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Nicht ohne meine Avocado

Beitragsbild: Nicht ohne meine Avocado

Man nannte sie mal »Alligatorbirne«, doch mittlerweile trägt sie den sexy Namen »Avocado«. Sie ist voll mit gesundem Zeug und hat mit ihrem fettigen Charme mein Herz erobert. Meine ganz persönliche Hommage an das Superfood schlechthin.

Zugegeben: es war nicht Liebe auf den ersten Blick. Im Gegenteil, Wikipedia musste mich erst über ihre Vorzüge aufklären. Über die absurden Benefits, obwohl sie fettig und hässlich ohne Gleichen ist. Du bis zur Unkenntlichkeit verschrumpelte Kartoffel. Meine geliebte Avocado! Vollgestopft mit ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen – dieses ganze Gesundheitsblablah, was ich sonst nur aus der Werbung kannte. Eine Avocadofrucht ist Superfood und kann demzufolge Welten retten. Ganz im Gegensatz zu anderen Fruchtzwergen, die laut nicht mehr zeitgemäßen Slogans »wichtig wie ein kleines Steak« sein wollen.

Die Welt retten mit Superfood

Keinen Tag möchte ich mehr ohne sie sein. Nach und nach löste sie alle anderen Sattmacher ab, die mich langsam aber sicher in einen Pflegefall verwandelt hätten. Zum Frühstück gibt es heiße Avocado-Pfannekuchen, den ich mit Avocadokaffee (im Smoothie-Mixer zubereitet) runter spüle, einfach lecker! Traditionelle Speisen habe ich zwecks Lebensverlängerung leicht abgeändert, deshalb gibt es zu Mittag Avocadofritten plus Avocadomayo auf Curryavocadowurst. Fett, welches glücklich macht!

Um meiner starken Zuneigung zur Avocado gebührend Ausdruck zu verleihen, nutze ich den Avocadokern für ausgiebige Liebesspiele, wie man es aus zeitgenössischer Literatur kennt. Im Anschluss packe ich den Kern in meinen Thermomix, um ihn zu einem wahren Zauberpülverchen zu schreddern. Das Avocadokernpulver nutze ich seitdem zum Tapezieren, gegen Zahnfleischbluten und für Steuererklärungen. Für den kleinen Hunger zwischendurch packe ich den Kern auch einfach auf eine Scheibe Brot; meine Raucherpause ist mittlerweile eine Avocadopause.

Einmal mit der Avocado um die Welt

Da Glück sich verdoppelt, indem man es teilt habe ich einen eigenen Instagram-Account für mein heißgeliebtes Superfood erstellt: @meine_avocado_und_ich. Dort poste ich mehrfach täglich unsere Abenteuer; wilde Radtouren in Ennepetal, Geld verprassen in Vegas oder ein Besuch im Streichelzoo. Mein liebstes Bild ist, wie ich meine Avocado an einer niedlichen Ziege reibe – 39 Likes! Doch leider kommt mit dem Ruhm auch die Verantwortung und ich musste mich mit hässlichen Reaktionen wie Neid auseinandersetzen.

In vor Hass triefenden Kommentaren wurde meiner Avocado und mir vorgeworfen, dass ich andere Früchte ausgrenzen würde. Warum ich nicht auch auf die Vorzüge der Ananas, des Granatapfels und last but not least der Papaya hinweisen würde. Die Reaktionen steigerten sich in ihrer Wut und es wurden vernichtende Links unter meine Bilder gesetzt, wie z.B. »Das Märchen von der guten Avocado«. Klarer Fall: es handelte sich hierbei um Hate-Speech, die ich allesamt auch so meldete. Haters gonna hate, aber unsere Liebe ist stärker.

Unsere Zukunftspläne? Wir lassen uns einfach treiben, die Welt steht uns offen. Aber ein Vorhaben steht fest: wir wollen ein Partner-Tattoo. Meine Avocado und ich bekommen ein umweltschonendes Lichttattoo verpasst – als Arschgeweih.


Letzte Bearbeitung war am 21.04.2018

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