Autor: Oliver Peters

Dinge, die ich nicht verstehe: Augenbrauen

Dinge, die ich nicht verstehe: Augenbrauen

Lydia trägt sie schmal, Mareike lieber buschig. Jennifer zeichnet nach und Moni hat Schiss, mit Theo Waigel verglichen zu werden. Böhmische Dörfer. Augenbrauen, oder treffender die Obsession bezüglich Augenbrauen begreife ich nicht. Muss ich eventuell auch nicht? Selbst darüber bin ich mir nicht im Klaren. Ähnlich verdutzt reagierte ich letztens beim Friseur meines Vertrauens, als ich gefragt wurde: »Und? Augenbrauen auch?« Panik machte sich breit. Immer grauer? Okay! Haare aus Ohren und Nase? Meinetwegen. Aber jetzt soll etwas mit meinen Augenbrauen nicht stimmen? Verrückte Zeiten.

Beitragsbild: Raclette im August

Raclette im August

Manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen. Andere mampfen hemmungslos Raclette im August. Hier sind lose Anweisungen für eine Eskalation. Wage das Unmögliche. Grüße einen Fremden. Bestelle eine Mahlzeit im Restaurant, die du als Kind gehasst hast. Schenke dir selbst einen Strauß Blumen, der dir auf den ersten Blick überhaupt nicht gefällt. Gestehe deine Liebe für belanglose Pop-Musik. Verlasse alle WhatsApp-Gruppen mit dem Mic-Drop, dass du niemanden in der Gruppen je leiden konntest. Lies ungeniert ein Buch über Inzest im ÖPNV und markiere wahllos Stellen mit dem Stift. Versage im Escape-Room und gib den nachfolgenden Teams Tipps. Gehe mit einer Kakerlake Gassi – angeleint, versteht sich. Twerke wahllos Gäste auf einer Hausparty an. Gehe in die Angezogen-Sauna. Kündige dein Sparbuch plus Bausparvertrag und verschwende dein Geld am Kaugummiautomaten. Schäle eine Banane, werf das Innere weg und mampfe den Rest. Hohle Erde, Parkplatz-Sex Erzähle deinen Mitmenschen, wie glücklich du bist. Benenne Alexa oder Siri nach deinem Partner/deiner Partnerin und warte auf die Eskalation. Verzehre eine Elefantenrüsselmuschel ohne zu kotzen. Werde Kleinkrimineller, indem du containern …

Beitragsbild: Wie ein gekritzelter Flamingo die Welt zerstörte - Künstliche Intelligenz

Wie ein gekritzelter Flamingo die Welt zerstörte

Vielleicht ist nicht jedem geläufig, dass uns eines Tages die Maschinen auslöschen werden. Dabei klingt es doch logisch, oder? Künstliche Intelligenz, kennt man aus jedem zweiten Sci-Fi-Film. Was aber noch viel weniger Leute wissen: Um unser Ableben zu beschleunigen, müsst ihr perfekte Flamingos zeichnen. Hand aufs Herz: wir machen einen auf Leo und Kate. Posieren albern auf dem Deck der Titanic herum, obwohl wir ganz genau wissen, dass wir theatralisch absaufen werden. Voll gespoilert zappen wir zehn Minuten durch alle Nachrichtensender zappen, bis der letzte Optimist seinen Hut an den Nagel hängt. Und sich selbst direkt daneben. Klimawandel! Supervirus! Bruce Willis verpatzt die Sprengung des Asteroiden! Jedenfalls scheint das Ende der Erde gewiss und rückt immer näher, doch wir sind mit dem Feiern noch lange nicht durch. Fünf vor Zwölf, aber wir lassen noch einmal die Sektkorken knallen. Sie kennen dein Passwort (Haustiername123) und deinen Warenkorb In Sachen Weltende ließ ich einen der üblichen Verdächtigen außer vor: die künstliche Intelligenz. Trotz »Terminator«, »HAL« und Co. schleppen wir unser schlimmstes Unglück unmittelbar in Form von technischen …

Beitragsbild: Die Antwort auf alle Fragen: Babyfoto

Die Antwort auf alle Fragen: Babyfoto

Abseits dieses Blogs bin ich zuweilen ein recht umgänglicher Mensch, trenne Müll, gehe zur Wahl und furze nicht in Aufzügen. Wider Erwarten überkommt mich sogar ab und zu eine Welle der Nächstenliebe, in der via Smartphone zum Geburtstag gratuliere oder einfach so frage: Hey, wie geht’s? Und was bekomme ich als Antwort? Kein Kommentar zum Befinden, kein »Wessen Nummer ist das?«, sondern ein … Babyfoto.

Leichen im Keller bzw. Ärsche auf dem Handy

Leichen im Keller bzw. Ärsche auf dem Handy

In der deutschen Film- und Fernsehunterhaltung genießen Talkrunden einen besonderen Stellenwert. Täglich schwafeln und fachsimpeln gefragte Menschen in der Flimmerkiste um die Wette – und wir Zuschauer kleben an ihren Lippen. Möglicherweise liegt es an unserer typisch deutschen Schadenfreude, der Drang den berüchtigten roten Knopf zu drücken. Wiki beschreibt diese Emotion als die »Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer«. Passt hinsichtlich des aktuellen Filmwerks »Das perfekte Geheimnis« aus der Feder von Bora Dağtekin wie die Faust aufs Auge. Man möchte im Kino aufschreien: »Alle scheiße! Außer Mutti. Besonders die Kerle!«

Titel: Neulich bei den anonymen Plastikfreunden

Neulich bei den Anonymen Plastikfreunden

Aufmerksam wurde ich auf diese Veranstaltungen auf den üblichen Weg: Filterblase, sprich Social Media. Überrascht über die regen Followerzahlen erkundigte ich mich nach dem Ort für das nächste Treffen und ob ich einfach mir nichts dir nichts vorbeischauen könnte. Konnte ich! Musste mich halt nur zu der angekündigten Uhrzeit vor der lokalen IKEA Filiale einfinden. Warum IKEA? Weil jeder Teilnehmer bei einem spontanen Bedürfnis nach Plastik (und nur im Notfall!) schnell im Bällebecken Beruhigung finden kann.

Beitragsbild: Es wird Arschlöcher geben

Es wird Arschlöcher geben

Ein kleines Beruhigungsmittel in Textform an mich selbst: du kannst es drehen und wenden, wie du möchtest – es wird immer und überall ein absolutes Arschloch geben. Es wird dir ins Gesicht lügen und schlimmstenfalls nehmen, was dir lieb ist. Vielleicht reißt es dir gar das Herz raus und hinterlässt bleibende Schäden. Egoismus ist eine Motivation, nicht selten der Treibstoff; es macht ein solches Arschloch aus. Solche Gestalten sind selbstsüchtig, rücksichtslos, habgierig, träge und weisen letztlich jede Verantwortung von sich. Zugeben, dieser Absatz liest sich, als hätte ich ordentlich eins auf die Mütze bekommen. Als ob ich in Selbstmitleid zerfließen würde und die Gelegenheit nutzen möchte, ordentlich Frust abzulassen. Teilweise richtig. Zusätzlich ziehen mich die Erzählungen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis runter, die zwangsläufig auch an Arschlöcher geraten sind. Wie geschrieben, diese Zeilen sollen eine Art friendly reminder darstellen. Sie werden jedem begegnen, aber alleine diese Erkenntnis kann deren Einfluss schwächen.

Beitragsbild: »Denk mal drüber nach« waren seine letzten Worte

»Denk mal drüber nach« waren seine letzten Worte

Oder ihre letzten Worte. Für die folgende Story absolut schnuppe. Neulich bestaunte ich einen Eklat in einer Facebook-Gruppe, zu dem Popcorn gut gepasst hätte. Die Emotionen kochten über und einige der Namen beteiligten sich eifrig, ungezähmt – und vor allem unaufgefordert. Kennt man alles. Dafür gibt es schon lange ein Wort, welches wortwörtlich übersetzt höchst unangenehm klingt: Shitstorm. Wieso und weshalb es jedoch zur gemeinschaftlichen Empörung im Netz kam, soll an dieser Stelle eine untergeordnete Rolle spielen. Was mich beim Lesen der aufgewühlten Statements weitaus mehr faszinierte war eine abschließende Formulierung, die erstaunlich oft genutzt wurde. Denk mal drüber nach. Ein gezogener »Schlussstrich«, ein signalisierendes »Basta« oder eine Drohung, dass die »Schotten dicht gemacht« wurden. Denk mal drüber nach. Das ultimative Fazit, dem nichts mehr hinzuzufügen ist, Widerrede vom Absender unerwünscht.

Beitragsbild: Wenn andere Leute deine Musik scheiße finden

Wenn andere Leute deine Musik scheiße finden

Danke, danke, danke! Ich kann Dir nicht genug danken, verehrter Erfinder des Kopfhörers. Ohne Dein Geschenk wäre die Welt ein ziemlich lauter, ein unerträglicher Ort. Nicht auszudenken, wenn ich mir jede Lärmbelästigung, die manche ernsthaft »Musik« nennen, antun müsste! Eigentlich wollte ich Robert loben. Dufter Kerl! Ruhige Erscheinung, gibt ab und zu eine Fassbrause aus, total vertrauenswürdig. Geht selbst mitten in der Nacht nie bei Rot über die Straße, ein Ehrenmann, ein Bro-Bert! Ich persönlich hätte Robert mein Facebook-Passwort anvertraut, meinen Erstgeborenen nach ihm benannt oder wenigstens seinen Namen als Tattoo getragen. Aber so sollte es nie kommen, da ich mich massiv in ihm täuschte. Dieser Mann hört frei von jeder Ironie Ed Sheeran. Ich wiederhole: ED SHEERAN. Über Geschmack lässt sich (nicht) streiten Konnte ja auch niemand ahnen, dass Robert einen so beschissenen Musikgeschmack hat. Spätestens als er mit den Worten drohte »Ich muss dir ein Lied vorspielen – das wirst du lieben!«, hätte ich ohne zu Zögern aufstehen und gehen sollen. Wegrennen, laut LALALALA trällern und dabei die Lauscher zuhalten. Stattdessen grinste ich …

Beitragsbild: Es muss nicht immer Kevin oder Mandy sein Filmrezension »Der Vorname«

Es muss nicht immer Kevin oder Mandy sein Filmrezension »Der Vorname«

Der Film »Der Vorname« basiert auf einem Theaterstück der Messieurs Alexandre de La Patellière und Matthieu Delaporte. Bereits 2012 gab es eine französische Verfilmung, die auch in deutschen Programmkinos lief. Sönke Wortmann schafft es mit seiner Neuverfilmung, aktuelle Strömungen und Themen, die unsere Nachrichten und Kaffeepausen beherrschen, zielsicher und gekonnt einzubauen. Ich hätte nie gedacht, dass mich eine deutsche Komödie mal wieder zum Lachen bringen kann, aber das schaffte »Der Vorname« mehr als einmal. Des Weiteren hatte ich einen großen Vorteil während der Vorstellung: ich hatte keine Ahnung, worum es in dem Stück/Film geht. Aus diesem Grund empfehle ich jedem, der sich für »Der Vorname« von Sönke Wortmann interessiert, von Spoilern und Trailern großzügig Abstand zu halten. Je weniger man weiß, desto besser. Macht es am besten wie bei neuen Folgen von Game of Thrones: Facebook meiden, nicht mehr mit Mitmenschen sprechen, Augen tagsüber ebenfalls geschlossen halten. Diesen Trailer am besten ignorieren!