut, Tollwut!«
»Prost!«


Bild: Pixabay.de

Beitragsbild: Männer, die auf Frauen starren

Männer, die auf Frauen starren Warum Männer beim Flirten auf Blickkontakt setzen

Beim Flirten setzen Männer auf Blickkontakt. Mit Hilfe eines aussagekräftigen Blicks soll gewährleistet werden, dass man für die Dame bereit ist. Dumm nur, wenn sie gar nicht so reagiert, wie manche Männer sich erhoffen.

Ich möchte die Gelegenheit nutzen, um allen weiblichen Leserinnen ein typisch männliches Verhalten zu erläutern. Wir Männer sind Augentiere und nutzen unsere Sehfähigkeit demzufolge häufig zum Glotzen, starren oder gaffen. Am liebsten schauen wir Frauen hinterher. An der Ampel, in der Warteschlange oder am Tresen. Anlabern ist nicht so unser Ding; vielmehr machen wir gekonnt Stielaugen und erhoffen uns damit die wohlverdiente Aufmerksamkeit in Form eines Blickkontakts.

In unserer arg eingeschränkten Vorstellungskraft (auf die Details komme ich später zu sprechen) verläuft die optimale Situation so: Wir starren eine begehrte Frau so lange an, bis sie sich ein Herz fasst, auf uns zukommt und fragt: »Hey Big Boy, du hast mich nun geschätzte 48 Minuten angeschaut. Das hat mich nachhaltig beeindruckt! Nun möchte ich mit dir schlafen.«

Schau mir in die Augen, Kleines

Zugegeben, von der Realität ist diese Fantasie Lichtjahre entfernt. Normalerweise flüstert die Auserwählte ihrer Freundin bereits nach drei Minuten zu, dass »der komische Typ da vorn die ganze Zeit komisch rüber guckt« und dabei unappetitlich sabbert. Manche rufen auch direkt die Polizei und zeigen einen wegen Stalking an.

Den erwünschten Blickkontakt herzustellen ist einfach. Es ist in diesem Fall auch nicht unbedingt von hinterher gucken die Rede. Solche Blicke sind üblicherweise auf sexuelle Reize ausgerichtet, was während der Sommermonate schnell überfordert. Aber zurück zum harmloseren Blickkontakt. Leider gelingt es uns in der Regel nicht, die sich daraus ergebenden Situationen richtig einzuschätzen und reagieren im Fall einer für uns positiven Reaktion irritiert und dämlich oder flüchten gar durch den Notausgang. Zur besseren Übersicht hier eine kleine Interpretationsliste, falls der Ausnahmezustand eintritt und der Blick erwidert wird.

Nonverbaler Flirt-Knigge

Bevor wir loslegen – und zum besseren Verständnis – möchte ich vorab noch einmal auf die eingeschränkte Vorstellungskraft zu sprechen kommen. In der nun folgenden Aufzählung ist die wichtige Unterscheidung »Unter Alkoholeinfluss« vermerkt. Sollte man vor dem Gestarre bereits einen halben Bierkasten geleert haben, kommt es zu erheblichen Realitätsverzerrungen.

Ohne Alkoholeinfluss

  • Sie schaut in meine Richtung = »Oh, sie guckt. Möglichst cool wirken. Habe ich heute morgen überhaupt geduscht?«
  • Sie guckt immer noch = »Sie checkt mich ab. Aber wenn ich nun zurückschaue, denkt sie bestimmt, ich wäre pervers!«
  • Sie beachtet mich gar nicht = »Nun heuchelt sie Desinteresse! Habe ich direkt durchschaut!«
  • Sie setzt sich zu einen anderen Typen = »Aha. Die alte Eifersuchtsnummer.«

Unter Alkoholeinfluss

  • Sie schaut zurück = »Sie will mich, sie weiß es nur noch nicht«
  • Sie schaut noch einmal = »Sie will mich definitiv und prägt sich bereits jeden Zentimeter meines Gesichtes ein«
  • Sie flüstert ihrer Freundin was zu = »Sie fragt ihre beste Freundin, welche Farbe das Hochzeitskleid haben soll«
  • Sie ist die ganze Zeit mit ihrem Handy beschäftigt = »Sie ändert gerade ihren Beziehungsstatus in vergeben«
  • Sie flüchtet auf die Toilette = »Sie macht sich schick für mich«

Den Bock zum Gärtner machen

Dass ein Großteil der Männer nach solchen Gedankenspielchen weiterhin solo am Tresen, an der Ampel oder wo auch immer bleibt, überrascht wenig. Das ewige Missverständnis in der Kontaktaufnahme zum anderen Geschlecht ist scheinbar nicht totzukriegen und ist quasi überall dort zu beobachten, wo sich Menschen tummeln. Ich frage mich, warum man sich nicht vom Tierreich inspirieren lässt. Ernsthaft, wenn man sich schon primitiv mit reiner Glotzerei interessant machen möchte, so kann man sich beispielsweise an Vierbeiner orientieren, um zum Platzhirsch Nummer 1 zu werden. Inspirationen gibt es reichlich. So eignet sich selbst ein Igel als Vorbild; dieser rennt erst einmal ein paar Ehrenrunden um die Herzensdame, bis er auf das Ganze geht.

Möglicherweise kann auch die Überschrift zu diesem Text einen Anhaltspunkt für den nächsten Flirt bieten. So lassen Böcke beim Balzen sabbernd die Zunge raushängen – und nicht vorab, wie wir es vorziehen! Dass in solchen Fällen bockig reagiert wird, verwundert nicht.

Bild: Gratisography, CC Zero

Beitragsbild: Unbequeme Fakten über Bartträger

Unbequeme Fakten über Bartträger Bärte sind verdreckter als Bahnhofstoiletten … und noch mehr

Bartträger sind begehrter, wirken kompetenter und tragen quasi die Keime einer zugeschissenen Bahnhofstoilette im Gesicht. Diese und weitere ernüchternde Fakten für Rasurmuffel.

Ein Mann, ein Bart. Nichts repräsentiert den Wunsch nach ausgeprägter Männlichkeit mehr als prächtig herangezüchteter Bartwuchs. Selbst wenn du die reinste Milchbubifresse hast und dazu die Stimme eines Chipmunks, so wird dir ein Vollbart den herbeigesehnten Respekt verschaffen. In den letzten Jahren wurden Bärte zum modischen Muss für alle Männer, die etwas auf sich halten. Hipster in den Metropolen der Welt (oder eben im Internet) machten es vor – die faulen Burschen in der Provinz ahmten es nach.

Bartneid und andere Probleme

Die Vorteile der gekräuselten Männlichkeit liegen auf der Hand. Frauen fühlen sich von Bartträgern stärker angezogen, es müssen nicht ständig diese überteuerten Rasierklingen gekauft werden und man kann eine Axt mit sich führen, ohne eine Massenpanik auszulösen. Doch bringt das Tragen eines Bartes nicht nur Vorteile mit sich. So herrscht unter Männern oft ein hässlicher Bartneid (»Deiner ist lang, meiner ist fleckig!«), der fiese depressive Zustände verursachen kann. Manche Typen profilieren sich mit ihrer Behaarung; dabei sind sie streng genommen nur auffallend faul und hielten es nicht für nötig, sich ordentlich zu rasieren. Hier sind weitere Argumente, falls du dich erst kürzlich rasiert haben solltest.

Barttransplantantionen werden immer beliebter

Schwächelt der Bartwuchs, so hilft die Klopp’sche Methode der Haartransplantation. Mittlerweile ist es keine Seltenheit mehr, dass sich sogar Viertklässler temporär Bärte ins Gesicht nähen lassen, um in Berlin Kreuzberg nicht unangenehm aufzufallen. Ein Drei-Tage-Bart ist noch relativ günstig, während ein ausgewachsenes Exemplar á la ZZ Top um die 7.000 EUR kosten kann.


Quiz: Hipster oder Chassidisch?

Bärte sind dreckiger als ein Bahnhofsklo

Unbändige Männlichkeit oder bloß ein Disneyland für Bakterien? So geistert zumindest seit einigen Jahren eine Studie irgendwelcher US-Forscher durch das Netz, in der behauptet wird, dass in analysierten Bärten die gleichen Krankheitserreger wie in Fäkalien entdeckt wurden. Obwohl diese Behauptung mittlerweile widerlegt wurde, hält sich das Gerücht hartnäckig. Meine persönliche Meinung: eine ganz gerissene Werbestrategie. Die ganzen Pflegeprodukte wie veganes Bartöl und Moustache-Shampoo müssen ja auch an den Mann gebracht werden. Wer will schon ein Dixi-Klo in der Visage tragen?

Du magst Bärte? Dann bist du pogonophil

Die stets absurde Website »Jolie.de« bringt es mal wieder auf den Punkt: »Männer ohne Bart kamen nicht mehr in Frage«. So entstand der Fetisch der »Pogonophilie«. Pogonophile sind Leute, die am liebsten den ganzen lieben Tag in irgendwelchen krausigen Gesichtsmatten wühlen würden – wahre Bartfetischisten eben.

Bärte lassen dich superkompetent wirken

Zwar hinterlassen Bärte anscheinend einen besseren Eindruck beim anderen Geschlecht. So finden Frauen in der Regel Bartträger deutlich attraktiver, siehe Zach Galifianakis und Gandalf. Auch unter heterosexuellen Männern wirken Bartträger respekteinflößend; so ist es keine Seltenheit, dass man den Hipster im Freundes- und Bekanntenkreis mit »Papa« anredet.

Der Autor dieses Textes trägt Bart

Aber bei mir ist das natürlich was anderes. Ich bin so geboren worden.

Wer hat den Längsten?

Wettbewerbe sind so ein Männerding, befürchte ich. Wer kann am weitesten spucken, am meisten trinken und hat den längsten Bart. Allen Bartträgern, die sich gerne auch als Preisträger sehen würden, lege ich diese Liste der Bart-Wettbewerbe ans Herz.

Für einen Bart brauchst du das passende Outfit

Auch wenn du dich für einen Holzfäller hältst: du brauchst für das authentische Tragen eines Bartes auch die dazugehörige Garderobe. Lass dich von den »The Just for Men® National Beard and Moustache Championships®« inspirieren.

Die mächtigsten Männer dieser Welt sind glatt rasiert

Bartträger sind arme Würstchen, nur die Elite kann sich einen Barttrimmer leisten. So ein Eindruck entsteht zumindest, wenn man sich die aktuelle Forbes Liste der »reichsten Menschen 2016« vor Augen führt. Von den 20 dort aufgeführten Superreichen tragen gerade mal zwei (!) Typen Bart. Eindeutig, zu viel Gesichtsbehaarung ist schlecht fürs Geschäft.


Bild: Unsplash, CC Zero

Beitragsbild: Warum deine Rücksichtnahme dich unglücklich macht

Klarer Fall: Du bist zu höflich Warum dich deine Rücksichtnahme unglücklich macht

Deine Rücksichtnahme in allen Ehren, aber warum tanzen dir alle auf der Nase herum? Um sich gegen die Idiotie dieser Gesellschaft zu behaupten benötigst du funktionstüchtige Ellbogen und ein wenig Rückgrat, sprich Eier.

Eine Situation kennt man aus unzähligen witzlosen US-Komödien: Finn-Günther liebt Britney-Sophie, doch diese liebt den groben Konstantin, weil der so viele Tattoos trägt und zahlreiche Kilometer auf seiner Fitness-App angesammelt hat. Als der unglücklich verliebte Finn-Günther im Suff all seinen Mut zusammennimmt und ihr via Facebook schreibt, wie toll er sie findet, antwortet sie nur: »Sorry Bro, du bist zu nett.«

Finn-Günther wird sich stattdessen wieder auf Instagram-Bitches konzentrieren und absichtlich weggucken, wenn Bad Boy Konstantin vor seinen Augen mit seinem Ex-Herzblatt rummachen wird. Er gab kampflos auf und ergab sich dem grausamen Schicksal. Warum? Er ist kein ungebildeter Hobel und weiß, dass der Klügere nachzugeben hat. Seine Rücksichtnahme, seine stets zuvorkommende Art lähmt ihn. Anstatt Konstantin die Leviten zu lesen, lässt er das Vermeidbare lieber geschehen.

Passiv aggressive Rücksichtnahme

Diese kleine Einleitung ist nur ein Beispiel. Sicherlich kennt jeder im Kern vergleichbare Situationen, in denen man den offensichtlich Dummen das letzte Wort lässt. Insbesondere in Streitgesprächen wird es einem irgendwann zu bunt, man sagt sich »Das ist es nicht wert« und gibt dem Gegenüber das Gefühl, überzeugender und somit im Recht zu sein. Ich selbst kann eine weitere Erfahrung mit einem aufbrausenden Vorgesetzten nennen. Während einer hitzigen Diskussion über Arbeitsabläufe wurde mir bewusst, dass es ihm nicht wirklich darum ging, meinen Standpunkt anzuhören.

Dem Vorgesetzten erschien es mit Hilfe hysterischer Lautstärke weitaus wichtiger, mir zu signalisieren, eigentlich keine Meinung haben zu dürfen. Warum ich ihn nicht gegen das Schienbein trat, sondern stattdessen nur verständnislos nickte … das Verhalten kann ich nur mit meiner anerzogenen Höflichkeit begründen. Meine Eltern brachten mir schließlich bei, dass man andere aussprechen lassen soll und vor allem nicht direkt zum Nierenschlag ausholt, nur weil der andere Widerworte gibt. Wenn meine Eltern wüssten, was sie damit angerichtet haben!

Arschlöchern gehört die Welt

Man braucht sich nicht lange umschauen, um die möglichen Kandidaten ausfinden zu machen. Also jene, die sich nicht durch Nettigkeit hervor taten, sondern eher mit Angst und Druck ihren Platz in der Gesellschaft erzwangen. Wenn wir beim Thema Job bleiben, so ist ein Arbeitnehmer, der seine Arbeit zu gut erledigt, schnell der Benachteiligte. Nicht nur, dass von ihm stets ein gewisser Standard erwartet wird – für seinen Einsatz wird er wenig positives Feedback erhalten. Nicht nur einzelne Personen sind imstande, deine Gutmütigkeit auszunutzen. Besonders Firmen und Institutionen nutzen deine Passivität aus. Du gibst dich den Vorgaben hin, weil man es »eh nicht ändern kann«.

Ein wenig Rückgrat zeigen, ein paar Grenzen setzen. »Everbody’s darling« ist schnell der Idiot vom Dienst. Unterwürfigkeit macht nicht unbedingt sexy. Dies hätte sich auch Finn-Günther hinter die Ohren schreiben sollen, ehe er das Handtuch geworfen hat. Hätte er nicht direkt einen Heiratsantrag formuliert, wäre er nun vielleicht an Konstantins Stelle.

Aus diesem Grund sollte jeder einen gesunden Ellbogen entwickeln, damit die Rücksichtslosen nicht die Überhand gewinnen. Was? Findest du blöd? Dann tritt mir doch gegen das Schienbein.

Bild: gratisography.com, CC Zero

Beitragsbild: Hochzeiten - der kleidertechnische Albtraum aller Frauen

Hochzeiten – der kleidertechnische Albtraum aller Frauen

Na? Dieses Jahr schon auf 34 Hochzeiten gewesen? Wie man das Kleid erfolgreich durch die Fress- und Sauforgie manövriert – bis zur nächsten Trauung.

Ich bin nun in einem Alter, in welchem ich nicht nur gefühlt zu 20 Hochzeiten pro Monat von meinen Geburtsjahrgenossen eingeladen werde, sondern auch schon zu den Scheidungspartys. Bleiben wir aber erst einmal beim vermeintlich schönen Teil, dem Schritt Nummer 1 aller Ja-Sager. Prinzipiell mag ich Hochzeiten. Man kann sich mal in einen schicken Fummel werfen, der im Büro nur stummes Kopfschütteln hervorrufen würde und sowohl das Futter als auch das Gesöff sind umsonst (Profi-Tipp: vermeidet Hochzeiten, bei denen man der Braut Kohle ans Kleid tackern muss).

Ach ja, und irgendwelche Leute zelebrieren ihre unendliche Liebe.
Nun ist es aber so, dass nicht nur die Bräute kurz vor dem großen Tag lieber in eine Geschlossene umziehen würden, auch die weiblichen Gäste stehen vor immensen Problemen. Da diese gerne übersehen werden, zähle ich an dieser Stelle mal die Schlimmsten auf.

Kleider machen Leute

Du hast also diese mehr oder weniger originelle Einladung zum angeblichen schönsten Tag im Leben einer Frau (warum eigentlich nie des Mannes?) bekommen. Dein auf der Karte mit-eingeladener +1 versucht, heimlich durch das Badfenster zu flüchten, während du dir denkst: Mist, was soll ich bloß anziehen!!!
Du hast noch dieses eine schicke Abendkleid im Schrank, in welchem du vor 20 Jahren (und 20 Kilos) umwerfend ausgesehen hast. Aber deine blöden Freunde müssen ja unbedingt eine Winterhochzeit feiern und der trägerlose Fummel würde dir nur Erfrierungen dritten Grades einbringen. Also ziehst du los, du kleine Shopping Queen. Nachdem du dich, mittlerweile schweißgebadet, von der gar nicht mehr so netten Verkäuferin aus dem 23. Glitzer-Presswurst-Fummel schneiden lässt, denkst du so bei dir, dass Casual eigentlich auch ganz schick ist und Glitzer eh nur von Tussis getragen wird!

I make you sexy! Nicht!

Der große Tag deiner Freunde ist dann endlich da und du hast eigentlich keinen Plan vom Ablauf der ganzen Geschichte. Dein +1 hält etwa 10 Meter Abstand zu dir, da er keine weiteren blauen Flecken riskieren möchte (offensichtlich hat er es nicht durch das Fenster geschafft). Deine Laune ist nämlich auf dem Tiefpunkt, da du die letzten zwei Wochen gehungert hast, um doch noch in den 20 Jahre alten Fummel zu passen. Deine Begleitung mag Angst vor dir haben, die Familien der frischgebackenen Eheleute jedoch hassen dich, da du das zart gehauchte »Ja« der Braut mit deinem übermäßigen Magenknurren übertönt hast. Also stakst du besser schnell zum Sektempfang und kippst direkt mal zwei Gläser runter (Profi-Tipp: immer durchsichtige Getränke nehmen, denkt an den Fummel, den ihr damit übergießt). Schlagartig hebt sich deine Laune, leider aber auch deine Schamlosigkeit. Deine Begleitung hält mittlerweile 15 Meter Abstand …

Die heiße Schlacht am kalten Buffet

Irgendwann haben sich alle wieder beruhigt und tun so, als wäre alles supi und die Welt ein großer Honigtopf. Es spricht auch keiner mehr darüber, dass du lachend einen Schneeengel im Dessert-Buffet gemacht hast. Nur der Chef des Caterings ist ein wenig pikiert, als du deine blöden High Heels in die Bowle wirfst. Nach ein paar Stunden stellt nämlich JEDE Frau fest, dass durch diese blöden Schuhe irgendwann die Zehen blau anlaufen und die Fußballen ausgewandert sind. Noch pikierter allerdings war der gute Mann, als du deine Quadratlatschen zwecks Abkühlung deinen Stilettos in dasselbe Gefäß folgen hast lassen.

Alles in allem ist der Abend, so dein Sekt umnebelter Gedanke, dann doch noch ganz wundervoll verlaufen. Immerhin ist deine Begleitung wieder in deiner Nähe. Extrem nah sogar, wie du dich noch wunderst, aber egal, du hakst dich unter und säuselst ihm verliebt das Versprechen ins Ohr, niemals heiraten zu wollen, damit man so peinliche Hochzeitsgäste wie die da drüben an Tisch fünf vermeidet. Dass dein Fummel nach zwei Wochen Hungerkur und der darauf folgenden Völlerei am Hintern geplatzt ist und er lediglich versucht, deinen Arsch vor fremden Blicken zu schützen, bekommst du nicht mit. Barfuß Zuhause angekommen (Profi-Tipp: niemals die Schuhe aus den Augen lassen) holt er eine Schere, um dich aus dem Rest deines Fummels zu schneiden.

Bild: „Bridesmaides“ von EllnB, CC 2.0

Beitragsbild: Wie man mitredet, obwohl man keine Ahnung hat

»Oh, da fällt mir ein …« Wie man mitredet, obwohl man keine Ahnung hat

Es ist gar nicht so einfach, in jeder Konversation wie ein Nobelpreisträger zu wirken. Mit der Hilfe der folgenden Tipps und Kniffe wirst du mitreden können, obwohl du die ganze Zeit nur Bahnhof verstehst.

In einem Gespräch mit lauter klugen Köpfen trotz Ahnungslosigkeit zu glänzen, ist mit Schwierigkeiten verbunden. Man kann ja nicht immer über TV-Serien und das Wetter reden. Manchmal gerät man in die unglückliche Lage, über Politik, Wirtschaft oder gar Fußball reden zu müssen. Sollte man aber von der Materie null Grundkenntnisse verfügen, könnte das in einem peinlichen Debakel enden. Man wird belächelt, muss sämtliche Drinks selbst zahlen und geht ohne Freundschaftsanfragen nach Hause. Damit es erst gar nicht dazu kommt, sollte man sich Strategien zurecht legen, um Kompetenz, Belesenheit und Expertenwissen vorzutäuschen.

Wissen ist Macht

Neben der richtigen Wortwahl ist natürlich ein selbstsicherer Auftritt unerlässlich für die perfekte Illusion des welterfahrenen Intellektuellen. So sollte man tunlichst darauf achten, Augenkontakt zu wahren und keine alkoholischen Getränke während der Ansprache in der Hand zu halten. Zusätzlich wird empfohlen, ein sympathisches Lächeln aufzusetzen, um eine angenehme Grundlage für ein Gespräch zu schaffen. Der worst case wäre demzufolge, wenn man mit grimmiger Mine Verschwörungstheorien in seine Bierflasche nuschelt – Aluhutalarm. Fehlen nur noch die richtigen rhetorischen Kniffe.

Mehr Ansehen unter deinen Zuhörern – auch ohne Rollkragenpulli

Trage eine Brille

Funktioniert immer. Die Leute halten dich entweder für intellektuell, für Clark Kent oder für einen Hipster. Wirkung zeigt eine Brille (selbst mit Fensterglas) in Konversationen jedenfalls immer.

Langsam und laut sprechen

Habt ihr euch schon einmal gefragt, warum Morgan Freeman immer Gott und so verkörpert? Wegen seiner Art zu sprechen! Er sagt zwar nicht viel, aber dies möglichst laut und laaaaangsaaaaaam. Auf diese Art und Weise wirst du selbst dann kompetent wirken, obwohl du nur nach Weg zum Klo fragst.

Gebrauche Phrasen, um Zeit zu schaffen

Oder wiederhole einfach Elemente, die bereits in dem Gespräch gefallen sind. In einer üblichen Konversation gibt es die unausgesprochene Regel, dass jedem Teilnehmer ein gewisser Zeitrahmen zur Verfügung steht, um seinen Standpunkt klar zu machen. Nutze diese Gelegenheit, indem du die bisherigen Erkenntnisse zusammenfasst!

Setze Deine Körpersprache ein

Male Einhörner oder Genitalien in die Luft, um deine Zuhörer von deinen Worten abzulenken. Sie werden sich nur wundern »Wtf? War es das, was ich denke?« und haben eine stark eingeschränkte Aufmerksamkeit.

Vermeide Gespräche unter vier Augen

Für schwierige intellektuelle Unterhaltungen ist ein Wingman Gold wert. Wird eine äußerst schwierig zu beantwortende Frage in den Raum geworfen, nimmst du einfach einen langsamen Schluck des Getränks deiner Wahl zu dir und hoffst, dass jemand anders zwischenzeitlich das Wort ergreift.

Zitate, Zitate, Zitate

Oh, diese Intellektuellen! Am besten schlägt man sie mit ihren eigenen Waffen, indem man die bekanntesten Denker zitiert. Nietzsche und Freud sollten zum Standardrepertoire gehören; für die besonders hartnäckigen Klugscheißer und Ellbogenschonerträger empfehlen sich Steve Jobs und Francis Underwood.

So wirst du zum Master of Smalltalk

Sprich Spanisch

Zum Glück hast du diese Sprach-App runtergeladen, um deine Fremdsprachenkenntnisse zu erweitern. Auch wenn du nach drei Wochen wieder auf Candy Crush umgestiegen bist, so lohnt es sich definitiv, einfach mal auf Französisch zu antworten. Hoffentlich verstehen alle nur spanisch.

Du brauchst mehr Zahlen

Nummern, besonders große, schinden immer Eindruck. Auch eine gefakte Statistik, die man spontan aus dem Ärmel schüttelt (zum Beispiel »33% aller Autofahrer fahren nackt«), kann sämtliche Kritiker verwundert in ihre Schranken verweisen.

Nutze (heimlich) Google

Während der üblichen Pinkelpause einfach mal fix das letzte politische Gesprächsthema mit einer Google-Suche vor Augen führen. Nutze die Sprachsuche, wenn Du keine Ahnung haben solltest, wie man Thomas de Maizière schreibt.

Namedropping – funktioniert immer

Apropos Thomas dä Mäh-sie-er: die richtigen Namen zur richtigen Zeit können auch Wunder wirken. Besonders zur Antäuschung von Kompetenz eignen sich Namen, die unter Umständen auf eine persönliche Bekanntschaft mit einer Persönlichkeit verweisen. Oder behaupte einfach, dass Jan Böhmermann deinen Tweets folgt.

Wörter, die super klingen, aber nichts aussagen

Du kennst ja diese dämlichen Worthülsen, die gerne in Bewerbungen und Werbespots verwendet werden, um gähnend langweilige und vor allem offensichtliche Floskeln zu verbreiten. Beispielworte wären unter anderem: ergebnisorientiert, Innovation, Nachhaltigkeit, Erfahrungen, Kompetenz.

Das letzte Wort

Der Letzte, der was zu einem Thema beiträgt, hat recht. Deshalb achte darauf, dass du jedes Gesprächsthema wenigstens mit einem »Dem kann ich nur zustimmen. Hat noch jemand Durst?« abschließt.

Aufgefallen? Rette dich mit einem Witz oder Mitleid

Ups! Manchmal fällt es eben doch auf, wenn man von Tuten und Blasen keinen Ahnung hat. In so einem Fall einfach die unangenehme Situation weglächeln oder einen selbstironischen Gag bringen, um das Gesicht zu wahren. Sollte das nicht zu zünden, bleibt nur noch Hinweis auf eine schwierige, bildungsferne Kindheit.

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