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#hatespeech: Ich bitte um mehr Hass! Wie ich durch den Zeigefinger mehr Aufmerksamkeit erhaschen kann

Satire darf alles. Doch was geschieht, wenn sich etwas als Satire ausgibt, doch in Wirklichkeit nur #hatespeech darstellt? Über freie Meinungsäußerungen, Marketing und angesagten Hass.

Heute schon gehasst? Ich gehe davon aus, dass die meisten Leser dieser Seite »Miesepeters« mit satirischen Texten (überwiegend verfasst in der Fremdsprache »Ironie«) erst kürzlich ein erfüllendes Hassgefühl zelebrieren durften. Sei es der überfüllte Zug (»Scheiß Bahn!«), das verspätete Amazonpaket (»Scheiß Lieferdienst!«) oder der Stau auf der A40 (»Scheiß Feierabendverkehr!«).

Und alle so: #hatespeech

Nun ist das so, dass dieser Blog – seit Ende 2014 online – mittlerweile mehr als 75.000 Seitenaufrufe verbuchen konnte. Nett, aber da geht doch gewiss noch mehr. Als mögliche Marketingstrategie kam mir die Idee, eine saftige Hassrede (Unwort-Kandidat »#hatespeech«) zu verfassen, um diesem Ratgeber für Schwarzmalerei noch mehr Auftrieb zu verschaffen. Ich meine, wenn hier etwas thematisiert werden kann, dann ist das doch Hass per se, laut Wiki die »sehr starke und tiefe Abneigung gegen Menschen oder bestimmte Zustände«.

Die Amadeu Antonio Stiftung macht es mir einfach. Auf deren Webseite wird aufgelistet, wie #hatespeech oder Onlinehetze erkannt werden kann. Unter der URL »Rassistische Hetze gegen Flüchtlinge überhaupt erkennen« wird unter anderem davor gewarnt, dass rassistische Hetze auch als Satire oder Humor getarnt oder »im Nachhinein als Ausrede« benutzt wird, nach dem Motto »es sei ja nur witzig gemeint gewesen«. Selbstredend möchte ich mich und den gesamten Inhalt dieses satirischen Blogs von rassistischer Hetze distanzieren. Aber das Satire ein trojanisches Pferd für fragwürdiges Gedankengut darstellen kann, empfinde ich als übertriebene Verallgemeinerung. Populäre Portale wie »Der Postillon« müssten sich ja dann bei Beiträgen wie »AfD bei 20,8%: Mecklenburg-Vorpommerns Ausländer erwägt wegzuziehen« warm anziehen.

Hass ist sexy

Ich behaupte frei von der Leber weg, dass Onlinehetze und Hassreden sich nicht nur um das Thema Rassismus drehen müssen. Bei einem Kommentar oder Beitrag, der beispielsweise gegen Bevölkerungsgruppen (ein sogenanntes »Hassposting«) gerichtet ist, gehe ich von dem Zweck aus, Aufmerksamkeit zu erlangen. Warum das nicht für billige Publicity nutzen? Ich könnte demzufolge an dieser Stelle diffamierende Beurteilungen gewisser Personen oder Alltäglichkeiten runterleiern, bis mir die Maas’sche Task-Force gegen Hassbotschaften auf den Zahn fühlt.

»Ich habe nicht schlafen können, ich habe die ganze Nacht gehaßt.«
– Otto von Bismarck

Nie war Hass angesagter. Den sozialen Medien sei es verdankt. Postet zum Beispiel ein Kopf der Freundesliste einen Schnappschuss einiger Lackschaden an seinem Auto, so wird es bestimmt nicht mit »Wie geil ist das denn? Ich freue mich jetzt schon auf die Rechnung der Werkstatt!« übertiteln. Facebook und wie sie alle heißen werden schließlich hauptsächlich dazu genutzt, um Meinungen und Erlebnisse persönlicher Art zu teilen. Dass diese zwangsläufig nicht positiv in Form von Abendessen, Urlaub und Katzenbildern auftauchen müssen, dürfte jedem Nutzer mit Realitätsbezug einleuchten. Den Rest besorgen die Medien und deren beliebteste Formate. Sei es Trash-TV, wo es eh nur ums Messen geht (siehe Wettbewerbe wie »Frauentausch« und das »Dschungelcamp«) oder die alltäglichen Talkrunden: hier soll ja nicht gezeigt werden, wie lieb sich alle haben. Sondern um Kontroversen, um Sieger und Verlierer – sonst würden die Formate nicht existieren.

Ob nun direkt von »Hass« die Rede sein kann, wenn negative Äußerungen öffentlich gemacht werden, mag zur Diskussion stehen. Jedoch ist es doch nahezu normal und menschlich, wenn man sich über Menschen und bestimmte Zustände aufregt und starke Abneigungen entwickelt. Politiker und Journalisten machen es ja auch. Man denke da an den Stinkefinger von Sigmar Gabriel.

Like meinen Hass

Nun aber zu meiner Marketingstrategie. Da ich dank der oben genannten Auflistung ziemlich genau einschätzen kann, worauf die Internetwächter achten werden, kann ich den Traffic möglicherweise absurd in die Höhe treiben. Ihr macht Auflagen, Einschaltquoten und Likes? Ich mache nur Spaß. Die weiter oben verlinkte Auflistung der Amadeu Antonio Stiftung soll meine Vorlage sein.

Wir Satiriker und Blogger, freuen uns über die Leser. Ist doch kein Wunder, dass alle Schreiberlinge sich über so viel Resonanz freuen. Schließlich eignet sich Satire großartig dafür, auf gesamtgesellschaftliche Probleme mit Hilfe von gezielten Übertreibungen zu verweisen. Hilfreich zum Zweck des satirischen Kommentars sind abwertende Bezeichnungen, die auch bewusst eingesetzt werden können – wie es die BILD Zeitung gerne mal vormacht. Doch von rassistischen Äußerungen nehmen wir Abstand. Denn »Die passen einfach nicht zu uns«.

Stoppen wir an dieser Stelle. Mir ist bewusst, dass ich am Thema vorbeischieße, da es bei dem Vorhaben der Task Force primär um die Unterbindung von rassistisch motivierten Kommentaren geht und nicht um die allgemeine Äußerung – zumal das angeführte Beispiel nicht einmal hasserfüllt ist. Doch was soll die Unterbindung bringen, wenn auf so ein Verbot nur weiterer Hass folgt? Als ob jemand, der einen Polizisten aufgrund eines Knöllchens als »Wichtelmann« bezeichnet und ca. 1.000 EUR blechen muss, den Hass wegen der Strafe ablegt. Das könnte ein Eigentor geben, wie es schon längst auf verschiedenen Portalen besprochen wird.

Shitstürme noch und nöcher

Es ist ja nur gut gemeint. Gegenüber der teilweise lästigen freien Meinungsäußerung ist nun mal kein Kraut gewachsen. Ich wünsche mir nur, dass allgemein stärker differenziert wird. Es ist nicht okay, wenn sich Rechtspopulisten ironisch aus der Affäre ziehen wollen.

Die sozialen Medien und Blogs zu durchforsten, um #hatespeech anzuklagen ist eine Geschichte. Doch sollte zusätzlich auch vor der eigenen Haustüre gekehrt werden, wenn zum Beispiel (ich weiß, das Beispiel ist etwas an den Haaren herbeigezogen) ein populärer Rapper wie Bushido, der ja bekanntlich mit schwulen- und frauenfeindlichen Texten Karriere machte, den Fernsehpreis der Hubert Burda Media (Bunte, Focus, Super Illu) namens »Bambi« verliehen bekommt … kann ich nicht nachvollziehen. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum, das ist klar. Aber gebt den Affen keinen Zucker.

Ach ja, da fällt mir noch ein Facebook-Post einer Userin in einer lokalen Gruppe von heute mittag ein, welche auch ein wenig in die Richtung #hatespeech geht. Ich zitiere: »Mal ehrlich Leute! WAS stimmt denn mit Euch nicht??? Wie kann man den See nur soooo vermüllen? Ihr seid widerlich!«
Task Force? Bitte übernehmen Sie.

Bild: Pixabay.de, CC0

Beitragsbild: 08. September Tollwut-Maria

08. September: Tollwut-Maria

Über Maria, die Mutter Gottes, weiß man allerhand. Sie hat ein uneheliches Kind gezeugt, ist trotz des Risikos einer Fehlgeburt hochschwanger auf einem Esel herumgeritten und an ihrem Geburtstag findet der Welt-Tollwuttag statt. Sehr toll.

Fehlerhafte Überlieferungen

Viele der mittelalterlichen Fresken und Buchmalereien müssen wohl nachträglich umgestaltet werden, denn auf den Bildnissen ist Maria nie mit einem tollwuttypischen Schaumbart abgebildet worden. Passen würde es jedenfalls. Die göttliche Familie war immer schon sehr spleenig. In einer Nacht ringt Gottvater tolldreist auf einer Brücke mit Jakob dem Stammvater der Israeliten und verliert (auch wenn Jakobs Hüfte danach einen Chiropraktiker benötigt). Dann bettelt Gott, dass er gehen muss bevor die Sonne aufgeht (vgl. Genesis 32 Vers 27). Er bettelt, dass er gehen muss bevor die Sonne aufgeht? Ist er am Ende vielleicht sogar ein Vampir? Ein Vampir, der nachts in einem Luchador-Kostüm herum rennt und fremde Männer zum Ringen auffordert. So steht es jedenfalls in der Bibel. Nun ja, natürlich nicht wortwörtlich, aber die Tendenz zeichnet sich ab.
Dass die Alliance for Rabies Control, Initiator des Welt-Tollwuttages, nun Klarheit schafft und durch die Blume sagt, dass Jesus Mutter ein Werwolf ist, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Der Welt-Tollwuttag ist einfach super. Er sollte mehr Beachtung finden und richtig pompös gefeiert werden. So wie Weihnachten an Jesus‘ Geburtstag gefeiert wird, nur mit anderer Deko.

Neugestaltung eines Festes

Es sollte Bonbons geben, die im Mund richtig schäumen. Eventuell könnte man alte Fuchs- oder Wolfspelze aufhängen (gerne auch aus Kunststoff). Dazu werden Schnuller, auf deren Rückseite spitze Zähne modelliert sind an bunten Bändern an die Decke gehängt. Ein Mann mit Luchador-Maske, auf die ein Kreuz gemalt ist bringt die Geschenke, denn warum sollte Maria zum Geburtstag keine Geschenke bekommen und Jesus schon? Das Essen ist natürlich vegetarisch. Warum weiß kein Mensch mehr, es ist halt Tradition. Dazu ein Bier, ebenfalls mit viel Schaum. Und alle haben Tollwutgefühle und singen Tollwutlieder.

Beitrabild: Der BH ist die Burka des Westens

Der BH ist die Burka des Westens Über Nippel, Dessous und was Frauen darüber wirklich denken

Die Probleme einer Frau fangen laut dem Klischee vor dem Kleiderschrank und der Wahl der Kleidung an. BH oder nicht, der freie Wille ist nicht immer gefragt

Die Burka spaltet Deutschland. Neben den sinnvollen Diskussionen, ob Burka im Straßenverkehr zweckmäßig sind, oder bei Demonstrationen erlaubt sein sollen, gibt es da noch die Angst vor allem was anders ist. Statt offen darüber zu sprechen und Vorurteile abzubauen, schlägt man lieber zu Hasstiraden um. Macht sich am Stammtisch auch besser, als Verständnis für andere Kulturen und offen über die eigenen Ängste zu sprechen.

Dabei hat so eine Burka durchaus auch Vorteile für die Trägerin, die nicht von der Hand zu weisen sind. Bad-Hair-Day? Kein Bock auf Make up? Wieder 2 Kilo zugenommen? Alles egal, Burka drüber und man ist ausgehfein.

Nippelgate

Im gleichen Atemzug wird aber über die Bekannte XY gelästert. »Bei der haben sich voll die Nippel abgezeichnet. Dieses Luder! Beide Scheinwerfer an. Haha!«. Dort soll also versteckt werden, was gesellschaftlich nicht geduldet wird. Nippel sind quasi die Achse des Bösen – in Bekleidungsfragen. Natürlich nur bei Frauen. Männer haben zwar auch Nippel, aber die sitzen nicht auf Brüsten und sind somit uninteressant.

Bin ich die einzige, die hier Parallelen zur Burka erkennt? In der westlichen Welt gibt es Frauen, die sich mit BH wohl fühlen und einige, die ihn nur tragen, um nicht Spott und Häme ausgesetzt zu sein. Ich habe nun keine statistische Auswertung von Burka-Trägerinnen in der Tasche, aber ich vermute, dass es sich da ähnlich verhält. Einige fühlen sich wohl damit und andere tragen es, weil es die Kultur von ihnen verlangt.

Free the nippel!

Ich sage nicht, dass alle Frauen ihren BH verbrennen sollen, wie in den 70ern schon geschehen. Es ist nur so, dass frau die Wahl haben sollte. Ist mir heute nach BH oder nicht? Habe ich Spaß am schönen Dekolleté was die hübschen Modelle aus Spitze zaubern können? Oder ist mir heute eher nach tief Luft holen können, ohne dass es zwickt? Keine Träger, die ständig verrutschen oder so stramm gespannt werden, dass sie einschneiden. Wir Frauen sind für optische Verbesserungen bereit zu leiden – sonst würde wohl kaum ein High Heel verkauft werden. Nur bei Schuhen hat Frau die Wahl, ohne sozial geächtet zu werden.

Männer sind in Modefragen oft eher praktisch und pragmatisch unterwegs. Ich bin mir sicher, würde man ihnen sagen, dass sie ab jetzt gefütterte Stofffetzen mit Drähten umschnallen müssen, um sicher zu gehen, dass sich ihre Nippel nicht abzeichnen, würde das ungefähr so ablaufen. Der Mann betrachtet sich im Spiegel und dreht sich etwas hin- und her, wobei er merkt, dass das Ding zwickt. In der gleichen Minute, würde »der Dreck« wahrscheinlich im Müll landen und es wäre nie mehr Thema.

Vielleicht denkt er sich dann aber beim nächsten Anblick einer Frau, die sich gegen BH entschieden hat: »Hey, die mag es heute bequem und alle die das verurteilen, sind nicht besser als die Männer, die eine Frau zur Burka zwingen.« Aber das ist wohl genauso wahrscheinlich, wie dass heute Abend ein Einhorn über einen Regenbogen vorbei reitet.

Beitragsbild: Weitere kontroverse Meinungen, die alle abfucken

Weitere kontroverse Meinungen, die alle abfucken Damit die nächste Konversation nicht langweilt, sondern es sich nur um Dich dreht

Du magst es bei jeder Gelegenheit aufzufallen? Und es stört dich nicht, ob du damit alle erzürnst oder polarisierst? Kontroverse und provozierende Meinungen müssen gut vorbereitet werden, damit kommende Gespräche ein wahres Feuerwerk werden. Hier eine kleine Anleitung.

Die Kunst der kleinen und zeitfüllenden Gesprächsführung zum Zwecke der Sozialisation (»Smalltalk«) ist kompliziert. Dialogsichere Dauertalker sind dem Banalitäten-Ping-Pong überdrüssig, sodass sie während der Phrasendrescherei nur auf den passenden Moment warten, Alkohol nachzuschenken. Unerfahrene Gesprächsopfer agieren derweil unsicher und hoffen auf ein Stichwort, zu dem es etwas zu berichten gäbe. Alles nicht so einfach. Warum nicht aufregende und gleichzeitig interessante Themen, Standpunkte und Prognosen zurecht legen?

Negativ auffallen für Anfänger

In dem Artikel »Unpopuläre Meinungen, mit denen du alle vergraulst« konnte ich bereits einige Vorschläge der weiterführenden Dialogkunst mittels provozierender Aussagen aufzählen. Mittlerweile sind einige Monate vergangen; höchste Zeit, frisches Konversationsmaterial zu liefern.

Statt einer losen Aufzählung werde ich dieses Mal kontroverse Aussagen plus der entsprechenden Taktik beschreiben, wie man sie im Dialog optimal nutzt. Das richtige Timing und eine zur Meinung passende Rhetorik sind zwingend erforderlich, um den Erfolg des Smalltalks zu garantieren. Legen wir direkt los.

Nervöses Augenzucken schafft Befriedigung

»Eigentlich mag ich keine Pizza.« Weiterführend kann man behaupten »Ist doch nur ein Stück matschiger Teig mit Käse«. Dies ist ein sogenannter Icebreaker. Ein lockerer Einwurf, das Eis zu brechen und sämtliches Blabla über Urlaub, Jobs und Haushaltsführung abrupt zu unterbinden. Die Konversationspartner werden sich wundern, was du mit dieser kryptisch anmutenden Meinung andeuten willst.

Zu allgemein, zu polarisierend? Selbst die Experten sind verwirrt und werden entweder nachfragen oder dieses mittlerweile typisch langgezogene »Oooooooookaaaaaaaay« erwidern, um sich siegessicher hinter Ironie zu verstecken. Doch anstatt mit Details das Gespräch mühsam aufzublähen, solltest du direkt mit einer Provokation einen draufsetzen. Nicht unbedingt mit Unfug wie »Also ich wähle die AfD, und du?«. Blankes Entsetzen würde sich breitmachen; das Gespräch würde für mindestens fünf Sekunden aussetzen, damit sich alle fassen können und die Schnappatmung nachlässt. Völlig gleich, ob du es ernst meinst oder nicht, das Gegenüber könnte verblüfft nach dem WARUM? fragen oder direkt das Weite suchen.

Zugegeben, das wäre ungünstig für den Gesprächsverlauf. Aus diesem Grund behaupte lieber folgendes: »Auch mit bald 42 Jahren lebe ich noch gerne bei meiner Mutter!« (Alter unter Umständen angleichen). Neben Unverständnis wird in diesem Fall eine weitere Reaktion hervor gerufen, nämlich Mitleid. In besonders einseitig besetzten Zuhörerkreisen kann die Liebeserklärung an Mutti sogar ein aufdringliches Helfersyndrom auslösen, welches sich durch Küchentischpsychologie der übelsten Sorte andeutet. Um das Gespräch nicht in die verkehrte Richtung zu lenken, lohnt es sich nachzulegen mit »Donald Trumps Haare sind echt!«.

Ironie verbindet

Erst kürzlich wurde mir eine Situation geschildert, in der mit heftiger Abneigung auf den Gebrauch der wohl schwierigsten Fremdsprache überhaupt reagiert wurde: der Ironie. Dies im Hinterkopf, sollte gewissenhaft abgewägt werden, ob die Hörerschaft Deiner Meinungen dieser Sprache mächtig ist. Andernfalls könnte es zu Klagen, Enteignungen oder Massenschlägereien kommen. Ein extrem gewagter Ausspruch wie »Bier finde ich voll scheiße!« könnte eine solche brandgefährlich Situation entstehen lassen. Nur Eingeweihte würden den Spruch weglächeln und versuchen, sobald wie möglich mit dir anzustoßen. Alle anderen rufen die Polizei.

Dann gibt es noch die unpopulären Meinungen, die grundlegend unsere wahre Haltung wiederspiegeln, jedoch selten ausgesprochen werden. »Ich bin zwar Veggie, aber manchmal würde ich liebend gerne 8 Kilo Hack auf einmal essen.« oder »Ich esse seit 25 Jahren zum Frühstück Nutella« wären passende Beispiele. Auch wenn kurz nach dem Aussprechen grobe Verwirrung herrscht, kannst du davon ausgehen, dass dich später jemand zur Seite nehmen wird, um zu flüstern: »Du, ich mache das auch so.«

Ferner liefen …

Genügen die bisherigen Beispiele nicht? Kein Problem, ein paar habe ich noch in petto. Nutze die folgenden Meinungen nicht auf Teufel komm raus, sondern warte auf den passenden Moment. Dieser wird dann dir alleine gehören. Genau wie der Rest des Abends.

  • Wir werden von Echsenwesen regiert. Chemtrails! Chemtrails!
  • Eigentlich bin ich nur wegen dem Freibier hier
  • Putin auf Bärenjagd? Sexy!
  • Jeder bekommt das, was er oder sie verdient
  • Deutschland sollte die EU verlassen
  • »Showgirls« ist ein super Film
  • Schaltet die Atomkraftwerke wieder ein
  • Freitags täuschen alle nur Arbeit vor
  • Dummheit sollte strafbar sein
  • Fußball ist was für Versager
Beitragsbild: Dinge, die man beim Sex erlebt haben muss

Dinge, die man beim Sex erlebt haben muss Mitreden und ausnahmsweise genau wissen worüber

Sex kann man nicht lernen, das muss man erleben. Aber wie soll man eine auf- und abgeklärte Gesellschaft noch begeistern? Ganz einfach! Mit wilden Vorschlägen wie »Licht an«.

Ob neue optische Reize, One-Night-Stands, Rollenspiele oder verrückte Orte. Hat man sich erst vom bürgerlichen Kleindenken gelöst, erwartet uns ein Kleinod an verrückten Möglichkeiten, um das alte Rein-Raus-Spiel zu einem Feuerwerk der Leidenschaft entfachen zu lassen. Viel Spaß beim Nachmachen!

Licht an

Spot an und die Show kann losgehen. Nicht jedes Muttermal lässt sich im Dunkeln erfühlen und du willst doch nicht verwirrt gucken, wenn die Schwiegermutter von dem komischen Muttermal erzählt, wegen dem sie damals mit ihr als Kind gefühlte tausend Mal beim Arzt war.

Mehrmals mit derselben Person schlafen

Der Wundertüten-Effekt ist natürlich schnell verflogen – es gibt aber andere Vorteile, die eine Wiederholung wert sind. Wenn sie sich erinnert, dass du das letzte Mal kritisch bis verwirrt geschaut hast, als sie die Sache mit deinem Zeh und ihrem Ohrläppchen gemacht hat, haben dabei schon alle Beteiligten gewonnen.

Nur einmal Sex mit einer Person haben

Auch wenn das Finden der erogenen Zonen dem Glücksrad gleich, hat es durchaus Vorteile. Es kann dir egal sein, was sie über dich denkt, wenn du hinterher in der Embryostellung weinen musst. Immerhin hast du mit dem Weinen bis danach gewartet.

Gib mir Tiernamen!

Anfänger starten mit Du Schmetterling oder Sittich bis hin zu Hase und Mäuschen. Im Laufe der Beziehung werden die Tiere gemeinhin größer und schwerer. Vorgeschrittene üben dann auch außerhalb der Bettkante. Auslöser ist meistens ein Streit und als Vertreter beliebt sind hier Kuh, Rindvieh oder Schwein.

Außergewöhnliche Orte

Ist nicht jedermanns Sache. Fürs erste reicht es vielleicht, wenn man mal die Schlafzimmertür einen Spalt offen stehen lässt. Natürlich nur wenn man sicher ist, dass sich im Flur niemand befindet. Ok. Zur Sicherheit die Türe zu lassen und sich vorstellen, dass sie einen Spalt geöffnet ist.

Geschickte Flucht

Dir fällt ein, dass gerade Fußball läuft, du aber unter normalen Umständen der Situation nicht zeitnah entfliehen kannst? Frag sie einfach mittendrin, ob sie eigentlich die Pille nimmt. Sie wird dich kurz ungläubig ansehen und diese Pause ist zu nutzen, indem du plötzlich Magen-Darm-Probleme ankündigst und ins Bad sprintest. Nach der Imitation einer eindrucksvollen Geräuschkulisse, kehrst du hochmotiviert wieder ins Schlafzimmer zurück. Sie hat keine Lust mehr? Oh. Schade eigentlich. Ah! Es läuft ja Fußball.

Wer all diese Tipps beherzigt, muss nicht mehr betrübt seine Schuhspitzen betrachten, wenn es das nächste Mal im Freundeskreis um die Fertigkeiten im Bett geht. Natürlich genießt der Gentleman und schweigt, aber an deinem wissenden Nicken mit fettem Grinsen im Gesicht, werden alle sofort verstehen was geht und direkt erkennen, dass sie hier einen Player vor sich haben.

Beitragsbild: Tipps gegen den Montagsblues

Tipps gegen den Montagsblues Wie man den Montag zum Lieblingstag der Woche macht

Ich sage jetzt mal ein schlimmes Wort: Montag. Um den nächsten Wochentiefpunkt etwas besser zu meistern, gibt es einige Möglichkeiten abseits von Alkohol.

Montage sind der Donald Trump der Wochentage. Sie nicht zu mögen ist einfach und es fallen auf Anhieb viele gute Gründe dazu ein. Manchmal braucht es aber einfach nur einen Wechsel des Blickwinkels und schon sieht der Montag gar nicht mehr wie der fiese, kleine Zwillingsbruder des Freitags aus. Getreu dem Motto: Wenn du mit dem Schuh in Scheiße trittst, streu Glitzer und ein paar Tropfen Parfüm drüber.

Die Idee war gut, aber taugt nicht

Eine Maßnahme fällt leider von vorne hinein aus – das berühmte Schöntrinken. Hierbei könnte der Chef sein Veto einlegen, wenn du ihm sturzbetrunken erklärst, warum Montage seit neuestem deine Gin-Tonic-Tage sind und du sie deshalb so liebst.

FUN FUN FUN

Stattdessen könntest du den Montag offiziell, zur allgemeinen Erheiterung, zum Tag der lustigen Büro-Streiche ernennen.

Ideen hierzu:

  • Das Abkleben des Lasers bei der Maus des Nebensitzers – mit Tesa-Streifen
  • Bildschirmdruck vom Desktops des Kollegen als Hintergrundbild installieren und danach die Icons ausblenden
  • Vertauschen des Links-Klick mit dem Rechts-Klick auf der Maus
  • Einsähen von Kresse-Samen in die Tastatur des Urlaubers. (Gießen nicht vergessen.)
  • Bild eines Schweinerüssels heimlich an die Unterseite von fremden Kaffee-Tassen kleben.

Der Fantasie sind höchstens rechtliche Grenzen gesetzt.

Timing ist alles

Eine weitere Maßnahme ist das Austricksen der eigenen Psyche.

Wochenende: Erledige die unangenehmen Dinge! Wie z.B. den Besuch der Schwiegereltern oder Sport.

Dienstag bis Freitag: Zahnarzttermine, Werkstattbesuche beim Autohaus oder Besprechungen mit dem Steuerberater.

Montag: Angenehme Dinge wie z.B. Massagetermine, Restaurant- oder Saunabesuche.

Viele haben auch Probleme beim Einschlafen in der Nacht zum Montag. Das liegt hauptsächlich daran, dass man Sonntag ausgeschlafen und somit einen verschobenen Schlafrhythmus hat. In Kombination mit dem Nickerchen nach dem Essen tödlich! Abhilfe bringt hier stattdessen, am Sonntagmorgen den Tag um 5 Uhr morgens zu beginnen. Hundemüde wird man sich auf den Montag freuen, weil man da »ausschlafen« kann, da der Wecker erst um 6 Uhr klingelt.

Tipps gegen das Sonntagabend-aber-Morgen-ist-Montag-Gefühl

Ein weiterer Grund für Ruhelosigkeit ist, dass man gedanklich schon wieder langsam an den überlaufenden Schreibtisch abschweift.

Den Kampf gegen die innere Unruhe am Sonntag mit Alkohol zu führen ist verführend, aber leider nicht drin. Das würde zu einem verkaterten Montag führen und den wollen wir ja signifikant verbessern und nicht verschlechtern.

Stattdessen ist am Sonntagabend ein Kräutertee zu empfehlen und diverse Audio-Dateien zur Entspannung, die jeder hat, aber niemand benutzt – das gilt sowohl für das heiße Graswasser als auch für das Entspannungsgedudel.

Wer nicht gerne am Sonntag früh aufsteht, auf Alkohol verzichtet und stattdessen Tee trinkt und Musik hört, für den wurde die Gartenarbeit erfunden. Schleimspuren verfolgen, um die Schnecken danach zu ersaufen, sowie gesundheitlich bedenkliche Pestizide auf Pflanzen zu sprühen, soll entspannen. Sagt man zumindest.

Wem nun auch noch der grünen Daumen für Gartenarbeit fehlt, für den bleibt nur der Montag-Sex. Das lasse ich mal so stehen. Hauptsächlich für die Klickquote dieses Textes.

Beitragsbild: Was du mit leeren Weinflaschen anfangen kannst

Was du mit leeren Weinflaschen anfangen kannst Ob als Deko oder Kunstobjekt - Basteln statt Altglascontainer

Klar, diese leeren Weinflaschen sind eine super Deko für dein Apartment. Doch mit ein wenig Bastelarbeit kannst du daraus echte Hingucker erschaffen.

Es ist Sommer und in dir breitet sich eine innere Leere aus. Diese möchtest du selbstredend mit literweise Weißwein füllen, weil … es ist wie gesagt Sommer. Blöd nur, dass die Bude bereits nach wenigen Tagen extrem mit leeren Weinflaschen zugestellt ist. Der Zustand breitet sich häufig bis auf den letzten Meter in der Bleibe aus; am Ende bleibt nur noch die Flucht bzw. sich selbst anderswo einzuladen, um dort – yolo – weiterführend das Leben schön zu trinken.

Muss es soweit kommen? Natürlich nicht! Es gibt zig Möglichkeiten, was man mit den leeren Weinflaschen anstellen kann. Niemand muss im Keller pennen oder vom Balkon pinkeln, nur weil der Weg versperrt ist.

Gründe eine Boygroup mit Weinflaschen

Oder halt eine Girlgroup, whatever. Wusstest du, dass man leere Weinflaschen wieder auffüllen kann? Versuche es, indem du ein wenig Leitungswasser in die Flaschen gibst – idealerweise unterschiedliche Mengen. So wird aus den ehemaligen Hürden ein großartiges Instrument, welches deine Kumpels spielen können. Sie können ziemlich fette Drone-Töne reinpusten oder mit angefeuchteten Fingern schrille Ambient-Sounds erzeugen. Mit etwas Übung und dementsprechender Promille könnt ihr euch an die »Ungarische Rhapsodie Nr. 2« von Franz Liszt wagen.

Wow! Eine stylische Lampe, wie bei Game of Thrones!

Flasche leer, Kerze rein. Manchmal ist es so einfach, es sich selbst gemütlich zu machen. Für die perfekt beleuchtete Gartenparty, auf der selbst der Besoffenste den Weg zum Klo findet, muss übrigens jede Menge nachgesoffen werden, damit auch genügend leere Weinflaschen für das Lichtspektakel vorhanden sind. Pro-Tipp, falls nicht genügend Kerzen vorhanden sind: Etiketten vorab entfernen und einfach LED-Lichter oder Knicklichter reinwerfen.

Eine DIY-Pinnwand für Termine, die man nie wahrnimmt

Natürlich ist jedem klar, dass Schraubverschlüsse oder »Bag-in-box« mittlerweile bevorzugt werden. Falls du jedoch doch zu den Personen gehörst, die noch echtes Kork sammeln, um sich selbst zuzumüllen, könnte eine selbstgebaute Pinnwand die Lösung sein. Auch großartig wären diese korkigen Untersetzer, damit man direkt aus der Pfanne essen kann. Natürlich erfordert das etwas Geschick und das Ergebnis wird niemals so geleckt aussehen, als ob du es gerade beim Ikea gekauft hast.

Wecke den missverstandenen Künstler in dir

Alkohol und künstlerisches Schaffen passte schon immer irgendwie zusammen. Akzeptiere deine wahren Absichten und nutze dein Altglascontainer-Material, um etwas Großes zu erschaffen. So viele Zentner kannst du eh nicht schleppen und ein weiterer Umzug kommt nicht in Frage. Wie wäre es somit mit einem ziemlich lässigen Kronleuchter aus geleerten Flaschen? Oder gar ein Weihnachtsbaum? Was auch immer du daraus kreieren wirst, irgendeine Galerie in Berlin-Charlottenburg oder Düsseldorf Oberkassel wird dir die Arbeit abnehmen.

Beitragsbild: Instagram erkennt Depressionen

Inkwell vs. Valencia Wie Instagram (und der Rest der Welt) deine Depression erkennt

Benutzt du gerne den Filter Inkwell? Einige Wissenschaftler fanden heraus, dass depressive Menschen mit Vorliebe düstere Motive bei Instagram teilen.

Findige Wissenschaftler des Captain-Obvious-Institus (Amazons Mechanical-Turk) haben in einer aktuellen Studie festhalten können, dass depressive Menschen gerne Trauerweiden, nebelige Straßen und leere Teller bei Instagram teilen. Hauptgrund sollen jene düsteren Farbtöne sein, die nur durch die Verwendung des Lieblingsfilters aller Lebensmüden »Inkwell« übertroffen wird. Um solche Beobachtungen analysieren zu können, wurde ein dementsprechender Algorithmus entwickelt. Dieser soll eine Depression im Frühstadium erkennen und hat laut dem Institut eine Erfolgsquote von rund 70 Prozent. Der Rest verstellt sich.

Keine Farbe, keine Freude, keine Follower

Es ist nicht ganz ersichtlich, ob mit dieser Meldung ein Sommerloch gestopft werden sollte. Jedenfalls amüsierte mich die Schlagzeile »Instagram: Algorithmus erkennt Depressionen« dermaßen, dass ich dem Thema ein paar Zeilen widme. So soll mit Hilfe eines ausgeklügelten Algorithmus eine Depression erkennbar sein, wenn ein Instagram-User bevorzugt düstere Bilder in Blau und Grau postet. Wow. Dass jemand, der derzeit eine üble Phase durchsteht, keine hohlen »Inspirational-Quotes« kopiert, ist scheinbar eine herbe Überraschung. Aber nur weil jemand keine bunten Cocktails und – insbesondere jetzt im Sommer-Urlaubs-Loch – keine Schnappschüsse von Sonnenuntergängen postet, sehe ich da keinen Grund, direkt eine Familienpackung Antidepressiva zu verschreiben.

Angeblich depressive Instagrammer sollen bevorzugt Gesichter teilen und hauptsächlich den S/W Filter »Inkwell« einsetzen, um ihre Bilder zu entfärben. Im Gegensatz zu den Usern, die den farbenfrohen »Valencia« Filter nutzen, erhalten die Depris deutlich weniger Likes – was die vorgeworfene Grundstimmung nicht aufmuntern dürfte.

Zeig mir deine Timeline und ich sage dir, wer du bist

Dabei zeigt eine Depression im Internet oft ein vollkommen anderes Gesicht. Im World Wide Web ist es üblich, gewisse »Masken« zu tragen und die eigene Person in ein entsprechendes Licht zu rücken. Wozu sonst all die Selfies, Quotes und GPS-Daten, mit denen angegeben wird? Zig Freunde drängen sich auf das neue Profilbild, geschossen auf Sylt, und die Sonnenbrille samt Peace-Geste sollen auch die letzten Zweifler verstummen lassen. Hier geht die Party ab, hier blüht das volle Leben. Es geht darum, sich bestmöglich darzustellen, wobei das Hauptaugenmerk wenig überraschend auf die Reaktion des Umfelds liegt. Diese Theorie passt irgendwie besser als die neue Studie in Sachen Instagram. Narzissmus und ein verzerrtes Weltbild, anstatt Rückschlüsse auf einige S/W Fotographie zu ziehen. Außerdem könnte der User einfach gerne Heavy-Metal hören oder farbenblind sein.

Ich frage mich, was die Forscher mit diesen Ergebnissen bezwecken wollen. Mit den Ergebnissen sollen Betroffene frühzeitig erkannt werden, um sie dementsprechend … ja, was eigentlich? Erhalten diese dann direkt von der Krankenkasse eine Rechnung für Behandlung und Medikamente? Erhält der Boss zukünftig die AU des Mitarbeiters direkt durch Instagram? Oder möchte Amazon bloß die Käuferzielgruppe noch genauer durchleuchten können? Sollte dem so sein, so werde ich Zukunft nur noch schwarz-weiße Sonnenuntergänge teilen – mit dem Inkwell-Filter und dem Hashtag #sadbuttrue.

Beitragsbild: Wie das Hashtag zum Dollarzeichen wurde

Wie das Hashtag zum Dollarzeichen wurde Auf das Verbot von #Rio2016 folgt #Garmisch-Partenkirchen2016

Heute schon über die Olympischen Spiele getwittert? Hoffentlich hast du nicht »Rio2016« oder »Olympia« als Hashtag genutzt. Das ist nämlich absolut tabu.

Fühlst Du Dich heute ein wenig verwegen und möchtest etwas Böses anzetteln? Irgendetwas Verbotenes, um ein wenig die dunkle Seite der Macht in Dir zu spüren? Versuche es doch mal, indem Du über eine rote Ampel gehst oder auf dem Behindertenparkplatz parkst. Für ganz Hartgesottene, denen solche Kinkerlitzchen nur ein müdes Lächeln entlocken, empfehle ich die Nutzung des Hashtags #Rio2016.

Hashtag #nosports

Falls es jemand nicht mitbekommen haben sollte: Das IOC (Internationales Olympisches Komitee, bei Wiki als »Non-Profit-Organisation« vermerkt) möchte, dass nur offizielle Sponsoren der Olympischen Spiele Rio 2016 entsprechende Hashtags wie #Rio2016 oder #OlympischeSpiele nutzen dürfen. So soll der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit rechtlichen Schritten gegen jene Firmen drohen, welche die genannten Hashtags dennoch nutzen und keinen Vertrag mit dem Schuppen haben. Darüber hinaus möchte der DOSB den geizigen Nicht-Sponsoren untersagen, die Inhalte von offiziellen Olympia-Accounts zu retweeten bzw. zu teilen.

Wow. Davon abgesehen, dass ein solches Verbot durch das IOC »absurd« wäre, könnte diese obskure Meldung der Startschuss für ganze neue Spielregeln im Umgang mit Social-Media sein. Auch wenn diese Einschränkung insbesondere bei Journalisten und Privatpersonen kaum rechtlich durchsetzbar wäre, verursacht diese Entwicklung trotzdem Stirnrunzeln. Nicht einmal der Papst ist sicher.

Just (don’t) do it

Werfen wir einen wenig optimistischen Blick in die Zukunft. Durch die massive Werbung für den Einsatz von Social-Media-Tools wie Instagram, Snapchat, Vine usw. wurden wir konditioniert, diese auch brav zu nutzen. Kein Tatort mehr ohne den passenden Twitter-Kommentar der Fans. Live-Streaming von Events wie dem ESC via YouTube. Und natürlich das fröhliche Teilen-Spiel auf Facebook, wenn zum Beispiel das heimliche Wettrennen um das erste Posting eines Prominentensterbens startet. Was wäre, wenn plötzlich ein neues Reglement eingeführt wird? Es dürfen nur noch zahlende User und Firmen die nötigen Hashtags verwenden oder gar die Videoberichte teilen? Es ist ohnehin absehbar, dass sämtliche aktuell freie Inhalte im Zuge des Untergangs der Printmedien eines Tages allesamt kostenpflichtig werden. Womöglich folgen dann aber auch andere Inhalte.

Mögliche Verbote

  • Kein Fotos mehr vom Mittagessen – es sei denn, man hat einen Sponsorenvertrag mit der Kantine oder der Fast-Food-Kette
  • Keine Fotos mehr von dem alkoholischen Getränk – außer man hat zuvor einen virtuellen und kostenpflichtigen Alkoholtest gemacht
  • Kein Teilen mehr von fremden Inhalten – es bedarf einer kostenpflichtigen Genehmigung durch den Urheber bzw. von der Person Deiner Freundesliste
  • Keine Bilderserien vom eigenen Haustier oder gar Zootieren – bitte vorab Mitgliedschaft bei PETA oder Greenpeace abschließen
  • Keine Hashtags mehr, wenn keine Erlaubnis vorliegt – variiert je nach Urlaubsort (z.B. #Mallorca2016)
  • Keine Veranstaltungshinweise mehr – vorausgesetzt, man kaufte vorab keine Eintrittskarte
  • Keine Smileys mehr – oder man ersteht zuvor einen einjährigen Vertrag über Emoji-Nutzung
  • Keine Markierung von anderen Personen mehr – zuvor Genehmigung vom Einwohnermeldeamt einholen

Mittlerweile haben wir uns an den Luxus und die Apps gewöhnt, alle Infos in Sekundenschnelle auf dem Smartphone zu haben. Dank des Hashtags bin ich schnellstens informiert und zum Glück bieten die sozialen Kanäle mir derzeit eine Vielfalt unabhängiger Meinungen statt schwachsinniger Werbemeldungen. Mir erscheint es total unsinnig, ein Ereignis wie die Olympischen Spiele massiv via Social-Media zu bewerben und zu fördern, nur um später rote Karten zu zeigen. Kein Wunder, dass Pokémon Go beliebter ist als #Rio2016. Auch wenn ich verstehe, dass so ein Event von Sponsoren lebt, sollte man die letzten verbleibenden Fans nicht vergraulen. Das zeugt nicht von Sportsgeist.

Beitragsbild: Sei der Guppy im Haifischbecken

Sei der Guppy im Haifischbecken Im Büro mit den Wölfen heulen, statt zu schimpfen wie ein Rohrspatz

Was hat der Haifisch im Büro verloren? Es scheinen weitaus mehr tierische Tendenzen im Büroalltag vorhanden zu sein, als man im ersten Moment annimmt.

Im Büro zu überleben, erinnert manchmal eher an die Tierwelt, statt an einem Mikrokosmos der modernen Gesellschaft. Nur die Käfige sind hübscher und meist klimatisiert.

Das von außen betrachtet ruhige Bild eines Büros täuscht … und unter der ruhigen Wasseroberfläche kocht es. Der Volksmund formuliert es hier richtig: Stille Wasser sind tief und dreckig. Da werden gezielt, falsch wie eine Schlange, den Kollegen Informationen vorenthalten oder im Schweinsgalopp Gerüchte gestreut. Dass die dumme Gans, die schon wieder Unwahrheiten erzählt, schlank wie eine Gazelle ist, macht die Sache nicht einfacher. Selbst hat man zwar auch Beine wie ein Reh, allerdings nicht ganz so schlank, dafür so behaart. Bei neuen, interessanten Infos haben alle Ohren wie ein Luchs und es kräht im Endeffekt kein Hahn danach, welches Vögelchen gesungen hat.

Wuff, fauch, gacker

Ziel der Gerüchte-Aktion ist es, bei der dadurch entstehenden Konfusion, von der Tatsache abzulenken, dass man selbst weder Bock hat zu arbeiten, noch richtig weiß, wie der Hase läuft. Fleißige Bienchen sollen die anderen sein. Instinktiv bellen die Opfer zurück, statt die Krallen einzuziehen. Da lachen ja die Hühner! So leicht lässt man sich nicht klein kriegen. Da wird nicht lange, wie die Katze um den heißen Brei geschlichen, sondern offen gesagt, wo hier der Wurm drin ist.

Oftmals wirkt dieses scheu machen der Pferde ähnlich grazil, wie der Elefant im Porzellanladen. Und niemand denkt insgeheim: »Gut gebrüllt, Löwe!« Sondern eher: »Der hat ja wohl ne Meise!« Die Arbeitskollegen, als Wölfe im Schafspelz, würden eher umfallen wie die Fliegen, statt dem Opferlamm zu helfen. Auch wenn der Chef oft insgeheim als Bock, der zum Gärtner gemacht wurde, deklariert wird. Sich hier für den Kollegen einsetzen? Da lachen ja erneut die Hühner.

Da liegt der Hund begraben

Bis dem Trampeltier bewusst wird, dass er zu sehr die Sau rausgelassen hat, ist es meistens schon zu spät und die hohen Tiere sind verärgert. Traurig lässt er die Flügel hängen und verspricht, eigentlich würde er keiner Fliege was zu leide tun. Diese Erkenntnis kommt meist zu spät.

Richtiger wäre es hier gewesen, im Schneckentempo das Problem zu überdenken. Schlau wie ein Fuchs, macht man niemanden zur Sau und fletscht die Zähne höchstens zum Lächeln. »Nicht schlecht, Herr Specht!«, denkt sich der Kollegenkreis. So bringt man die Kuh elegant vom Eis. Jemanden zu ärgern, der sich nicht aufregt, ist für die Katz und so hat man im Endeffekt ein Leben, wie die Made im Speck. Dieser Gleichmut erfordert Übung, denn die gebratenen Tauben fliegen einem nicht von selbst ins Maul. Mit der Gelassenheit ist es erst vorbei, wenn jemand den Kaffee leer macht, ohne nachzukaufen. Da werd‘ ich zum Tier!