Freizeit
Kommentare 1

Wein: So hält Dich jeder für einen Experten

Wein: So hält Dich jeder für einen Experten

„Ich glaube, es korkt!“ Mit dem richtigen Spruch markiert man den Weinkenner. Alles, was Du zum Vorgaukeln von Expertenwissen in Sachen Wein brauchst – inklusive dem Mythos „Wein vor Bier“ oder umgekehrt?

Sobald sich ein Kellner samt Weinkarte nähert, bricht bei einigen Unwissenden die blanke Panik aus. Woran soll man erkennen, welcher Wein etwas taugt? Klingt mancher edler Tropfen besser, als er tatsächlich ist? Ganz davon zu schweigen, dass man keine Ahnung hat, ob man einen Schluck gurgeln und wieder zurück ins Glas spucken soll. Um all diesen großen Fragen den Schrecken zu nehmen, sind hier ein paar Tipps, damit man nicht immer im Fast-Food-Restaurant endet.

Wein – Welchen Sorten gibt es?

Es gibt verschiedene Wein-Sorten, wobei damit nun keine Unterscheidung zwischen Wein aus der Flasche oder aus dem Tetrapack gemeint ist. Auch wäre eine Eintteilung in „Weiß“ oder „Rot“ etwas zu simpel gedacht. Viel mehr sollte man sich mit den üblichen Rebsorten beschäftigen, von denen es ungefähr 18 Stück gibt. Damit Dich auch jeder für den totalen Weinkenner hält, solltest Du nicht nur alle Sorten auswendig – und vor allem aussprechen – lernen, sondern auch noch wissen, was Du dazu bestellen musst. Zur besseren Übersicht hier eine kleine absgespeckte Liste.

Populäre Rotweine: Spätburgunder, Dornfelder, Pinot Noir, Merlot, Tempranillo, Cabernet Sauvignon, Grenache

Populäre Weißweine: Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau, Sauvignon Blanc, Pinot Grigio, Chardonnay, Trebbiano

Lerne jeweils zwei, drei Namen auswendig, damit Du mächtig Eindruck schinden kannst. Vorzugsweise passt zu den meisten Rotwein-Sorten Wild, Rind, Lamm oder Gegrilltes. Zu leichten Gerichten wie Gemüse, Fisch oder Geflügel sollte man Weißwein reichen. Natürlich gibt es da noch mehr Kniffe, wie man besonders informiert wirken kann. Zum Beispiel sollte man bei besonders scharfem Essen einen aromatisch-fruchtigen Wein – wie z.B. einen Riesling – trinken. Oder stark fetthaltige Speisen werden mit einem gerbstoff- und alkoholreichen Rotwein noch schmackhafter. Auch zu empfehlen ist die Methode „Wein statt Speise“, da kann man nämlich so viel bechern wie man will.

Wie trinke ich Wein überhaupt richtig?

Natürlich brauchst Du erst einmal das richtige Glas. Falls Du Dir nicht sicher sein solltest, welches Glas Du für Deinen Wein-Genuss benötigst, kannst Du immer noch in ein nobles Restaurant gehen. Dort gibt es jede Menge Gläser, wobei sich je nach Sorte diese Gläser anbieten. Nicht so cool: Aus der Flasche trinken oder gar mit einem Strohhalm schlürfen.
Auch die Temperatur spielt eine Rolle. Rotwein sollte Zimmertemperatur haben, während ein Weißwein gekühlt werden sollte – ideal wären 4-5 Grad. Im Restaurant ist es ein Muss, ein dementsprechendes Thermometer mit sich zu führen, um spontan die Beschaffenheit des Weines messen zu können.

Falls es im schlimmsten Fall zu einem Probieren des Weines kommen sollte, kann man wie folgt vorgehen: Das Glas sachte gegen den Uhrzeigersinn schwenken. Dabei an etwas Schönes denken und die Bewegung konstant beibehalten. Der Wein kann sich auf diese Art entfalten und der Schwenkende sieht dabei extrem interessant aus. Als nächstes musst Du am Wein schnüffeln. Bloß nicht die Nase zu tief ins Glas halten oder gar den Inhalt einsaugen! Das wirkt nicht nur extrem unbeholfen, sondern Du könntest dabei ertrinken. Hast Du das überstanden, nimmst Du einen kleinen Schluck. Zähle bis vier, dann schlucke den Wein herunter. Hat er geschmeckt? Dann sage dem Kellner, dass er die Flasche direkt bei Tisch lassen kann.

Sprüche, die Dich zum Weinkenner machen

Auf jeder Party kannst Du ordentlich Street Credibility sammeln, wenn Du die Weisheiten des Trinkertums beherrscht. „Bier auf Wein – lass mal sein“ bzw. „Wein auf Bier – das rat ich Dir“, doch ist da auch was dran? In einem älteren Artikel der „ZEIT“ wird es heftig dementiert. In diesem speziellen Fall bietet sich ein Selbstversuch an. Leider wissen die meisten aus Erfahrung, dass es eh in einer wilden Mischung endet – und mit jeder Menge Tequila und Blamagen.

Deshalb setzen wir lieber auf kluge Sprüche in Sachen Wein, die nicht jedem Hanswurst als Redensart geläufig sind. Anders ist es kaum möglich, seinen neuen Stand als Weinkenner durchzusetzen.

„Gewagtes Cuvée!
Damit ist gemeint, dass sich im Glas ein Verschnitt verschiedener Weine befindet. Das ist in etwa so, als wenn sich durch alle Farben in der Gummibärchen-Tüte durchnaschen muss, nur um endlich an die heißbegehrten Roten zu gelangen. Unsexy!

„Das Bukett ist einfach geil.“
Der Wein duftet fabelhaft; ein Fest für die Nase, welches die Nasenflügel vor Erregung zum Flattern bringt.

„Voll am Korken!“
Das sagt man am besten, wenn einem der Wein nicht schmeckt – oder wenn man die Zeche prellen will.

„Spektakulär beim Abgang!“
Kann man direkt nach dem Trinken behaupten. Der Abgang beschreibt den Nachgeschmack des Weines. Unbedingt zu vermeiden sind in dem Zusammenhang Wörter wie „Frostschutzmittel“.

„So. Und jetzt ein Bier.“
Nun hast Du lange genug durchgehalten. Nach all der Angeberei hast Du Dir ein Bier verdient!


photo: Red Wine & Rick Astley by strevo , CC 2.0


Letzte Bearbeitung war am 07.09.2017

1 Kommentare

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.