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Wie man Frust erfolgreich und endgültig abbaut

Was hilft, wenn man total frustriert ist? Die besten Methoden gegen Frust sind übrigens nicht so easy, wie uns Ratgeber vermitteln wollen.

Ehrlich gesagt? Keine Ahnung.
Wenn man sich mal ernsthaft auch nur eine Sekunde mit dem Thema beschäftigt, könnte man vor Wut ins nächste Kissen beißen. Frust loswerden. Wie soll das gehen, wenn man jenseits der 18 ist? Ich persönlich brauche nur an den heutigen Morgen denken, als ich mit einer freiwilligen Einschläferung liebäugelte. Oder gestern. Oder der Tag davor. Es kommt die Zeit, in der Frust durch unangenehme Lebenslagen absolut unvermeidbar scheint. Hauptgrund dafür sind meist andere Personen und Briefe, die einem die Stimmung ruinieren. Wer kennt die Situation nicht? Man öffnet den Briefkasten und möchte beim Anblick der Mahnungen, Pizza-Flyer und GEZ Nervereien das Postfach als Kotzeimer zweckentfremden. Nur andere Menschen übertreffen dies, indem sie einfach da sind. Ich war schon immer der Meinung, dass man sich sein Umfeld so gut wie gar nicht aussuchen kann. Bei der Familie fängt die Problematik schon an. Abgesehen von der Mafia und zerzausten Hippie-Kommunen sind mir keine alternativen Familienformen bekannt. Auch die Kollegen kann man sich nur schwer aussuchen, sofern man nicht der Boss ist. Wenn man es doch ganz genau nimmt, kann man nicht einmal seinen Freundes- und Bekanntenkreis vollkommen frei wählen. Schließlich spielen immer Ort und Zeit eine Rolle. Bist Du beispielsweise in einer Stadt wie ich geboren, die nicht einmal 80.000 Einwohner hat und Schlager für eine anerkannte Musikrichtung hält, dann wirst Du unter Umständen wissen, was ich meine. Da nimmt man, was man kriegen kann.

Du hast keine Wahl

In der Schule sucht man sich bereits seinesgleichen als Kontakte aus. Nach dem Motto »Gleich und gleich blah« finden sich somit homogene Gruppen zusammen, die allesamt die gleichen Flausen im Kopf haben. Aber hat man die dann wirklich frei als Freunde ausgewählt? Streng genommen wählte man aus dem Angebot möglicherweise das kleinste Übel. Auch bei der Partnerwahl ist es wahrscheinlich, dass man im Grunde auch nicht alle Möglichkeiten in Betracht zieht, sondern eben die Braut/den Typen anspricht, welche/r sich am schnellsten und effektivsten abfüllen ließ. Dass es tatsächlich nicht die beste, sondern zu diesem Zeitpunkt bestmögliche Wahl war, wird meist im Laufe der Liaison deutlich.

Man kann sich kaum wehren. Andere Menschen kann man eh nicht ändern oder gar beeinflussen und die Post wird so lange ausgeliefert, bis Du ausziehst. Das verursacht enorm Frust. So starken Frust, dass man gar nicht weiß, wohin mit seinen Aggressionen. Bücher und Blogs für Weltverbesserer haben für dieses alltägliche Gefühl der Ohnmacht massenweise sinnfreie Tipps und Kniffe parat, die man sich getrost schenken kann.

Akzeptiere die Realität: Absurde Tipps bei Frust

Bei meiner Recherche stieß ich auf haufenweise lächerliche Tricks, wie man Frust angeblich abbauen kann. Sei vollkommen im Hier und Jetzt. Schätze das, was Du hast. Konzentriere Dich auf das, was Du in diesem Moment erreichen kannst. Mach einen langen Spaziergang. Höre auf, Dich selbst dafür verantwortlich zu machen. Nimm ein Bad. Schreibe Dir selbst einen Brief. Und mein persönlicher Favorit: Akzeptiere die Realität. Verzeihung, aber das muss nun sein: LOL.

Hand aufs Herz: bei einem genauen Blick auf dieser Bullshit-Liste lässt sich herauslesen, dass man letztendlich machtlos ist. Jeder einzelne dieser Tipps beschreibt nur, sich voll und ganz auf seine Situation zu konzentrieren und sich in Akzeptanz zu üben. Was soll das bringen? Dass man direkt aus dem Dreieck springt oder gleich aus dem Fenster? Ob ein Bad in solchen Lagen reicht, wage ich zu bezweifeln – es sein denn, man hat entsprechendes Badesalz. Wozu ein langer Spaziergang, bei dem man sich seine missliche Lage noch einmal genau vor Augen führen muss, anstatt sich wie gewohnt mit Smartphones und Netflix abzulenken? Das soll helfen? Und was könnte in einem Brief stehen, den ich an mich selbst gerichtet habe? »Sehr geehrter Versager, Dein Leben ist scheiße. Erschieß Dich endlich, mit freundlichen Grüßen«? Lachhaft. Nur dieser eine finale Tipp sticht heraus, weil er einer Unterwerfung gleichkommt. Dieses mühsame Leben mit all seinen frustrierenden Momenten einfach so nehmen, wie es ist. Wer hätte das gedacht. Hatte man denn je die Wahl?

Jetzt aber: Weg mit dem Frust

Wie gesagt, ich habe keine Ahnung, wie oder ob man Frust letztendlich loswerden kann. Aber ich wage zu behaupten, es auch nicht zu müssen. Die Amerikaner haben dafür ein T-Shirt erfunden: »Shit happens«. Die Franzosen sagen »C’est la vie«. Nur wir Deutschen haben den Anschluss verpasst und fanden keinen Slogan, um unsere Machtlosigkeit auszudrücken und zelebrieren lieber den Weltschmerz. Deshalb akzeptiere ich nicht nur zähneknirschend die Realität, sondern vor allem auch meinen Frust. Warum soll ich auch verstecken, wenn man mir was ordentlich auf die Nüsse geht? Nervige Im-Weg-Steher, unfreundliche Kassierer, abstoßendes Kleingedrucktes, miese TV-Programme und lästige Spieleanfragen, warum soll ich die alle einfach hinnehmen? Ich will mich aufregen! Über die verspätete Bahn, über den verpatzten Elfmeter und über den miserablen Kaffee Deiner Mutter! Raus damit! Warum soll ich die Probleme mühsam Schritt für Schritt verarbeiten und mit mir selbst ausmachen, wenn man die ungefragte Ladung Frust direkt wieder zum Absender zurückliefern kann? Dampf ablassen, durchatmen und etwas machen, was einen nicht frustriert. Außerdem kann man ja nicht immer baden gehen, wenn man eine hohe Nebenkostenabrechnung im Briefkasten findet.

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Wörter, die Dich total »kluk« wirken lassen

Blah, blah. Heute schon ein paar Wörter gebraucht, die eigentlich gar nichts aussagen? Nutze stattdessen lieber diese Ausdrücke, um endlich klug zu wirken

Die richtigen Worte zu finden ist nicht immer einfach. Wer hat sich nicht dabei ertappt, wie er um den heißen Brei herumredet und dabei recht unkompetent wirkt? Nicht nur zu viele »Äh« und »Öööh« Laute lassen dich wie einen Vollidioten wirken, sondern unpassende Wörter. Es ist ein offenes Geheimnis, dass man dem Gegenüber Intelligenz vorgaukeln kann, indem man beschreibende Wörter in Hülle und Fülle nutzt. So wird ein Satz wie »Ich war zum faul zum Müll rausbringen« zum beeindruckenden »Angesicht der einnehmenden und überaus wichtigen TV-Informationen war zumindest in diesem Fall die Situation nicht gegeben, dass ich den zuvor bereits mehrfach angesprochenen und zudem höchst überfälligen Unrat-und Schmutzcontainer zum nahe gelegenen Ort der Entsorgung befördern konnte, da zusätzlich und zu allem Überfluss meine Ermüdungsphase aufgrund von diversen Aktivitäten auf dem Feld der Freizeitgestaltung noch nicht zufriedenstellend abgeschlossen werden konnte«. Bäm.

Diese Wörter lassen dich schlau wirken

Niemand möchte aufgrund der falschen Wortwahl diskreditiert werden. Deshalb sollte man sich die smartesten Ausdrücke aneignen, um bei kommenden Konversationen schlau zu wirken. Man muss sich dabei nicht einmal der obskuren Tipps von Online-Ratgebern (besonders Punkt Nummer Sieben) behelfen, da die zu verwendenden Wörter recht simpel sind. Und bevor wir uns der Liste widmen noch ein kleiner Hinweis für erfolgreiche Dialoge: besser den Müll einfach raus bringen, anstatt nur darüber zu reden.

Situation

Gebrauche diesen Term, wenn du irgendetwas beschreiben möchtest. Zum Glück sind alle Vorkommnisse (sprich ALLES) Situationen. Aber damit deine Erzählungen nicht so langweilig klingen, kannst du sie mit diesem Wort aufpeppen.
Beispiel: »Ich hatte da diese Bonnie-Situation, voll Tarantino! Nur mit weniger Blut und ohne Gangster.«

Bereich

Nutze dieses Wort, wenn dir dein Job peinlich ist. Da sich der »Facility Manager« und »Controller« bereits herumgesprochen hat, bietet sich die Bezeichnug Bereich an, um deine tatsächlich ausgeführte möglichst schwammig zu machen. Deine Mitmenschen werden dermaßen beeindruckt sein, dass du die kommende Rechnung vom Brunch übernehmen musst.
Beispiel: »Ich schloss eine Ausbildung im Event-Bereich ab. Was ich da mache? Events.«

Ablauf

Das ideale Wort, um einen Vorgang interessanter zu umschreiben. So wird ein Geschehen zum Geschehensablauf, während ein Betrieb einen Betriebsablauf erhält. Auch die leichte Abwandlung Verlauf eignet sich hervorragend, zum Zeiträume zu umschreiben. Bleibt noch der Prozess, der noch klüger wirkt. Nutze diese Wörter, wenn du Zeit schinden willst.
Beispiel: »Der Arbeitsprozess ist vom Ablauf her auch von der Delegation abhängig, die im Verlauf bestimmt wird.«

Netzwerk

Anstatt Freunde, Bekannte und Familienmitglieder oder gar Peer-Groups aufzuzählen, kannst du den Term Netzwerk nutzen. Nie wieder Hans-Peter und Tante Uschi an mehreren Fingern abzählen. Weiterer Vorteil: keine Verpflichtung, ungeliebte oder gar peinliche Kontakte zu erwähnen.
Beispiel: »Trete meinem Netzwerk bei. Was man dort macht? Keine Ahnung.«

Aktivität

Ähnlich wie die bereits erwähnte Situation lässt sich die Aktivität dazu nutzen, jede Aktion zu umschreiben. Aus der Freizeit werden Freizeitaktivitäten und aus Fetischen unbestimmbare Sexualaktivitäten. Mit Hilfe dieses Wortes kannst du deine wahren Leidenschaften und Hobbies unkenntlich machen.
Beispiel: »Meine Freizeitaktivitäten sind im sportlichen Bereich angesiedelt. Manche Situationen werden folglich zum Event – Swingerclubs und so.«

Ebene

Ebene ist unter anderem ein anderes Wort für Fläche. Diese kann man ausfüllen. Sollte man jedoch keinen Bedarf zum Füllen haben, so überlässt man die Beschaffenheit der Ebene/Fläche der Fantasie. Gebrauche dieses Wort, um deine Mitmenschen zum Mitdenken zu zwingen!
Beispiel: Auf der zwischenmenschlichen Ebene habe ich mich mit meinem Pferd immer gut verstanden.

Phase

Unangenehme Entscheidungen, welche den Alltag negativ beeinflussen, werde gerne als Phasen umschrieben. So ist der Ex nicht nur eine Phase, sondern dank des Begriff auch gut verschlüsselt. Niemand wird dich mehr für geisteskrank erklären, wenn du von deiner Phase (statt dem Ex) berichtest.
Beispiel: »Während meiner Selbstfindungsphase fand ich neuen Mut. Ich nenne ihn Schatz.«

Struktur

Dieses Wort lässt sich sogar strecken: Strukturwandel. Ein Strukturwandel beschreibt die Veränderung einer Struktur, genauer, von »Etwas« (sagt zumindest Wiki). Folglich eignet sich das Wort für alles, was nicht direkt angesprochen werden soll oder darf. Setze dieses Wort ein, wenn dir etwas nicht gefällt oder Du keine Lust, der Sache auf den Grund zu gehen.
Beispiel: »Die Struktur der Flurwoche ist mir nicht ganz schlüssig.«

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26. Mai: Sorry, Gyöngyvér

Lieber Phillipe, an deinem Namenstag ist mal wieder allerhand los. Doch vorweg der Einwurf, dass du auch Gyöngyvér heißen könntest und trotzdem den gleichen Namenstag hättest. Ha, ha. Genug geplaudert, heute vor genau 188 Jahren betrat ein Kasper die Bildfläche, um dir die Show zu stehlen. Denken wir uns einmal in diese Zeit zurück. Wir befinden uns in Nürnberg – nicht um dort Bratwürste zu essen, sondern um zu beobachten, wie der Schuhmachermeister Weickmann von einem sechszehnjährigen Knaben namens Kasper Hauser angesprochen wird, der sich wichtigmachen will. Erst 1962 wird die Szene unter dem Namen »Meister Eder und sein Pumuckl« verfilmt. Aus Geldgier dehnt die Autorin Ellis Kaut den Stoff allerdings auf 52 Folgen aus. Der Inhalt: Irgendwas mit Kindesmissbrauch. Das ist ein Thema über das man keine Witze macht und uns alle angeht. Aus diesem Grund werden die Australier auch 36 Jahre nach der ersten Folge von Pumuckl, den »National Sorry Day« einführen.

Genau am 26. Mai, also an dem Tag an dem Kasper Hauser dir den Namenstag gestohlen hat, lieber Phillipe. Und da die wenigsten Australier Deutsch sprechen, ist es auch fraglich, ob sie den Inhalt von Kasper Hauser aka Pumuckl überhaupt gerafft haben, denn bei ihnen sind die Protagonisten alle schwarz und werden als Aborigines bezeichnet – sind aber ebenfalls misshandelt worden. Wenn einer von denen nun auch noch Gyöngyvér heißt, dann hat er sowohl den Namenstag und den Sorry Day für sich. Tja, Phillipe da gibt es eigentlich nur noch zwei Möglichkeiten für dich: Blackfacing oder eine Namensänderung.

Photo: Sorry by Dave Keeshan, CC 2.0

Beitragsbild: Die Fussball EM steht vor der Tür - eine Verwandlung

Die Fussball EM steht vor der Tür – eine Verwandlung

Als ich eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand ich mich in meinem Bett in Fussball-Bettwäsche wieder. Die EM ist schuld!

Wenn ich am Hauptbahnhof diesen lieblichen Bierduft in die Nase bekomme und alles irgendwie bunter erscheint, weiß ich, et is Fuppes. Irgendwas mit Bundesliga, diesem oder jenem Pokal oder aber einfach Schalke gegen Dortmund. Schwerbewaffnete Polizisten wuseln durch die schalbewährten Fans und schütteln hier einen Fan oder schwenken dort heimlich eine Fahne ihres Lieblingsvereins. In solchen Fällen gelange ich nur zum Ausgang des Gebäudes, indem ich mich selbst wie ein Fußball verhalte: ich lasse mich durch gekonnte Pässe der anwesenden Schalträger gezielt Richtung Tor Tür treten. Selbstverständlich schimpfe ich in solchen Momenten erbost »Abseits!«, aber grundsätzlich mag ich diese Situationen nicht. Generell den deutschen Fußball, auf die Gefahr hin, nun gesteinigt zu werden.

Es gibt da aber eine beunruhigende Seite an mir…

Alle zwei Jahre verwandle ich mich in eine Wildsau

Damit meine ich nicht das possierliche Borstentier, nein, ich mutiere. Es ist ein langsamer und schleichender Prozess, der nicht sofort zu erkennen ist. Eigentlich beginnt er schon viele, viele Monate vorher. Mein Freund hielt es zuerst für ein Versehen, als ich mich zufällig beim verzappte, und statt bei RTL (Dschungelcamp) beim ZDF (EM-Qualifikation) hängen blieb. Dass ich in der Verlängerung in das Sofakissen biss, tat er als Zahnschmerzen ab und machte mir, fürsorglich wie er ist, einen heißen Tee. Ich nippte und im selben Moment traf der Schiri eine Fehlentscheidung, was mich dazu veranlasste, dem Unparteiischen mein Getränk ins Gesicht zu schütten. »Oje, war noch zu heiß«, fragte meine bessere Hälfte, als er den Ingwertee vom Fernseher wischte.

Bei Rossmann sind die EM-Farben ausverkauft

Aber das ist mir völlig egal, denn es gibt ein geheimes Fach in meiner Make-Up-Schublade. Dort sind die Farben meiner Lieblingsmannschaft sorgsam deponiert und sollte dieses Fach mal entdeckt werden, kann ich mich immer noch mit Karneval raus reden. Für irgendwas muss es ja gut sein, in einer solchen Hochburg zu leben. Was mir allerdings richtig Sorgen bereitet ist, dass ich meine Hula-Kette in den Mannschaftsfarben nicht mehr finde. Ich überlege krampfhaft, wo ich diese hab liegen lassen und während ich mir wie ein Möchtegern-Indianer die Kriegsbemalung für das Eröffnungsspiel unter die Augen schmiere fällt es mir wieder ein: ich stopfte sie vor zwei Jahren diesem arroganten Fan der gegnerischen Mannschaft mit einem hässlichen Lachen nach unserem Sieg tief in den Rachen. Schade, muss ich wohl eine neue besorgen. Angesabbertes hänge ich mir nicht um den Hals.

Der Ball ist noch heiß, aber ich bin heißer

Wir haben die Vorrunde überlebt und langsam wird meinem Freund klar, dass da etwas nicht stimmt. Dachte er erst noch, ich sei zu blöd, mir den Lidschatten über statt unter die Augen zu schmieren, irritierte ihn doch nachhaltig meine neue Unterwäsche. Ihr wisst schon … Mannschaftsfarben. Wir hatten ein unangenehmes Gespräch über eine vermeintliche Affäre meinerseits, da ich an einigen Abenden einfach verschwinde und erst spät in der Nacht mit hochrotem Kopf und Bierfahne nach Hause komme. Ich erklärte ihm, dass dem nicht so sei, auch wenn wir uns genauso kennen gelernt haben.
Auch unser Sexleben leidet. Allerdings finde ich, dass er die alleinige Schuld daran trägt. Er weigert sich einfach konsequent, das Fußball-Trikot anzuziehen und währenddessen OLÉ OLÉÉÉ zu schreien.

Meine Mannschaft entwickelt sich weiter – ich mich zurück

Beruhigenderweise trennte sich mein Trikot-Verweigerer nicht von mir. Er hat pünktlich zum Endspiel begriffen, dass ich zum Fußball-Depp mutiert bin. Ein Indiz hierbei war sicherlich meine supertolle Maniküre in den Mannschaftsfarben und das Public Viewing zu welchem ich ihn schleifte und jedes Mal durchschüttelte, wenn unsere verdammte Scheiß-Abwehr wieder wie der letzte Amateurverein am Boden rumlag. Immerhin kann man meinen vom Schreien roten Kopf nicht mehr sehen, da ich mir mittlerweile das komplette Gesicht in den Farben meiner Elf angepinselt habe.
Ich hätte auf wasserfestes Make-Up setzen sollen. Nach Verlängerung und Elfmeter verlieren wir letztendlich und bittere Tränen hinterlassen tiefe Spuren der Verzweiflung in meinem Gesicht. Meine andere Hälfte wischt mir die verbliebenen Farben von der Nase und bringt mir einen Ingwertee. Er sagt mir, ich solle nicht traurig sein, denn in zwei Jahren hätten wir eine neue Chance und hängt mir seine Hula-Kette um.

Beitragsbild: Die 10 fiesesten Fragen beim Bewerbungsgespräch

Die 10 fiesesten Fragen beim Bewerbungs­gespräch

Kaum eine Situation ist unangenehmer als ein Bewerbungsgespräch. Es gibt genug fiese Fragen, um den zukünftigen Mitarbeiter ins Schwitzen zu bringen.

Es gibt zwei unmögliche Gegebenheiten, die nahezu jeder von uns mal durchstehen muss. Zum einen ein erstes Date und zum anderen das Bewerbungsgespräch. Heute soll es glücklicherweise nur um das Harmlosere der beiden Übel gehen. Ein Vorstellungsgespräch gleicht einem Revolverduell zu High Noon, bei dem sich beide Protagonisten mit scharfem Blick gegenüber stehen (oder sitzen) und auf ihre Chance wittern. Beide tragen dabei ein Pokerface und lügen dennoch so übertrieben, dass sich die Balken biegen. Plötzlich wird aus dem faulsten Arbeitnehmer unter der Sonne ein fleißiges Lieschen und aus dem Betrieb, der seine Aufträge ausschließlich an Praktikanten und studentische Hilfskräfte vergibt, ein Konzern mit Weihnachtsgeld und Festeinstellung. Das Dumme ist nur, dass der Boss am längeren Hebel sitzt und die Fragen stellen darf. Noch unangenehmer: man kennt diese vorab nicht. Zwar kann man sich im Umfeld umhören, doch da wimmelt es meist von überzeugten Arbeitslosen, die sich mit 43 Jahren noch von den Eltern sponsern lassen. Keine große Hilfe. Damit jedoch der nächste Minijob von Erfolg gekrönt ist, lohnt es sich, gängige Fragen einer Bewerbungsgespräch-Routine zu Gemüte zu führen.

10 unfassbar gemeine Fragen, die nur Chefs stellen können

Wollen Sie auch einen Schluck?

Sollte der zukünftige Chef einen Flachmann zücken, um sich schamlos einen Schluck Hochprozentiges hinter die Binde zu kippen, so sollte man Vorsicht walten lassen. Dies könnte unter Umständen nur ein Test sein, wie stressresistent du bist. Solltest du den Fehler machen, direkt »Hau wech die Scheiße, Prost du Lusche!« zu gröhlen, könntest du bald wieder beim Jobcenter vorsprechen. Natürlich wäre es auch denkbar, dass dir so viel Vertrauen entgegen gebracht wird, dass Schwachpunkte und Abhängigkeiten einfach ausgelebt werden. In so einem Fall solltest du ihm einfach nur zustimmen, wenn er über »das billige Miststück« (aka seine Ex-Frau) abkotzt.

Was sind Ihre größten Schwächen?

Diese Frage ist ein reines Minenfeld. Ein gleicht einem Drahtseilakt, diese unbeschadet zu überstehen. Zumal man im ersten Moment kaum weiß, auf welche Schwächen der Chef anspielt. Meint er die Dinge, mit denen du deine Freundin nervst oder deinen miesesten Charakter deines Lieblings-Rollenspiels? Am besten du wagst dich an total intime Themen, die du sonst niemals laut aussprechen würdest, da so die Chance gegeben ist, dass er nicht weiter nachfragt. Also gib ruhig zu, dass dich die Mainzelmännchen und Vogelnester sexuell erregen.

Wo waren Sie, als die Mauer fiel?

Bei einem Bewerbungsgespräch möchte der Arbeitgeber gerne erfahren, wie du neben Alkoholmissbrauch und dem Gucken von Pornos deine wertvolle Freizeit füllst. Noch wichtiger sind dabei historische Momente, die dir hoffentlich noch heute präsent sind. Heikel wird es nur, wenn du beispielsweise erst nach dem Mauerfall geboren wurdest oder schlicht und einfach noch im Koma von den 34 Tequila-Shots lagst. Lege dir vorab eine einigermaßen glaubwürdige Geschichte zurecht. Wie wäre es mit »Ich weiß noch genau, wie die Mondlandung im TV ausgestrahlt wurde. Besonders der Moment, als Luke Skywalker seinen Lichtsäbel schwang.«

Wie finden Sie mich denn so?

Killerfrage. Kann der Boss nur steigern mit »Wie finden Sie meine Frau?«. Du solltest bei so einer Frage immer Ruhe bewahren und ganz sachlich antworten: »Ich liebe Sie wie meinen eigenen Sohn/wie meine eigene Tochter«.

Können Sie gut mit Kritik und Druck umgehen?

Natürlich möchte der Chef wissen, was für einen Charakter er sich möglicherweise ins Haus holt. Jemand, der sich bei der ersten gestapelten Akte direkt in der Abstellkammer einschließt, wäre unbrauchbar. Auch solltest du als neuer Mitarbeiter kritische Bemerkungen bezüglich deiner Arbeitsweise hinnehmen können. Dass du natürlich innerlich kochst und dir blutige Splatterszenen vorstellst, in denen du deinen Chef durch den Fleischwolf drehst, sind dabei vollkommen normal. Nutze einfach einen kleinen Ball zum Knuffen, um diese Art Gedanken einfach wegzudrücken. Am besten schon während des Bewerbungsgesprächs.

Wie schauen Ihre Lohnvorstellungen aus?

Hier trennen sich Spreu und Weizen. Gibst du hier eine unpassende Antwort, könnte es sein, dass der Chef seine Ohren für jede noch folgende Bemerkung auf Durchzug stellt. Je nach Branche und Position solltest du abwägen, welcher Arbeitslohn realistisch und angemessen erscheint. Informiere dich vorab, indem du dir ein paar Ausgaben vom Manager-Magazin kaufst, um eine realistische Vorstellung deiner Möglichkeiten zu erhalten. Bringe auch ein paar aktuelle Kontoauszüge mit, damit der hoffnungslos überzogene Dispo beim Arbeitgeber Mitleid erzeugt.

Wollen Sie Kinder?

Knifflige Fragen für alle kinderlosen Frauen über 30. Auch wenn ihr schon seit über 10 Jahren bei nahezu jeder Gelegenheit (also auf jeder Feier) betont, dass ihr nie nie nie nie Kinder zeugen oder gar heiraten wollt – glauben wird euch das niemand. Somit auch nicht der Chef, der schon Dutzende dieser Ammenmärchen gehört hat. Seine Grundangst ist die biologische Uhr der Frau, die anscheinend im zunehmenden Alter umso lauter tickt. Da hilft es auch nicht, dem zukünftigen Arbeitgeber den Männerverschleiß der letzten Jahre herunterzubeten oder zu beschwören, dass man sich die Figur mit einer Schwangerschaft nicht ruinieren möchte. Männer sollten bei dieser Frage einfach nur dankend ablehnen.

Woran denke ich gerade?

Diese Frage ist ein Vertreter der üblichen Verwirrungstaktik. Mit solchen Absurditäten versucht der Arbeitgeber dich als total unkreativer und unflexibler Volltrottel zu entlarven. Weitere Fragen dieser Art wären »Welches Tier wären Sie gerne?« oder »Nennen Sie mir zehn Dinge, die man mit diesem Tacker machen kann«. Einfach cool bleiben und ein Siegerlächeln bzw. eine Sonnenbrille aufsetzen und zurückschießen! Frag wirres Zeug zurück wie »Wissen Sie, womit ich mir heute die Hände gewaschen habe?« oder »Riechen Sie das auch?«

Warum haben Sie sich in unserem Unternehmen beworben?

Gemein! Dabei müsste er doch wissen, dass du vollkommen verzweifelt monatelang jede Anzeige dieser bescheuerten und total untauglichen Jobbörse beantwortet hast. Was soll man nun sagen? Dass man bei den anderen 43 Unternehmen höflich vor die Türe gesetzt wurde, ehe man nach dem Urlaub fragen konnte? Diejenigen, die beim Bewerbungsgespräch solche bitterbösen Fragen stellen, haben nichts anderes verdient als die pure und unbequeme Wahrheit. Antworte einfach frei heraus und ungeniert, dass du deiner Mutter noch Geld schuldest.

Wie erklären Sie die Lücken im Lebenslauf?

Oh je, deine Achillesferse wurde entdeckt. Wie sollst du nun drei Sabbatjahre erklären, ohne wie ein fauler Hund zu wirken? Gar nicht! Deshalb lobe unbedingt die wunderbare Inneneinrichtung und schlage vor, für die nächsten 34 Monate morgens den Kaffee zu kochen – in einem unbezahlten Praktikum. Möglicherweise drückt dein neuer Chef dann ein Auge zu und du hast für mindestens drei Monate Ruhe.

Beitragsbild: Total Banane - Wenn Obst überfordert

Total Banane – Wenn Obst überfordert

Gib es zu: Du hast keine Ahnung, wie man Granatäpfel isst. In Sachen Obst sind wir ahnungsloser, als wir zugeben möchten – und nutzen Google zur Zubereitung

Die Zahlen sprechen für sich. 74 Prozent der deutschen Bevölkerung haben keine Ahnung, wie man eine Papaya essen soll. Noch alarmierender ist nur, dass 50 Prozent davon nicht einmal wissen, wie man Papaya schreibt. Ohnehin ist mit uns Deutschen nicht gut Kirschen essen, denn wir sind totale Obstmuffel. Wenn überhaupt, wird Obst allerhöchstens in Form eines saftigen Smoothies konsumiert, der dank unzähliger Zusätze extrem unnatürlich schmeckt. So wird aus einem superlangweiligen Apfel ein ziemlich hipper und angesagter Club-Mate-Apfel-Meersalz-Smoothie mit einem Schuss Gin. Gesundheitliche Aspekte spielen dabei kaum noch eine Rolle.

Dumm wie Bananenbrot

Falls man jedoch doch in die Misere gerät, dass man so eine Frucht aus Anstand oder ähnlich druckerzeugenden Situationen zu sich nehmen muss, bricht häufig Panik aus. Muttis Großzügigkeit oder das übertrieben gesunde Buffet stellt einen vor die Herausforderung, so exotisches Obst wie eine Drachenfrucht verzehren zu müssem. Sollte man bereits an Bananen scheitern und sich über die haarigen Kartoffeln (Kiwis) beschweren, lässt man besser die Finger davon. Zum Glück hilft unsere liebste Suchmaschine bei so manchem fruchtigen Dilemma aus der Patsche und liefert dementsprechende Anleitungen, wie man beispielsweise so eine Papaia … Pappeier … oder so ähnlich … essen kann.

Wir Fruchtzwerge von Miesepeters möchten weiterführende Informationen für alle Ahnungslosen beisteuern. Von der Mango bis zur Sternfrucht – keine noch so komplizierte Frucht wird hier ausgelassen. Wer jedoch bereits jetzt länger als 30 Sekunden an einer Banane herumfummelt, sollte bei Smoothies bleiben.

Hilfe! Wie esse ich eine Mango?

Die schlechte Nachricht zuerst: es gibt mehr als 1.000 Mangosorten. Kleiner Trost: im Supermarkt wirst du meist nur einer Sorte begegnen, der vorgereiften Mango. Die Obstdealer haben die Faulheit und Ungeduld des Deutschen erkannt und bringen deshalb nur außerordentlich vorgereiftes Obst auf den Markt, damit man nicht bis Weihnachten warten muss. Um zu testen, ob die Mango auch tatsächlich bereit zum Verzehr ist, kann man feste mit dem Daumen reindrücken. Stößt man dabei auf den Kern, ist die Mango überreif und für andere Kunden ungenießbar. Am besten entfernst du dich unauffällig zum nächsten Exemplar, um dort den Daumentest zu machen. Gibt diese nur geringfügig nach und ist sogar mit lauter schwarzen Punkten versehen, kannst du diese in den Warenkorb legen. Bravo! Du hast deine erste Mango gekauft, die nicht abgefüllt in einem Glas verscherbelt wurde.

Nun zum Essen: die Schale einer Mango schmeckt nicht so genial. Es besteht sogar die Gefahr einer Mango-Dermatitis, wenn man zu faul zum Schälen ist. Auch der Kern sollte nicht mitgegessen werden, da er bei der Verdauung extrem hinderlich sein kann. Am besten, man schneidet mit einem scharfen Messer oder einer Machete (so machen das die Profis) das Fruchtfleisch rund um den Kern herum ab, ohne sich dabei den Arm abzuhacken. Wer gerade keine Machete zur Hand oder schlicht und einfach keine Eier hat, kann auf sogenannte Mango-Schneider zurückgreifen.

OMG! Wie esse ich eine Papaya?

Die Papaya ist eine wahre Vitamin-C-Bombe und kann ein Gewicht von bis zu sechs Kilogramm erreichen. Hier im deutschen Handel erhält man nur die amateurhaften Exemplare, während zum Beispiel die mexikanische Papaya in ausgeschabter Form vielseitig als Wohnblock oder Yacht eingesetzt werden kann. Wir sollten uns davon nicht abschrecken lassen, denn auch kleinere Varianten sind nicht zu verachten. Wie auch bei den Mangos testen wir die Beschaffenheit, indem wir ständig auf der Frucht herumdrücken. Kaufe einfach eine, die kaum Schimmel aufweist und nicht bereits tropft.

Für Typen, die Kiwis für Kartoffeln halten, könnte eine Papaya eine Nummer zu haarig zu sein. Denn dieses Obst sollte man tatsächlich wie eine Kiwi direkt aus der Schale löffeln. Dazu schneiden wir die Papaya der Länge nach auf und erfreuen uns an den dreißig Millionen schwarzen Kernen, die uns die Küche versauen. Diese solltest du mit einem Löffel vorsichtig fluchend raushebeln. Vorsicht: nicht Kerne mit Fruchtfleisch verwechseln. Die ausgelöffelte Schale kannst du als Stiftablage oder Gebissreinigerschale verwenden. Fun fact: Wusstest du, dass man zu einer Papaya auch tanzen kann?

WTF? Wie esse ich einen Granatapfel?

Kaum ein Obst eignet sich so gut für ein ordentliches Blutbad wie ein Granatapfel. Egal, wie man sich an das apfelförmige Ding, die manche als »Frucht der Götter« bezeichnen, heranwagt – es wird blutig enden. Auch mir persönlich ist es widerfahren, als ich aus reiner Neugier einen Granatapfel kaufte. Daheim angekommen, näherte ich mich dem Ding mit einem Löffel und sah wenige Minuten später wie das erste Opfer im einem Slasher-Movie aus. Im Netz kursieren dutzende Anleitungen, wie man möglichst ohne blutrote Saftspritzer an die heiß begehrten süßlich-sauren Kerne gelangt. Dieses weiße Zeug drum herum enthält viele Bitterstoffe, von daher sollten man das zuvor loswerden.

Manche Klugscheißer wollen sich nicht die Hände schmutzig machen und schlagen vor, den Inhalt einfach zu trinken, indem man eine Citruspresse verwendet. Das ist nur etwas für Waschlappen der Generation Smoothie und demzufolge nicht zu empfehlen. Andere rollen die Frucht kräftig über eine harte Oberfläche, damit sich die Kerne innen lösen. Beim Aufschneiden kann man diese leicht mit einem Löffel entfernen, was auch nicht wirklich spannend ist. Viel interessanter ist hingegen die Zombie-Methode, bei der man die Frucht einfach aufschneidet und anschließend gnadenlos in eine Hälfte hineinbeißt. Spart Make-up für den nächsten Zombiewalk oder Halloween!

LOL! Wie esse ich eine Pomelo?

Du wärst keine Ausnahme, wenn du versehentlich eine Pomelo kaufst, weil du ursprünglich eine Grapefruit wolltest. Nun hast du den etwas größeren Vertreter dieser Citrusfrucht-Gang daheim und hast keine Ahnung, wie das Ding zu schälen ist. Ein hilfreicher Hinweis ist, dass die Schale einer Pomelo deutlich dicker als die einer Mandarine ist, aber dafür weicher als die einer Kokosnuss. Die Pomelo-Frucht entstand durch eine mehrfache Kreuzung von Mandarinen und Pampelmusen – sozusagen ein Citrusmutant. Derzeit laufen Versuche, Pampelmusen mit Lychees und Marshmallows zu kreuzen, um daraus eine weniger stinkende Variante der berüchtigten Durian-Frucht zu kreieren.

Solltest du Erfahrungen mit Orangen haben, könnte eine Pomelo unter Umständen etwas für dich sein. Diese lässt sich nahezu gleich schälen wie die bekanntesten Zitrusfrüchte, die am besten mit Wodka schmecken. Wie bereits beschrieben ist die Schale nur geringfügig dicker, aber das dürfte mit einem effektiven Schneidegerät kein Problem darstellen. Wie bei vielen der unter anderem hier genannten Obstsorten vergeht einem meist der Appetit bereits aufgrund der anstrengenden Zubereitung. Für so einen Fall einfach ein Tetrapack O-Saft bereitstellen.

Was zum …? Wie esse ich eine Sternfrucht?

Die Sternfrucht trägt ihren Namen aufgrund ihrer Form und ist der direkte Nachfolger der Viereck- und der Tandemfrucht. Bei Kennern ist sie auch als Karambole oder Karambola bekannt. Verzweifelte Obstverweigerer schimpfen sie hingegen lieber Karambolage. Besonders Personen mit chronischem Nierenversagen sollten die Finger von diesem Obst lassen, da sie giftig wirken kann. Für alle Todesmutigen empfiehlt sich ein Genuss ohne viel Aufwand und Tamtam. Du brauchst sie weder schälen noch irgendwie bescheuert zurecht schneiden, damit du endlich satt werden kannst. Somit ist die Sternfrucht vielleicht ein exotischer Vertreter, aber dafür wunderbar leicht in der Handhabe. Im Grunde genommen ist SO easy zu verarbeiten, dass sie geradezu langweilig wirkt. Am besten, du widmest dich als neu bekennender Obst-Experte erst gar nicht dieser öden Gähn-Frucht, die einschläfernder als jede Folge von »Deutschlands schönste Bahnstrecken« wirkt. Und nun Machete raus und viel Spaß mit deinem nächsten Obst-Salat – samt Blut-Dressing.

Beitragsbild: #VeraFake - Deutschland und die Schadenfreude

#VeraFake – Deutschland und die Schadenfreude

Schadenfreude ist die schönste Freude. Das kann man nicht nur bei »Schwiegertochter Gesucht« beobachten, sondern auch am »neuesten Coup« von Böhmermann.

Deutsche lieben Trash. Sie jubeln es in die Höhe, um es dementsprechend fallen zu lassen. An kaum einem anderen Format lässt sich der deutsche Unterhaltungsgeschmack so sehr beobachten wie bei den derzeit typischen TV-Sendungen aus dem Hause RTL. Sei es das ‚Dschungelcamp‘ oder ‚Schwiegertochter gesucht‘ – hier werden aus C-Promis und Muttersöhnchen schillernde Medienstars, über die sich die Meute herrlich das Maul zerreißen kann. Nichts Neues, oder? Weiß eigentlich jeder. Das ZDF Neo Format ‚Neo Magazin Royal‘ mit dem gegenwärtigen Vorzeige-Rebellen Böhmermann war dennoch der Meinung, dass man diese Offensichtlichkeit ruhig noch einmal durchkauen sollte:

»Falls ihr das nach 10 Jahren immer noch nicht verstanden habt: die Kandidaten bei ‚Schwiegertochter gesucht‘ wissen nicht, worauf sie sich da einlassen und verstehen auch nicht, was RTL aus ihnen machen möchte. Nämlich Witzfiguren, auf deren Kosten man sich schön abends als ironischer Asi-Fernsehzuschauer amüsieren kann, um sein eigenes mickriges Selbstwertgefühl etwas aufzupolieren. Es geht nicht um Liebe bei ‚Schwiegertochter gesucht‘ – es geht um’s Geschäft.« Das waren die Worte von Jan Böhmermann bezüglich des eingeschleusten Kandidaten bei dem RTL-Format »Schwiegertochter gesucht«.

Für eine geile Story, geile Quote und geil viel Cash

Als ich diese Meldung und das dazugehörige Echo der Böhmermann-Jünger in den sozialen Medien sah, wunderte ich mich. Seit wann ist das denn etwas Neues, dass die Macher von RTL Personen vor die Kamera zerren, um sie wegen Quote und ertragreicher Werbeminuten bis auf die Knochen zu blamieren? Waren nicht bereits in den 90ern reihenweise Talkshows von morgens bis zum späten Nachmittag zu sehen, in denen genau diese Schadenfreude gepaart mit Voyeurismus zelebriert wurde? Liebe ZDF Neo Redaktion, bzw. lieber Böhmermann, diese Feststellung bringt mich zum Gähnen. Es ist mir zu einfach, zu offensichtlich und eigentlich auch nicht weiter der Rede wert. Wäre da nicht die beunruhigende Reaktion der aufgestachelten Böhmermann-Fans, die nach dem Erdogan-Eklat nun eh jede Regung ihres derzeitigen Helden frenetisch feiern. Dabei hätte seine Ansage auch wie folgt lauten können:
»Falls ihr Zuschauer es nach mehr als 10 Jahren immer noch nicht verstanden habt: ihr wisst nicht, worauf ihr euch da einlässt und versteht auch nicht, was wir Medien aus euch machen möchten. Nämlich Marionetten, auf deren Kosten wir uns schön den ganzen Tag amüsieren können, um unseren Kontostand etwas aufzupolieren. Es geht nicht um Aufklärung, Politik oder gar Satire bei unserem Format – es geht um’s Geschäft.«

Hashtag, wechsle Dich

Dass unter Umständen die gleichen Personen, die seit Jahren ihre Meinung mit dem Hashtag #SchwiegertochterGesucht kundtun nun einfach unter #VeraFake twittern, spielt bei dem »neuesten Coup«, wie manche Medien die Aktion betiteln, wohl keine Rolle. Die Öffentlich-rechtlichen freuen sich, dass sie den schwarzen Peter an RTL weitergeben können. Ein leichtes Opfer, da der Privatsender die furchtbare deutsche Fernsehlandschaft mit Casting-, Dating-, und Dschungelshows maßgeblich geprägt hat. Erfolgreich machte diese Formate nicht der Sender selbst, sondern die Zuschauer. Selber schuld! Deutschland liebt es, sich über andere zu erheben, mit den Zeigefinger auf jemanden zu zeigen. Frei nach dem Motto »WAS MACHST DU DENN DA? WIE PEINLICH! DU BIST EIN VOLLIDIOT UND VERSAGER« formen die einzelnen Sender und ihre Formate unsere Moral- und Wertvorstellungen. Um bei den Shows von RTL zu bleiben, geben diese Sendungen seit Jahren den Ton an, was nun als »asi« gilt. Dauerbrenner wie das Dschungelcamp dominieren schon lange die Schlagzeilen, die am nächsten Morgen zu lesen sind – und auch häufig unsere Gespräche. Es vergeht kaum eine Staffel eines typischen RTL-Formats, welches nicht am nächsten Tag im Büro oder sonstwo angesprochen wird. Ich stelle mir die Frage, ob es nun genau die gleichen Leute sind, die jetzt Böhmermann feiern und zitieren, obwohl sie jahrelang schadenfroh vor dem TV saßen, um Beate scheitern zu sehen.

Schadenfreude: Trashige Trittbrettfahrer

Das Wort »Schadenfreude« gibt es in der englischen Sprache nicht – und wurde wie »Kindergarten« einfach übernommen. Vielleicht ist das ein typisch deutsches Phänomen, sich über andere zu erheben und über diejenigen zu lachen, die Schaden nehmen. Facebook und Co. machen es einfach als je zuvor. Wie gesagt, Deutschland liebt Trash. Anders kann ich mir den Erfolg diverser TV-Formate und Verkaufsschlager wie »Schnappi, das kleine Krokodil« nicht erklären. Wenn ein Deutscher etwas richtig scheiße findet, so kauft und feiert er das anscheinend dennoch. Natürlich immer mit einer ordentlichen Portion Ironie bzw. Sarkasmus, um das – wie war das? – eigene mickrige Selbstwertgefühl etwas aufzupolieren. So verkehrt war diese Ansage bei Neo Magazin Royal gar nicht. Nur geht es dabei nicht nur um die berühmt-berüchtigten Sendungen, sondern eher um die gesamte deutsche Unterhaltungsbranche. Dazu gehören auch Böhmermann und Co. Mit einer ironischen Einstellung kann man sich schützen und gleichzeitig andere abwerten. Wenn RTL ihre Quotenbringer offensichtlich jahrelang verarscht und das ZDF nun den angeblichen Verursacher reinlegt, so ist den Leidtragenden auch nicht geholfen. Im Gegenteil. Das ist pure Trittbrettfahrerei, das sichert nicht nur Beate bzw. Böhmermann die Quote, sondern nährt auch die typisch deutsche Schadenfreude.

Beitragsbild: Vergebene Männer werden zu Pussies

Vergebene Männer werden zu Pussies

Vergebene Männer müssen sich so manchen Vorwurf gefallen lassen. Weichei, Pussy, Waschlappen. Alles nur, weil er gerne den Morgenmantel der Freundin trägt?

Männer sind unergründbar und muss man nicht verstehen. Zumindest behaupten das betroffene Frauen, die ab und zu Zeit mit Männern verbringen. Das klassische Beispiel wären jene Typen, die zu Beginn einer Beziehung zum mannshohen puscheligen Glücksbärchen mit Zuckerguss mutieren. Zuvor eroberten sie ihre Herzdame, indem sie eine chauvinistische Lässigkeit vor sich her trugen. Nach wenigen Tagen verschenken sie Kuscheltiere, schauen freiwillig eine Staffel Grey’s Anatomy und nennen ihre Freundin »Schnupsipups«. Seine Auserwählte würde bei so einem süßen Verhalten von ihrem verliebten Männlein niemals auf die Idee kommen, ihn als Pussy oder Weichei zu bezeichnen. Das übernehmen die entnervte Freundes- und Bekanntenkreise, die bereits Karies bekommen, wenn beide grinsend debil nebeneinander hocken.

Männer, die auf fette Ziegen beharren

Praktisches Beispiel. Der coole Jochen mochte Fußball, Motorräder und Bier. Er lebte das Klischee und plante noch lange nicht, in irgendeiner Form seriöser zu werden. Dumm nur, dass ihm Saskia über den Weg lief und ihm den Kopf verdrehte. Nach einem Quickie auf einer Motorhaube war es um ihn geschehen. Die sonst unverzichtbare Sonnenbrille tauschte er gegen die rosarote Brille ein. Er ist nun »Jochibär« und war fortan nur noch in Begleitung von Saskia, pardon, »Sassimaus« gesehen. Auch sonst verhält er sich auffällig, als hätten ihn Außerirdische entführt und sein Hirn gegen einen Muffin ausgetauscht.
Plötzlich geht er ins Ballett, streichelt fette Ziegen im Zoo und macht ÜBERALL Selfies – mit Sassimaus. Die uralte Jeans, die er manchmal drei Wochen am Stück trug, tauschte er gegen ein neues und angesagtes Modell mit noch mehr Löchern aus. Sein Bart wuchert nicht mehr wie ein außer Kontrolle geratenes Experiment vor sich hin, sondern sieht verdächtig nach Body Shaver aus; darüber hinaus duftet er nach nach einem Vanille-Mandel-Shampoo und fühlt sich voll flauschig an. Wenn er sich mal selbst einen Tomaten-Rucola-Salat zubereitet, summt er manchmal Ed Sheeran Songs. Jochen ist ein vollkommen neuer Mensch, nicht einmal seine Mutter erkennt ihn wieder. An allem ist die neue Freundin schuld: die und ihre luschigen Badekugeln, Partner-Tattoos und die grotesk vollständige Disney-Sammlung!

Wahrscheinlich verdrehen viele Frauen bei diesen Aufzählungen die Augen. Sexistisch und oberflächlich. Nur weil ein Mann lieber Salat schleudert, als ein Steak auf den Grill zu werfen, soll er direkt unmännlich sein? Eine Pussy? Dabei sind es ironischerweise selten die Kerle, die nach Vanille-Mandel-Shampoo riechende Männer verurteilen. Die wissen nämlich, wie es in einer Beziehung ablaufen kann. Wenn hier jemand einen Mann eine Pussy schimpft, dann sind es meist Frauen.

Keine Runde für manipulative Biester

Sicher, die meisten Männer legen in einer Beziehung zu – an Gewicht. Ein Grund mag sein, dass sie für Beischlaf nicht mehr so viel Drinks ausgeben müssen. Ein realistischer Grund wird aber gewiss in der Sicherheit liegen, dass sie so akzeptiert werden, wie sie sind. Doch ein Mann ist ein von Haus aus unsicheres Wesen, deshalb neigt er zu dummen Aktionen. Zum Beispiel die Adaption von Eigenschaften, die er an seiner Partnerin mag. Anstatt weiterhin den ganzen Tag Playstation zu zocken, installiert er Quizduell und Candy Crush, um ein weiteres Gesprächsthema mit seiner Freundin zu finden. Auf der Gegenseite soll es auch Kerle geben, welche auf die Meinung ihrer Partnerin pfeifen. Laut meiner Erfahrung haben die aber nur nie gelernt, andere Frauen neben ihrer Mutter zu akzeptieren.

Apropos Weicheier. Wie gesagt, bisher erlebte ich nur Kritik aus den Reihen der Frauen, wenn ein Mann sich in einer Beziehung wandelt. »Du hast nie Zeit für Bier!« wäre der schlimmste Vorwurf, den ein Mann in so einer Situation seinem vergebenen Kumpel machen würde. Frauen hingegen sind ganz aus dem Häuschen und machen sich über Pärchen-Profilbilder lustig. Hier ist von simpler Eifersucht auszugehen, denn Frauen ertragen es wie bekannt nicht, wenn Geschlechtsgenossinnen mehr Spaß haben, als sie selbst. Aus diesem Grund wird der Typ zur Pussy erklärt und seine Freundin zum manipulativen Scheusal degradiert. Dieser klassischen Stutenbissigkeit gekoppelt mit Vorwürfen  kann man als Mann kaum etwas entgegenwirken. Um sich dann doch wieder ein Stück männlicher zu fühlen, trinken sie vermehrt Proteindrinks – mit Vanillearoma.

Klischees auf den Scheiterhaufen

Es gibt leider keinerlei brauchbare Studien, die Gründe aufweisen, warum vergebene Männer zu Pussies werden. Möglicherweise wurden sie es nie, sondern waren es schon immer; also Personen, welche die Grenzen zwischen »typisch männlich« und »typisch weiblich« sprengen. Die mit dieser Rolleneinteilung im Alltag weitaus weniger anfangen können, als ihnen anerzogen oder beigebracht wurde.
In Zeiten, in denen sich Frauen zunehmend über verweichlichte Männer empören, während an anderer Stelle über Sexismus in der Werbung debattiert wird, bleiben wir Bartträger ratlos zurück. Deshalb mein persönlicher Ratschlag, um sich gegen Weicheier-Vorwürfe zu wehren: werft die fette Ziege auf den Grill, rasiere sie vorher mit dem Body Shaver, wasche Deine Haare mit ihrem Blut, singe dabei laut »Thinking Out Loud« und macht ein Selfie davon. Eure Freundinnen werden euch schon verstehen.

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Sommerhits, die wir alle hassen

Kein Sommer ohne Sommerhits. Insbesondere die wärmste Jahreszeit verleitet die Unterhaltungsbranche dazu, dämlichste Stücke auf uns zu hetzen – woof!

Der Sommer bietet eigentlich genug Gründe, diese Jahreszeit in Grund und Boden zu hassen. Angefangen von den unerträglichen Temperaturen bis zu den Überschuss an nackter Haut, die schwabbelnd und miefend an einem vorbei geschleppt wird. Doch gibt es da noch das alljährliche Ohrmuscheldesaster namens »Sommerhit«, welches einem zu jeder unpassenden Gelegenheit vorgedudelt wird. Sei es im Aufzug, in der Warteschlange oder im Stau – ein Song pro Jahr schafft es, sich in Sachen Eintönigkeit und Idiotie über alle anderen hinwegzusetzen. Die meinungsmachenden Medien verpassen diesem Titel den passenden Stempel, damit auch jeder weiß, was er beim Eisschlecken für einen Soundtrack hören sollte. Solch ein Sommerhit markiert möglicherweise den Startschuss für den nahenden Urlaub und setzt dabei nicht unerhebliche Mengen an Endorphinen frei. Vielleicht ist das der Grund, warum wir wie von Sinnen spontan Macarena tanzen wollen. Oder die Sonne macht uns balla-balla. Wie dem auch sei, hier sind zehn einschlägige Sommerhits, die viele abgrundtief hassen. Zumindest diejenigen, die noch Monate auf ihren Urlaub warten müssen.

Die 10 schlimmsten Sommerhits aller Zeiten

Los del Rio – Macarena

Bereits der erste Titel garantiert Sehnsucht nach einem baldigen Wintereinbruch. Zwei ältere Herren aus Villarriba bzw. Villabajo setzten sich mit diesem unverständlichen Tanz wochenlang an die Spitze der Charts. Der Song wurde Mitte der 90er so populär, dass er dazu verwendet wurde, grobmotorische Kinder zu motivieren. 2016 sieht man die Folgen dieses aufgezwungenen Modetanzes. Die Leute starren verschämt auf ihre Bildschirme und gucken lieber anderen beim Blamieren zu – zum Beispiel bei »Let’s Dance«.

Fool’s Garden – Lemon Tree

Warum dieser Song es jemals an die Spitze der Top-Ten schaffte, wird ein Rätsel bleiben. Ein recht untypischer Sommerhit für die 90er, da hier weder Holländer oder austauschbare Rap-Parts eingesetzt wurden. Der Sänger der Band, Peter Freudenthaler, gab in einem Interview an, dass er den Text innerhalb von 20 Minuten geschrieben hat – während er auf seine Freundin wartete. Wäre sie mal Zigaretten holen gegangen und nie wieder gekommen.

Baha Men – Who Let The Dogs Out

Wow. Dieser Machwerk ist in einigen Listen sogar als »Schlechtester Song aller Zeiten« (u. a. Rolling Stone Magazin) vertreten und somit auch unverzichtbar für Miesepeters. Ein Song, der herausfordert. Während die meisten Leute diesen Titel hoffentlich nur ironisch gebrauchen, erfreut er sich bei mancher zugedröhnter Masse als Anheizer. Aber was will man von Leuten erwarten, die aus Eimern trinken. Veröffentlicht wurde der Song im Jahr 2000. Heutzutage würde der nicht mehr funktionieren, da Katzen über das Internet die Welt erobert haben.

LFO – Summer Girls

Dieser vermeintliche Sommerhit ist zum Glück so unbekannt, dass ich nur einen 30 Sekunden Clip fand. Reicht!

Kid Rock – All Summer Long

Warren Zevon und Lynyrd Skynyrd stehen Pate für die sommerliche Katastrophe dieses Rock-Rappers, der mal mit Pamela Anderson verheiratet war. Der Song beschreibt das gern zitierte amerikanische Sommergefühl: Sex, Drugs and Rock’n’Roll … dabei wissen wir alles, dass es Trump, Guns and KFC heißen müsste. Der Song stellt unweigerlich unter Beweis, dass man große Musiker nicht covern sollte. Wahrscheinlich sind die Ähnlichkeiten zu den beiden Song-Vorbildern so groß, dass die sommerlich angesoffene Meute den Unterschied kaum bemerkt.

Katrina & The Waves – Walking On Sunshine

Warum habe ich diesen Song im Ohr, wenn ich mir vorstelle, wie nerdige Mädchen mal einen drauf machen wollen? Dieser unerträgliche HAPPYHAPPYHAPPY Song genießt einen unvergleichbaren Ruf, sodass er in zahlreichen Filmen und Serien bis zum Abwinken herunter genudelt wurde. Zum Beispiel in dem Familienfilm »American Psycho« und »Futurama«. Frontfrau Katrina Leskanich kann übrigens nicht auf Sonnenschein laufen, alles nur Fake.

Loona – Bailando

Okay, hier sind sie endlich – die Holländer. Die haben in der Dekade des Eurodance so viele Zumutungen in die deutschen Charts geschleust, dass ich damit locker diese Liste füllen könnte. Da es zu diesem Song gar nicht so viel mehr zu sagen gibt, möchte ich an dieser Stelle berichten, dass ich nahezu alle frühen Tanzschritte von DJ Bobo perfekt mittanzen kann – obwohl er nicht einmal aus Holland stammt.

Crazy Town – Butterfly

Versetzen wir uns in das Jahr 2000 zurück, als die Plattenbosse versuchten, neben Hip Hop das Genre »Nu-Metal« populär zu machen. Dazu behalfen sie sich mit bunt tätowierten und durchgestochenen Emo-Boys, die man heutzutage höchstens in der Nähe eines Bahnhofsklos antreffen würde. Tattoos und Piercings waren noch nicht so verbreitet, als das One-Hit-Wonder Crazy Town den Dorfdisco-Hit Butterfly veröffentlichte; drum war es nahezu Pflicht, in diesem Sommer all die frischen Löcher und Stempel zur Schau zu stellen. 16 Jahre später erinnern sich lauter noch jung gebliebene Mütter an ihre erste Komasaufen-Parties, zumindest teilweise.

Brian Hyland – Itsy Bitsy Teenie Weenie Yellow Polka Dot Bikini

Das Schlimmste an diesem Stück ist definitiv die Gefahr eines Ohrwurms. Die geistreichen Lyrics brennen sich schlimmer ins Hirn ein als jeder Sonnenstich. Da die deutsche Unterhaltungsbranche schon immer einen Hang zum Sadismus hatte, nahm die Gruppierung Club Honolulu mit »Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strandbikini« (man beachte die feinen Unterschiede) eine ebenso widerliche eingedeutschte Fassung auf. Da wünscht man sich ja fast einen Burkini!

Snow – Informer


A leaky bum-bum there! And farmer, you know your son he looky like a whale! But me born and raised in Ithaca! I lick your bum-bum now! Niemand verstand auch nur ein Wort, was der kanadische Knast-Rapper Snow im Sommer 1993 von sich gab. Bis auf Jim Carrey.

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Viraler Schwachsinn: Die Löffel-Liste

Unverzichtbare Erlebnisse zum Abhaken, bevor man stirbt bzw. den Löffel abgibt – die sogenannte Bucket List. Totaler Unfug oder Leitfaden zum Glück?

Listen sind angesagt und eine besondere geistert seit einiger Zeit durch das Netz. Die Bucket List. Frei übersetzt ins Deutsche bekannt als die Löffel-Liste. Abgeleitet ist diesem schmissige Begriff vom umgangssprachlichen »den Löffel abgeben«. Was würde man noch gern erleben vor seinem Tod, seinem 50. Geburtstag oder der nächsten Monatsblutung? In Listenform zum Abhaken wird dies gerne, für alle sichtbar im Netz, zelebriert.Keine Liste gleicht der anderen, da alle Menschen unterschiedlich schwachsinnige Vorstellungen davon haben, was sie angeblich glücklich machen würde. Bestimmte Städte besuchen, Helikopterflüge, Museen, erstklassige Restaurants, shoppen in NY, Promis persönlich treffen …

Glück zum Abhaken

Was einem niemand sagt ist, dass dies sicher tolle Erfahrungen sind, war man jedoch vorher nicht glücklich, wird man es danach auch nicht sein. Allein die Vorstellung Glück über eine Liste von Erfahrungen erarbeiten zu können, scheint verlockend. Man erliegt gerne dieser Idee, da sie einfach umzusetzen klingt. Verführerisch: Statt sich mit der zerstrittenen Familie zu versöhnen, stellt man eine Liste von Städten ins Internet, die man besuchen möchte vor seinem Tod. Schafft man es alle Punkte abzuhaken, ist das Lebensziel erfüllt und man kann glücklich sterben. Wirklich?

Die ultimative Dark-Bucket-List

Eine dunkle Version der Bucket List, die einen wirklich glücklich machen würde, würde niemand ins Netz stellen und stolz nach und nach abarbeiten. Die wäre nämlich wahlweise peinlich oder hässlich. Dafür würde sie wirklich glücklich machen.

  • Aufhören zu Saufen und danach die eigene Frau zu verprügeln
  • Jeden Tag ein ernst gemeintes Kompliment aussprechen, statt nur nörgelnd »Mahlzeit« über den Rand des Kaffeebechers zu nuscheln
  • Endlich den persönlichen »Happy Place« finden und regelmäßig aufsuchen
  • Das Geld, welches für die Spielhölle geplant war, einfach einem Obdachlosen in die Hand drücken und stattdessen nach Hause gehen
  • Statt wie bisher hupend auf der Vorfahrt zu bestehen, im Straßenverkehr vorlassen
  • »Nein« sagen, ohne schlechtes Gewissen
  • »Ja« sagen, ohne Angst
  • Sich einen Monat über nichts und niemanden beschweren
  • Helfen, ohne Dank/Geld/Anerkennung zu erwarten
  • Ein Jahr lang auf Emoticons verzichten und statt den hässlichen gelben Grimmassen schreiben was man fühlt
  • Den Freundeskreis aussortieren
  • Sich selbst lieben (das trauen sich die wenigsten)

So, genug des Hippie Geschwafels. Natürlich benötigt niemand der Leser dieses Blogs eine Dark-Bucket-List, da wir ja alle perfekt sind und uns zum Glück nur noch ein paar Urlaubsziele fehlen.

Ich trinke jetzt weiter meine viel zu warme Cola und blinzle in die Sonne zu meinem Lieblingslied. Scheiß auf Listen. DAS ist Glück.