Alle Artikel in: Freizeit

Frei-zeit

Substantiv [die]

die Zeit, die einem außerhalb der Arbeitszeit zur freien Gestaltung verbleibt.
„In seiner Freizeit treibt er Sport.“


Die Freizeit beschreibt all die furchtbaren Dinge, die einem nach der Arbeit widerfahren können. Die Möglichkeiten scheinen hier unbegrenzt, da die Freizeitgestaltung – und somit das Unglück – für jedermann frei wählbar scheint. Selbst in den eigenen vier Wänden ist man nicht sicher.

Beispiele für Themen in dieser Rubrik:

Lebensmüde Hobbies, die nicht euch sondern auch eure Umwelt nachhaltig deprimieren
Kulturelle Ernüchterungen, von denen man sich vorher mehr versprach
Feier- und Gedenktage, die man besser schon im Kalender ignoriert hätte
Wein, Weib und Gesang – oder eher Fressen, Saufen und YouTube
Filme, Bücher, Musiken, die Dich zum Schlechten veränderten

Beitragsbild: Lasst uns aufhören, Trash zu feiern

Lasst uns aufhören, Trash zu feiern

Am 14. September 1992 wurde im deutschen TV ein neues Zeitalter eingeleitet. Hans Meiser lud zum Nachmittagstalk ein, ein Sendeformat in denen ein halbes Dutzend Menschen eingeladen wurden, um über ein bestimmtes Thema zu reden. Das Format war dermaßen erfolgreich, dass es übertrieben viele Nachahmer gab. Die Fernsehlandschaft war von morgens bis zum frühen Nachmittag vollgestopft mit Bärbel, Arabella, Oliver und Johannes.

Beitragsbild: Action 52: Büroklammern zum Abballern

Action 52: Büroklammern zum Abballern

Will man einen gelungenen Abend mit Freunden verbringen, so hat man die Wahl zwischen zwei Möglichkeiten. Entweder legt man den guten alten Scheiß von damals auf, oder schaut kultigen Trash zum Ablachen. Richtig schlechte Filme, die so unerträglich mies sind, dass sie geradezu genial wirken. Aber es müssen nicht immer Filme sein, besonders PC- und Videospiele können schlecht, frustrierend und nervig sein. So grauenvoll, dass sie wieder Kult sind.

Titel: Lassen Sie mich durch, ich bin Skeptiker!

Lassen Sie mich durch, ich bin Skeptiker!

Das Internet hat neben der Suche nach Informationen und Pornos eine besonders effektive Befriedigung unserer Bedürfnisse parat: Besserwisserei in sämtlichen Bereichen. Egal, ob es um die Themen Politik, Fußball, Epidemien, Nahrung, Religion, Promis oder weiß der Geier geht, im digitalen Netz kann jeder seine Meinung kundtun und so lange in den sozialen Medien debattieren, bis es passt. Das Wichtigste: Egal, wie absurd die eigenen Argumente auch sein mögen … man hat gefühlt im jeden Fall recht.

Titel: Guilty Pleasures: Einladung zum Fremdschämen

Guilty Pleasures: Einladung zum Fremdschämen

Dialoge waren gestern, wir feiern Monologe. Lade deine Haustiere in die Gallerie, poste den bösen Kommentar zu Andreas Scheuer und spacke auf TikTok ab. Wir haben so wenig Bock auf ein Miteinander, dass wir lieber Podcasts hören, als selbst ein Gespräch anzufangen. Wenn man permanent im Selbstgespräch ist, gibt man eventuell leichter die eine oder andere Schwäche zu: Guilty Pleasures. Was das sein soll? Ein heimliches Vergnügen oder Laster, welches meist zu peinlich ist, um es zuzugeben.

Dinge, die ich nicht verstehe: Augenbrauen

Dinge, die ich nicht verstehe: Augenbrauen

Lydia trägt sie schmal, Mareike lieber buschig. Jennifer zeichnet nach und Moni hat Schiss, mit Theo Waigel verglichen zu werden. Böhmische Dörfer. Augenbrauen, oder treffender die Obsession bezüglich Augenbrauen begreife ich nicht. Muss ich eventuell auch nicht? Selbst darüber bin ich mir nicht im Klaren. Ähnlich verdutzt reagierte ich letztens beim Friseur meines Vertrauens, als ich gefragt wurde: »Und? Augenbrauen auch?« Panik machte sich breit. Immer grauer? Okay! Haare aus Ohren und Nase? Meinetwegen. Aber jetzt soll etwas mit meinen Augenbrauen nicht stimmen? Verrückte Zeiten.

Leichen im Keller bzw. Ärsche auf dem Handy

Leichen im Keller bzw. Ärsche auf dem Handy

In der deutschen Film- und Fernsehunterhaltung genießen Talkrunden einen besonderen Stellenwert. Täglich schwafeln und fachsimpeln gefragte Menschen in der Flimmerkiste um die Wette – und wir Zuschauer kleben an ihren Lippen. Möglicherweise liegt es an unserer typisch deutschen Schadenfreude, der Drang den berüchtigten roten Knopf zu drücken. Wiki beschreibt diese Emotion als die »Freude über das Missgeschick oder Unglück anderer«. Passt hinsichtlich des aktuellen Filmwerks »Das perfekte Geheimnis« aus der Feder von Bora Dağtekin wie die Faust aufs Auge. Man möchte im Kino aufschreien: »Alle scheiße! Außer Mutti. Besonders die Kerle!«

Titel: Neulich bei den anonymen Plastikfreunden

Neulich bei den Anonymen Plastikfreunden

Aufmerksam wurde ich auf diese Veranstaltungen auf den üblichen Weg: Filterblase, sprich Social Media. Überrascht über die regen Followerzahlen erkundigte ich mich nach dem Ort für das nächste Treffen und ob ich einfach mir nichts dir nichts vorbeischauen könnte. Konnte ich! Musste mich halt nur zu der angekündigten Uhrzeit vor der lokalen IKEA Filiale einfinden. Warum IKEA? Weil jeder Teilnehmer bei einem spontanen Bedürfnis nach Plastik (und nur im Notfall!) schnell im Bällebecken Beruhigung finden kann.

Beitragsbild: »Denk mal drüber nach« waren seine letzten Worte

»Denk mal drüber nach« waren seine letzten Worte

Oder ihre letzten Worte. Für die folgende Story absolut schnuppe. Neulich bestaunte ich einen Eklat in einer Facebook-Gruppe, zu dem Popcorn gut gepasst hätte. Die Emotionen kochten über und einige der Namen beteiligten sich eifrig, ungezähmt – und vor allem unaufgefordert. Kennt man alles. Dafür gibt es schon lange ein Wort, welches wortwörtlich übersetzt höchst unangenehm klingt: Shitstorm. Wieso und weshalb es jedoch zur gemeinschaftlichen Empörung im Netz kam, soll an dieser Stelle eine untergeordnete Rolle spielen. Was mich beim Lesen der aufgewühlten Statements weitaus mehr faszinierte war eine abschließende Formulierung, die erstaunlich oft genutzt wurde. Denk mal drüber nach. Ein gezogener »Schlussstrich«, ein signalisierendes »Basta« oder eine Drohung, dass die »Schotten dicht gemacht« wurden. Denk mal drüber nach. Das ultimative Fazit, dem nichts mehr hinzuzufügen ist, Widerrede vom Absender unerwünscht.