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Winterdepression – Dein Gemüt im Winterschlaf

Leise rieseln die ersten Flocken, es naht die Winterdepression. Soll man der seelischen Eiszeit entgegen wirken oder einfach im Bett bleiben?

Der Winter steht in den Startlöchern. Die Hochsaison für Verstimmungen bietet mannigfaltig Gründe, einfach im Bett zu bleiben. Neben der frostigen Temperaturen sind es die fehlenden Sonnenstrahlen samt der ganzen Weihnachtsscheiße, die den Nährboden für eine aufkeimende Winterdepression sichern. Spätestens, wenn das einzige Highlight am Tag der routinierte Kaffeebecher ist, steckt man bereits mittendrin. Der dunklen Jahreszeit total ausgeliefert, wird man von Kummerspeck und gebrochenen Vorsätze bis ins Frühjahr hinein begleitet. Die Nerds unter uns wissen es schon länger: Winter is coming.

Einfach liegen bleiben

Keine Ahnung, wie spät es ist. Es mag mittlerweile schon zu spät sein, um pünktlich auf der Arbeit zu erscheinen. Ob es nun erst 6 Uhr oder gar schon 8 Uhr morgens ist, vermagst Du anhand eines Blicks aus dem Fenster kaum zu sagen. Ohne Kaffee geht sowieso nichts. Also hoppelst Du hastig in die Küche, während Du lautstark über die Kälte fluchst. Am liebsten würdest Du Dich wieder hinlegen, die Decke über den Kopf ziehen und den Verwandtenbesuch für die Feiertage absagen. Es ist Winter und Deine saisonale Depression kam ebenso pünktlich wie Drei Haselnüsse für Aschenbrödel.

Dick verpackt wagst Du Dich auf die Straße, um Dein Auto frei zu kratzen. Alternativ liebäugelst Du mit der U-Bahn, aber da sind lauter Rotznasen unterwegs. Außerdem schauen viele noch mürrischer als Du aus der Wäsche, was nur schwer zu ertragen ist. Diese geballte schlechte Laune ist noch unerträglicher als jeder überfüllte Weihnachtsmarkt.

Im Laufe der Woche bist Du zur betrieblichen Weihnachtsfeier eingeladen. Vielleicht doch ein Grund, sich in die U-Bahn zu drängeln; es besteht die Hoffnung, sich auch eine Erkältung einzufangen und somit allen Verpflichtungen aus dem Weg zu gehen. Zum Glück ist es mittlerweile üblich, seine Geschenke über das Netz zu ordern. So bleibt einem der Moment erspart, in dem man Bekannten beim Shoppen in die Arme läuft, um zu hören: »Hast Du etwa zugenommen?«

Winterdepression – Fressen und Brechen

Der Winter ist ein Segen für alle Miesepeter und Griesgrame. Endlich wird toleriert, dass man die üble Laune zelebriert und diese auch zu jeder Gelegenheit verkündet. Scheiß Schnee! Scheiß Weihnachten! Scheiß Verwandte! Alles zu teuer! Ihr macht mich fett! Die Möglichkeiten scheinen hier nahezu unbegrenzt. Die kurzen Tage bescheren uns eine fröstelnde Winterdepression, der man trotz aller Vorhersehbarkeit nicht gewachsen ist. Wirft man einen Blick auf diverse Artikel zu diesem Thema, wird einem die Hilflosigkeit unsererseits bewusst. Bleiben wir beim Thema Essen.  Um eine Winterdepression zu dämpfen, wird zum Beispiel empfohlen, sich direkt im Fitness-Studio anzumelden und vorab eine Omega-3 Diät zu beginnen. So kann man sich direkt nach dem Fressgelage zu Heiligabend die Pfunde wieder wegstrampeln und vielleicht schon im Vorfeld jeden Dominostein in einen Rollmops einwickeln. Also wenn diese Quälerei mal nicht glücklich macht?

Die kalte Jahreszeit ist ideal dafür geeignet, um von Dingen zu träumen, die ohnehin nicht eintreffen werden. Abgesehen davon, dass man sich andere Geschenke unter dem Tannenbaum erhoffte, so ist ein Brechen der Vorsätze zum Jahreswechsel garantiert. Obwohl es Jahr für Jahr auf ein Neues versucht wird, hält sich nur ein Minimum an die selbst auferlegten Regeln. Weniger Alkohol und Zigaretten, höchstens 10 Minuten Facebook am Tag und endlich mal die gegebene Zeit mehr nutzen. Da lachen ja die Hühner. Wie willst Du auf diese Art und Weise den Winter überstehen?

Tipps, um den Winter zu überstehen

Es gibt einleuchtendere Wege als eine Sonnenlicht-Lampe, um einer Winterdepression entgegen zu wirken. Wenn Du Dir etwas Zeit freischaufeln kannst, und somit nicht mit Streusalz oder Umtäuschen beschäftigt bist, empfehlen sich folgende Ratschläge:

Zerstöre Schneemänner und Weihnachtsdeko

Nichts ist befriedigender als ein enthaupteter Schneemann, der von zerrupften Lametta und gesplitterten Christbaumkugeln umrahmt wird.

Stocke Deinen Alkoholvorrat auf

Viele Supermärkte werben zum Jahresende mit zahlreichen Angeboten in Sachen Spirituosen. Sei nicht geizig, sondern agiere lebensmüde. Yolo.

Pinkel Deinen Namen in den Schnee

Lasse alle wissen, mit wem sie es zu tun haben.

Schaue alle Deine Lieblingsserien

Wie? Du hast die zweite Staffel von Fargo noch nicht gesehen? Dann wird es aber Zeit.

Nimm an einer Schneeballschlacht teil

Immer zwischen die Augen zielen. Profis bauen in ihre Schneebälle noch kleine Upgrades ein – wie zum Beispiel Hundehaufen.

Mache einen Schneeengel

Schmeiss Dich auf den Boden und strample tobsüchtig mit Armen und Beinen. Funktioniert etwas besser mit Schnee.

Höre »Die Winterreise«

Klassische Musik, die Laune macht. Besonders empfehlenswert: Der Leiermann.

Iss alle Deine Kekse

Du hast eine halbe Tonne Weihnachtskekse gebacken, um Dein Umfeld fett zu machen. Gehe mit gutem Beispiel voran und höre erst auf, wenn Dein Abo für das Fitness-Studio beginnt.


photo: Frozen Lake I by Paul Chiorean, CC 2.0

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Bier, Wein oder Schnaps? Was auch immer der Drink Deiner Wahl ist, er spricht Bände! Ob man sich demnächst nicht nur für den Blackout schämen muss?

Es gibt da einen Mann, der Dich besser einschätzen kann als jeder andere. Dein Wirt weiß mehr über Dich, als Dir lieb ist. Deine Trinkgewohnheiten machen Dich zu einem offenen Buch.  Mit jedem bestellten Drink erzählst Du eine neue Geschichte – oder führst deine Tragikomödie namens Leben in das nächste Kapitel.

Damit Du Dich nicht mehr fragen musst, was Dein liebster alkoholischer Drink über Dich aussagt, ist unten eine schmackhafte Liste zu finden. Egal, ob Du eher ein Whiskey-Glas-Schwenker oder ein Gin-und-Tonic-Langweiler bist; bisher eignete sich noch jeder Geschmack für eine nahezu perfekte Küchentischpsychologie-Analyse.

Wodka

Im Grunde hast Du keine Ahnung von Alkohol und möchtest gerne etwas, was man überall reinschütten kann. Nur in Verbindung mit Orangensaft, Red Bull oder Ahoi Brause kannst Du dem russischen Nationalgetränk etwas abgewinnen. Es sei denn, Deine Eltern kommen aus Russland oder der Ukraine. In solchen Fällen trinkst Du Wodka zum Frühstück.

Wodka hat den Vorteil, dass er in Wasserflaschen nicht auffällt. Somit ist Spirituose zum festen Begleitern von unzähligen Studenten geworden, die sich mal zwischendurch locker machen wollen.

Scotch und Whiskey

Dank dieses Drinks kannst Du dich endlich wie ein Mann fühlen. Immer ein wenig nippen, bloß keine Fresse ziehen und dann sowas sagen wie »Ein Aroma wie Vanille und Leder!«

Klar, ein Whiskey oder besser noch ein Scotch, serviert in klassischen Tumbler, ist der Klassiker schlechthin. In jedem Hollywoodschinken haben die Bad Boys so einen Drink vor sich stehen und wirken dadurch einfach schweinecool. Sollte unsereiner sich mal einen Scotch genehmigen, so verwandelt sich der Jungspund mit wenigen Schlücken in einen weisen Greis, der von Vinyl-Schallplatten, Bukowski und vom bedingungslosen Grundeinkommen faselt.

Wein

Bier ist Dir zu billig. Muss ja niemand wissen, dass Du niemals mehr als 2,99 EUR für eine Flasche Mädchentraube hinblätterst. Außerdem ist der Genuss von Wein ja nicht wirklich mit dem Rest der Alkoholika zu vergleichen. Wein trinken ist nicht besaufen; Wein trinken ist Kultur, ist Leben! Genau aus diesem Grunde sind die meisten Weintrinker wie Du sehr kultiviert und häufen ihre leergetrunkenen Weisheiten tütenweise im Hausflur – bis Du es mal zum Altglas-Container schaffst. Schließlich ist das Leben viel zu kurz für Banalitäten.

Manche trinken Wein ohne Gesellschaft und fühlen sich total toll dabei. Eben weil es Wein ist und nicht Bier und so. Denn dann wäre man Alkoholiker.

Bier

Du bist einfach noch nicht betrunken genug, um die anderen Drinks zu kosten. Aber schön, dass Du mit Bier beginnst. Seit Jahren. Nein, eigentlich schon seit Deinem ersten Kneipenbesuch.

Viel hat sich seitdem eh nicht getan, auch außerhalb Deiner Stammkneipen. Du bist und bleibst ein Freund der Traditionen. Bloß keine Veränderungen. Statt Innovationen bevorzugst Du Deine heißgeliebte Routine und wunderst Dich eines Tages, warum Du niemals etwas mehr in Deinen Suff investierst oder gar riskiert hast – und eine Pulle Mädchentraube kauftest.

Cocktails wie »Sex on the beach« oder »Orgasmus«

Du bist einfach nur pervers.

Gin

Insbesondere die Kombination »Gin & Tonic« ist flüssige Langeweile. So etwas trinken nur Leute, die gerne Cocktails trinken, aber null Vorstellungskraft besitzen.

Liebst Du Gin? Dann glaubst Du daran, dass man erst die Regeln kennen muss, ehe man sie brechen darf. Zu dumm nur, dass Du diesen Schritt eh nie wagst.

Tequila

Tequila-Trinker haben einen schlechten Ruf. Sobald jemand behauptet, dass er diesen Agavenschnaps mag, runzeln Kenner ihre Stirn. Wie kann man nur etwas lieben, was nur im Zuge eines absurden Rituals getrunken wird? Mit einer Scheibe Obst und Salz? WTF?

In Wahrheit ist es nur so unangenehm, weil wir alle schon längst dabei waren. Nahezu jeder wurde schon zu einer Runde Tequila eingeladen und schleckte sich Sekunden später die Hände ab. Den Rest wissen sie nicht mehr – oder wollen es nicht mehr wissen. Aus gutem Grund!

Absinth

Absinth ist etwas für Möchtegern-Rebellen, die am Ende zu feige sind, um wirklich Grenzen zu überschreiten. Der grüne Schnaps ist außerdem etwas für Leute, die gerne Schlangen streicheln und Death-Metal romantisch finden.

Des Weiteren liebst Du es, Dich mit einer Flasche Absinth abzulichten. Soll schließlich jeder sehen, was Du für eine harte Sau bist. Dein extravaganter Geschmack soll Dir Dutzende Likes bescheren, auch wenn Du nicht mal an der Flasche gerochen hast. Sicherlich war dieser Drink mal etwas für die gehobene Klasse. Dann kamst Du.


photo: Glass Cup of Beer by Image Catalog, CC 1.0