Alle Artikel mit dem Schlagwort: Fernsehen

Beitragsbild: Phubbing - Wenn das Smartphone interessanter als der Partner ist

Phubbing – Wenn das Smartphone interessanter als der Partner ist

Streng genommen waren meine Eltern bereits Phubbing-Opfer. Für alle, die mit dem Begriff nichts anfangen können, ist hier eine schnelle Erklärung: Phubbing setzt sich aus den Begriffen »phone« (Telefon) und »snubbing« (von to snub, grob übersetzt »brüskieren«) zusammen und wurde für eine Kampagne eines australischen Wörterbuchverlages kreiert. Solltest du somit lieber auf dein Smartphone starren, anstatt mit deinem Partner zu interagieren, betreibst du besagtes Phubbing. Selbstverständlich kenne ich solche Momente, nur hätte ich nie gedacht, dass sich irgendwer einen seltsam klingenden Begriff dazu ausdenkt. Klingt fast so dämlich wie Cuddling, Breadcrumbing oder Ghosting.

Beitragsbild Boreout vor der Flimmerkiste

Boreout vor der Flimmerkiste Orientieren sich die Anstalten am »dümmsten anzunehmenden Zuschauer«?

Wie sich die Zeiten ändern. Damals verzweifelte ich noch an der Programmierung meines VHS Rekorders, eine bestimmte Sendung via Timer aufzunehmen. Die Bedienungsanleitung machte einen hochkomplizierten Eindruck und schüchterte mich mit Fachchinesisch ein. Sollte ich es fluchend und den Tränen nahe geschafft haben die Uhrzeit korrekt einzustellen, machte es ein falscher Knopfdruck alles zunichte. Noch einmal von vorn. So war das damals gegen Ende der technlogischen Steinzeit.
Und heute? Die Einstellungen für eine App oder die Bedienung eines Online-Portals geben mir das Gefühl, dass sie mich für den dämlichsten Nutzer unter der Sonne halten. Jeder noch so offensichtliche Schritt wird ins kleinste Details erklärt. Damit auch der größte Idiot kapiert, wie es geht – und somit auch Du und ich.

Beitragsbild: Intellekt macht einsam

Intellekt macht einsam Wie ich mit O-Ton meine Freunde verlor

Wir alle, die wir abgehetzt durch das Leben rennen, gejagt vom Job, der Freundin/dem Freund, anderweitigen Verpflichtungen und dem nicht ausgenutztem McFIT-Abo, lechzen feierabends nach Entspannung. Man könnte ja ein eloquentes Buch lesen, aber die Angst vor dem nächsten Schnitt im Finger ist zu groß. Also bleibt nur die Glotze!
Nun ist es aber so, dass du zwar gerne über den letzten Kandidaten des Dschungelcamps im Büro mitreden möchtest (und vor allem auch könntest!), dir aber seit Jahren mühsam ein intellektuelles Image aufgebaut hast. Nur aus diesem Grund hast du auch die ARTE App, damit du immer Bescheid weißt, wann in Cannes das nächste Kurzfilmfestival ist oder welcher vergessene, jedoch wegweisende Streifen eines hinter-timbuktanischen Gemüsebauern läuft (OT).

“Muss ich jeden Dreck sehen, der im TV läuft? | Miesepeters

Muss ich jeden Dreck sehen, der im TV läuft?

Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Betrachten Sie sich nicht unbedingt als Märtyrer im Dienste der Fernsehunterhaltung, sondern als ein Opfer. Schließlich sind Sie nur einer von vielen, die tagtäglich unter den Unzumutbarkeiten der Fernsehmacher zu leiden haben. Sie wissen zwar dank der Lachspur ganz genau, wann sie bei dieser maßlos überbewerteten US-Sitcom zu lachen haben. Was Sie jedoch nicht wissen: Das Gelächter gilt Ihnen.

Dschungelcamp, typisch deutsch

Dschungelcamp, typisch deutsch

Jahr für Jahr bietet das Dschungelcamp optimale Fernsehunterhaltung für Dich, mich und für die anderen sowieso. Warum das Erfolgsrezept immer wieder gelingt. „Top, die Wette gilt!“ schallte es für mehr als drei Dekaden durch deutsche Wohnzimmer. Mama, Papa, Oma, Opa, Leon-Alexander und Jacqueline vereint und gespannt vor dem eckigen Kasten, als es noch keine YouTube-Stars gab. Da war noch was los! Die Familie fieberte mit und lernte dort schon, wie man das Geschehen im TV zu bewerten hat: Top oder Flop. Sollte der Typ nicht 1000 Kühe anhand ihrer Kuhfladen auseinander halten können, ist er eindeutig ein Verlierer. Schafft es jedoch das kleine Mädchen, 40 Lindenstraßen-Folgen anhand der ersten zwei Sekunden zuzuordnen, ist sie eine Heldin. So funktioniert die Welt, so bleibt es schön übersichtlich. Es entstanden unzählige Fernsehformate, in denen wir unser gelerntes Schubladensystem anwenden konnten: Talkshow-Lawinen, die uns den live übertragenen Vaterschaftstest bescherten bis hin den berüchtigten Gerichtsshows mit Pseudo-Justizalltag. Verlierer konnten innerhalb von Sekunden von den Gewinnern unterschieden werden. Einfacher wurde es nur noch in Gewinnshows, bei denen sogar akustisch nachgeholfen wurde. …